Kann man den Enten, Schwänen, Graugänsen,... Reis geben?

7 Antworten

Nein, das sollte man auf keinen Fall tun weil ungekochte Reiskörner im Magen aufquellen!

Das kann von Verdauungsproblemen bis zum Tod des Tieres führen, weil die Tiere von den ungekochten Reiskörnern jede Menge fressen um satt zu werden, und durch das Aufquellen im Magen erhöht sich das Volumen immens.

tommy40629 
Fragesteller
 20.04.2017, 11:39

Ich habe gelesen, dass die Tiere Haferflocken essen können.

Die gehen aber doch auch auf.

Haferflocken auch schlecht?

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rlstevenson  20.04.2017, 16:07
@tommy40629

Haferflocken quellen nicht auf, wie kommst Du denn darauf? Aber grundsätzlich gibt es überhaupt keinen Grund, Wildvögel zu füttern.

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Wildtiere sollten überhaupt nicht gefüttert werden. Besonders nicht mit Brot, das siehst du richtig. Aber mit Reis verhält es sich beinahe genauso, weil die Körner im Magen aufquellen und zu Verstopfung führen können. Enten und Schwäne sind Filtrierer, die von Kleinstlebewesen im Wasser Leben, die sie durch ihren Schnabel seihen, und sie ergänzen ihren Speiseplan auch durch Wasserpflanzen. Als Opportunisten können sie auch Stärke verdauuen, aber gesund ist das für sie nicht. Bei Teichhühnern gilt das gleiche Prinzip. Raben und Krähen leben dagegen als Allesfresser und bevorzugen Aas. 

Aber nicht nur, weil Reis nicht ins Nahrungsspektrum all dieser Vögel passt, sollte man sie nicht damit Füttern. Beim Füttern werden die Tiere massiv unter Stress gesetzt, weil du damit die festgelegte Rangordnung ins Wanken bringst. Natürlich wird jeder Vogel versuchen, etwas vom Kuchen abzubekommen und oft ist rohe Gewalt die Folge. Die Alphatiere reagieren sehr aggressiv, wenn sie von Rangniedrigeren herausgefordert werden. Sogar teilweise mit tödlicher Gewalt - der Spruch "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" gilt in der Natur nämlich keineswegs.

Wer füttert, fügt Vögeln mehr Schaden als Nutzen zu. Als Tierfreund solltest du lieber ein Futterhäuschen bei dir zu Hause aufstellen, Maisenknödel aufhängen und Vogeltränken aufstellen. Und eigentlich braucht auch nur im Winter gefüttert werden, zurzeit finden die Tiere in der Natur nämlich ausreichend Futter.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.
Aleqasina  20.04.2017, 12:14

Mal wieder eine ausführliche, fundierte MarkusPK-Antwort! :-)))

Zu ergänzen wäre lediglich, dass durch das Füttern ein größeres Nahrungsangbot vorhanden ist als in der freien Natur. Dadurch siedeln sich in Stadtteichen wesentlich mehr Wasservögel an als in einem Weiher oder See in der Natur. Dadurch wird das biologische Gleichgewicht gestört.

Die Vögel fressen nicht nur, sondern sie koten auch. Vier Schwäne produzieren angeblich so viel Kot wie ein Schwein. Und dadurch wird das Wasser und das Ufer überdüngt. Die Folge sind Fäulnis und Sauerstoffarmut. Der Teich beginnt zu stinken und am Boden lagert sich schwarzer Faulschlamm ab. Besonders im Sommer sieht man öfters, wie aus Stadtteichen Blasen mit Fäulnisgasen (Schwefelwasserstoff, Methan) aufsteigen. Fische und Wasserpflanzen sterben ab.

Also lieber gar nicht füttern!

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Ergänzend zu den guten Antworten die du schon bekommen hast:

Enten füttern verboten!

Warum ist das Füttern verboten?

Die Brotreste, die nicht gefressen werden, sinken auf den Gewässergrund. In dem nährstoffreichen Schlamm können sich Bakterien besonders gut vermehren, die mit wenig oder sogar ohne Sauerstoff leben (Clostridium botulinum) und darüber hinaus noch ein Gift produzieren können. Dieses Gift lähmt zuerst die Bewegungsmuskulatur und schließlich Atmung und Herz.
Für gründelnde Enten, Gänse und Schwäne kann es tödlich sein.

Ein weiterer Grund für das Fütterungsverbot ist, dass sich durch die Fütterung Enten, Schwäne und Blasshühner besonders gut vermehren. Die einseitige Ernährung und der Stress durch die Konkurrenz an den Futterplätzen belastet die Tiere. Außerdem verlernen die Tiere durch die Fütterung, sich das Futter selbst zu suchen. Das hat zum einen Nachteile für seltenere Geflügelarten, die nun noch geringere Chancen haben, sich durchzusetzen.

Zum anderen kommt es durch die unnatürlich starke Vermehrung von Enten, Schwänen und Blasshühnern zu einer "Überbevölkerung", weil sich das Wassergeflügel an wenigen Stellen konzentriert. Viel zu viel Gefieder auf zu engem Raum sorgt dafür, dass Krankheiten leichter übertragen werden. So niedlich es auch ist, Enten zu füttern, am Ende tut man ihnen damit leider keinen Gefallen.

Es muss nicht gleich die Geflügelpest sein, wenn tote Enten gefunden werden!

Quelle: http://www.stadt-muenster.de/verbraucherschutz/tierschutz/enten-fuettern-verboten.html

Es ist gar nicht die Frage, womit du die Wildvögel füttern kannst. Das unterliegt gar nicht deiner Entscheidung, denn Gemeinden und Städte haben ein Fütterungsverbot erlassen.
Die Begründung entspricht im wesentlichen der Antwort von MarkusPK.

Oben exemplarisch das Verbot und seine Begründung der Stadt Münster. Also halte dich bitte daran. Es kann auch eine Strafe verhängt werden.

 

Du solltest Wildtiere überhaupt nicht füttern!

 

Ja, ich gebe meinen Enten gelegentlich gekochten Reis wenn mir welcher über bleibt und ich ihn nicht wegschmeißen möchte. Aber das ist was anderes weil es meine Tiere sind und ich dann auch den Dreck wegmachen muss.

höchstens gekochte reiskörner, damit sie nicht im magen erst aufquellen. aber am besten gar nix.