Kann man Burnout auch von privatem Stress kriegen?

6 Antworten

Ein Burnout kommt schlicht und ergreifend daher, dass man am Ende seiner Kräfte ist, weil man macht und macht und nie etwas dafür zurückbekommt. Also von dem Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen.

Vielleicht kommt das im Beruf am häufigsten vor, aber z.B. pflegende Angehörige von Schwerkranken sind meiner Meinung nach genauso gefährdet.

Die Medien stürzen sich einfach gerne auf bestimmte Klischees. Magersucht kann man z.B. auch bekommen, ohne davor Diät gehalten zu haben.

"Burn out" entspricht ja einem Erschöpfungszustand.
Und natürlich kann das auch aufgrund privater Umstände der Fall sein.
Zum Beispiel wenn man sich dadurch über längere Zeit in einem Stresszustand befindet, ohne die Perspektive, dass man das erfolgreich gehandelt bekommt.

Tamtamy  19.01.2022, 10:43

Bitte noch an die Wahl der 'hilfreichsten Antwort' denken! 😊

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Das ist durchaus möglich. Eine als unangenehm oder auch unerträglich wahrgenommene Lebenssituation kann schon dazu führen, ohne dass ich dir da irgendwas einreden möchte. Ich habe es auch schon mal selbst in Grundzügen erlebt, als mich ca. 2018 die Arbeit, die Vereine, das Ehrenamt und auch meine damals absolut unbefriedigende Wohnsituation mit menschlichem Abschaum (sorry) diesseits und jenseits der sieben Berge an den Rand des Möglichen brachten. Der Job war nur das Zünglein an der Waage; als die Wohnsituation und die Situation im Ehrenamt besser gewesen sind, war ich extrem leistungsfähig und bin das im selben Job auch jetzt wieder - ich tippe auf die extreme Belastung in meiner damaligen Wohnumgebung und den menschlichen Umgang, der mir so zugesetzt hat; die Arbeit gab mir dann den Rest, obwohl es objektiv Jahre vorher viel anspruchsvoller war und jetzt auch wieder ist - und es macht mir total Spaß als Medienberater.

Ich zog dann zwar die Reißleine und es wurde alles wieder gut, aber mir sagte damals mein bester Kumpel, er glaube ich könnte so was wir Burnout haben. Ich sage, es war einfach nur Überforderung, aber die Grenze ist fließend. Ein Psychologe sagte mir, ich sei nicht krank, aber im falschen Umfeld und solle zusehen, das zu verlassen oder aber probieren, damit klar zu kommen. Das klappte auch ein Jahr später nur sehr bedingt, da das Umfeld kontaminiert war für mich, die Leute immer frecher wurden und ich selbst auch keinen Bock mehr hatte - und ein Umzug hat echt alles besser gemacht, für meine Frau und für mich und für meine Mutter, die zum Schuljahreswechsel danach folgte.

Es war im letzten Jahr nämlich tatsächlich sehr viel los. Sehr viele familiäre Todesfälle, immer wieder neue schlechte Nachrichten von der Fakultät, sehr viel Stress mit meinem kleinen Bruder und seinen kriminellen Kumpels.

Ja klar, so was verdaut auch der größte Zampano nicht "mal eben beiläufig". Das hinterlässt immer Spuren. Einer wird aggressiv und dreht durch, der andere zieht sich zurück und macht die Hütte dicht, der andere flüchtet sich in Obsessionen und Hobbys, ein anderer isst nix mehr und der nächste neigt zu depressiven Verstimmungen. Selbst Kinder und Jugendliche können betroffen sein, hier ist ein Filmbeitrag.

https://www.youtube.com/watch?v=hCHqei1cz9w

Vielleicht solltest du dein Umfeld auf den Prüfstand stellen. Anhand deiner Fragen merke ich seit geraumer Zeit, dass die Familie, aber auch das Studium dir nicht notwendigerweise gut tun und du viel Kummer und Frust deswegen zu haben scheinst -----> und ich sag's mal so: Das kann der gesunde Körper eine gewisse Zeit lang am Limit lebend überbrücken, aber eines Tages ist auch hier "Schicht im Schacht" und es geht dann einfach nicht mehr. Das ist im übertragenen Sinne wie ein Auto, das mit einem Motorschaden läuft -----> da lässt sich einige Zeit noch halbwegs mit fahren, irgendwann kommt es doch zum Stillstand.

Ich halte so was ganz grundsätzlich für nicht ausgeschlossen, aber das sollte auf jeden Fall ein Arzt klären und nicht man selbst oder sonst jemand, der nicht vom Fach ist. Fürs Erste genügt wahrscheinlich der Hausarzt; wenn dem wirklich was Gravierendes ins Auge sticht an dir, dann überweist er dich weiter.

Alles Gute - hoffe ich konnte dir helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Selbstverständlich kann man auch aufgrund der privaten Situation ein Burnout bekommen! Ist ja nebensächlich woher die Belastung kommt. Wenn sie da ist, ist sie da. Hol Dir Hilfe und schau, dass es bald bergauf geht! Alles Gute wünsch ich Dir!

Burnout kann man natürlich auch durch privaten Stress bekommen. Zum Beispiel wenn man sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen kümmert.

Und ein Burnout kann auch zu einer Depression führen.