Kann man einen Mord begehen ohne psychisch krank zu sein?

10 Antworten

Das Begehen eines Mordes ist das Entscheidungsresultat aufgrund diverser zum maßgeblichen Zeitpunkt vorliegender Umstände.

Ich meine, jeder Mensch, auch der frömmste, ist fähig, einen Mord zu begehen, wenn er das Pech hat, daß die für ihn passenden Umstände im entscheidenden Augenblick vorliegen, egal, ob er psychisch gesund ist oder nicht.

Auch Serienmörder, die als psychisch krank gelten, sind solchen Umständen unterworfen, wobei dann aber zu den äußeren Umständen auch noch spezielle innere Umstände (plump ausgedrückt: falsch verdrahtet) dazu kommen.

Ob nun etwas als Behinderung zählt oder nicht, ist ein anderes Thema und von den jeweiligen Moralvorstellungen einer Epoche abhängig, die sich dann auch auf die eine oder andere Weise in den bestehenden Gesetzen zeigen.

Dahika  22.03.2018, 19:32

Auch Serienmörder, die als psychisch krank gelten,

Nein das stimmt so nicht. Hier benutzt der Laie den Begriff krank anders als es der Fachmann tut. Im engen, fachlich psychiatrischen Sinne sind die wenigsten Serienmörder "krank".

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Dxmklvw  22.03.2018, 19:42
@Dahika

Ich sehe da einen Unterschied zwischen "als psychisch krank gelten" und "psychisch krank sein".

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Dahika  24.10.2020, 19:53
@Dxmklvw

diesen Unterschied meine ich aber nicht. Sie müssen schon durch eine sehr gründliche psychiatr. Untersuchung - meistens von mehreren Psychiatern - als psych, krank diagnostiziert werden. Das geschieht rel. selten. Ted Bundy ist z.B. von sehr vielen berühmten Psychiatern untersucht worden. Kein Einziger hat ihn für krank befunden. Er hätte das gerne gehabt, später, als der elektrische Stuhl immer näher rückte. Aber vergebens.
Ein - das - Hauptkriterium ist, dass er den Unterschied von richtig und falsch nicht mehr erkennen kann. Aber bekannte Serienmörder haben eine Menge getan, um nicht gefasst zu werden, z.B. die Leichen sehr gut versteckt, die Tat vorher gut geplant, etc... also kannten sie den Unterschied sehr wohl.

Mit Krankheit können sie sich nicht herausreden. Es waren Soziopathen, klar, aber Soziopathie ist keine Krankheit.

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Patrickhennes  25.07.2021, 05:23
@Dahika

Ist Soziopathie die Unfähigkeit sich gesellschaftlich verbindlich einzuordnen weil ich bin unverbindlich

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Dxmklvw  25.07.2021, 07:47
@Patrickhennes

Ich sehe so etwas bereichsübergreifender. Ob nun psychisch krank, soziopathisch oder sonstwie im Charakter verformt, es geht immer um geistige Strukturen. Manche Strukturen sind passend, andere passen an mehr oder weniger Stellen nicht. Das ganze ist gut vergleichbar mit einem Computersystem. Auch da gibt es Konstellationen, die passen und weitestgehend mit vielem anderen kompatibel sind, und es gibt solche, die nirgends gut passen, die Arbeit am Rechner ungemein erschweren und ggf. auch noch einen Anwender haben, der den Trojaner unbedingt behalten will, weil das damit verseuchte Spiel so viel Spaß macht.

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Ja, kann man. Wenn man von einem schweren Unglück so betroffen ist, dass man sich nicht beherrschen kann. Es gibt z.B. Fälle, wo ein Mensch (bzw Unmensch) jemandem die Frau tötet, Tochter vergewaltigt usw... Dieser jemand greift dann aus Wut zur Waffe und bringt den Täter um. In diesem Fall ist man nicht psychisch krank, sondern handelt aus Emotionen heraus.

Patrickhennes  25.07.2021, 05:26

Verminderte Schuldfähigkeit statt volle aber eben keine Unschuld. Todschlag statt mord

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In unserer modernen Welt unmöglich nur Mafia kriminelle Morden ohne mit der Wimper zu zucken sind aber meistens Leute von armer Herkunft und haben Krieg erlebt die Mafiosis oder waren Soldaten wir normalos in Deutschland haben alles essen trinken Wohnung wenn du das mal nicht mehr hast dann vielleicht würde man töten fürs eigene Überleben schau dir die Tierwelt an fressen oder gefressen werden lautet da das Motto und wir sind eigentlich auch wie Tiere Lebewesen!

Es kommt drauf an wie man normal definiert.

Mord aus Habgier kommt recht häufig vor. Diese Menschen sind dann auf Geld aus. Oder Mord um Rache zu nehmen.

Im Großen und ganzen würde ich aber sagen: Jeder Mensch ist in der Lage zu töten aber nicht jeder ist in der Lage zu morden.

In meinen Augen haben Mörder, also diejenigen die es sich schon von Anfang an zum Ziel gemacht haben ein Menschenleben zu beenden, alle einen psychischen Schaden. Er muss nicht angeboren sein er kann auch durch tragische Unstände entstehen aber normal sind diese Menschen in meinen Augen nicht.

Dahika  22.03.2018, 19:36

Das ist richtig. Aber "nicht normal" bedeutet eben noch lange nicht "krank." Der belgische Mädchenmörder Dutroux hat sicherlich eine schwere Persönlichkeitsstörung, aber er ist im engen, psychiatrischen Sinne nicht krank.

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Was krank ist und was nicht, ist Auslegungssache.

Ob jemand dazu in der Lage ist, jemanden zu töten, hängt nicht unerheblich vom kulturellen Wertemodell ab. Wir haben es leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Ein Mörder überwindet Skrupel oder hat keine, die andere haben. Ich halte das noch nicht für krank. Krankhaft wird es, wenn eine Person situations- und personenunabhängig den Drang verspürt, morden zu müssen. Krank ist, wenn es keine Situation gibt, in der die Person problemlos sagen würde: "Nö, mache ich nicht."

Bestimmt gibt es psychische Krankheiten, die dazu führen, dass jemand moralische Gebote überwindet, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es viele Mörder gibt, bei denen man nach psychischen Krankheiten suchen kann und nichts beim Namen nennen kann.

Und eine "Mörderkrankheit" einzuführen, halte ich aus oben genannten Gründen für bedenklich.

Ich halte es außerdem für sehr wichtig, das Morden nicht pauschal als Folge einer Behinderung zu sehen. Das würde nämlich den Mörder von seiner Schuld entlasten. Jemand, der seiner Behinderung unterliegt, ist optionslos / nicht schuldfähig.