Kann man als Zimmergeselle alleine ein Holzhaus bauen?
Ist es möglich als Zimmergeselle direkt nach der Ausbildung eines dieser Holzhäuser zu bauen?
▪Warum (nicht)?
Und wie sieht es nach 5 Jahren Berufserfahrung ohne Fort- und Weiterbildungen aus?
▪Warum (nicht)?
7 Antworten
Bevor ich Programmierer wurde, hatte ich es bereits zum Zimmerer-Polier gebracht.
Die von Dir gezeigten Häuser sind "LEGO"s (auf dem Computer entworfene und vorgefertigte Bausätze).
...Die kannst Du nicht allein und ohne die nötige Hebetechnik zusammensetzen.
Ich weiß nicht wie Umfassend die heutige Berufsausbildung ist. Zu meiner Zeit wäre ein gelernter Zimmermann durchaus in der Lage gewesen ein Haus zu bauen...
Ich habe den kompletten Dachstuhl meines ehemaligen Hauses ohne Statiker entworfen zugeschnitten und gebaut. Zugegeben, da steckt einiges an "Angstholz" drin, aber da hat in fast 40 Jahren nichts geknackt, trotz diverser Stürme und schneereicher Winter. (Und zusätzlich Gewicht durch Solartechnik)
Ein Haus komplett aus Holz zu bauen sollte in diesem Kontext wohl kaum ein Problem darstellen... aber mal ehrlich ...? Bei der zunehmenden Gefahr von Unwettern würde ich wohl doch eher zu "Stein & Beton" als zu "Holzschuppen" neigen..
Aaaaber....Dafür braucht man (wenn man es allein machen will) viel Zeit. Egal ob Stein oder Lego-Schuppen... Wenn Du ein solches Solo-Projekt angehen möchtest, solltest Du wenigstens über eine kostenlose Bleibe und viel Freizeit verfügen, ...und Deine Rechnungen laufen auch während der Bauzeit.
Wenn Du dann mit dem Haus fertig bist, bist Du auch auf Deinen Knochen "Fertig"Was das Geunke wegen dem Fundament angeht kommt es etwas auf die Region an.
Für ein Haus im Holsteinischen Moor, würde ich die Statik und den Bau dem Fachmann überlassen...
Bei festem Grund und regionaler (Bau)Erfahrung mit Fundamenten geht's durchaus in Eigenregie...
Die Schalung für ein Fundament gehört noch zum Zimmerhandwerk. Was die Statik eines Fundaments angeht... 🤭 (Da hat ein befreundeter Bauingenieur zu "meinem" Fundament lediglich geäußert, es wäre für ein 12stöckiges Hochhaus geeignet. (Meine Nachkommen dürfen demnach bedennkenlos "anbauen"😁.)
Heizung, Wasser und 💩💩💩 kann man mit etwas technischem Geschick durchaus selbst installieren. Mit den heutigen Möglichkeiten ist das kein Hexenwerk.
Den Strom sollte man schon aus Versicherungsgründen dem Fachmann überlassen!
Im Fazit würde ich jedem abraten im Alleingang ein Haus zu bauen. 8 Stunden für den Chef arbeiten und anschließend noch mal 8 am Haus, ist keine gesunde Idee...
▪Warum (nicht)?
Du kannst dann zwar ein Haus bauen, aber nicht auf die Zukunft ausgelegt (Statik) und auch nicht wirklich modern (Rohre, Elektrik?)
Statik ist ein Problem - deshalb spreche ich insbesondere über die Zukunft. Das Fundament richtig zu bauen wird er wohl kaum schaffen. Ja, er schafft vielleicht ein Haus auf dem Niveau des Mittelalters, aber darüber hinaus? Auf lange Zeit macht fehlende Statik Probleme.
Für ein Holzhaus muss man keine Statik studiert haben. So schwer ist das nicht, ein ordentliches Fundament zu bauen.
Kostet aber halt viel, da es aus Beton sein sollte.
Das kriegt man ungelernt nicht hin...
So schwer ist das nicht, ein ordentliches Fundament zu bauen.
Das ist nur in den Augen eines ungelernten so, der sich mit dem Thema nicht auskennt. Wir sprechen hier von Holz, Fachwerk.
Denk das ruhig. Ich könnte das jedenfalls regeln. Dafür muss man nicht studiert haben.
aber nicht auf die Zukunft ausgelegt
...ähm... "mein" Haus (inzwischen an meinen Sohn übertragen) hat nie einen Statiker "gesehen". Das Fundament ist zwar für den stabilen Untergrund in meiner Region , "etwas" großzügig dimensioniert (entspricht aber der regionalen (überlieferten) Bauart)
Ich sags mal so, da kann der Wolf sich auch noch in 100 Jahren hinstellen und pusten und prusten.... oder meine Nachkommen noch 10 Etagen aufstocken...
...nicht wirklich modern (Rohre, Elektrik?)
Soviel hat sich da nicht verändert...
Bei der Elektrik sind die gängigen Normen bei den heutigen energiesparenden Geräten eher überdimensioniert...
An den Rohren dürfte sich nicht viel ändern... Einige "innovative" Materialien haben sich als teurer Flop erwiesen und werden durch traditionellere ersetzt.
Was ein Abwasserrohr angeht wird in 200 Jahren noch gelten : "Schei💩💩 muss schwimmen" Physik bleibt Physik und die menschliche Biologie dürfte sich auch nicht groß ändern... und egal welches Materialdas Rohr hat, wenn das Gefälle wesentlich größer als ein halbes Prozent wird, kannst du ein Abo beim Rohrreiniger buchen... (um das zu wissen muss man kein Ingenieurstudium absolvieren)
Haus auf dem Niveau des Mittelalters
Ich weiß nicht wozu er oder Du im Stande bist, aber heute läßt sich wesentlich besser bauen als vor 40 Jahren. Und erst recht im Mittelalter....
https://youtu.be/jDrO6udw7O0?si=J_5pdMPQgedYUTdZ
...Davon hätte ich in meiner Lehrzeit nicht mal geträumt.
Ich weiß nicht wozu er oder Du im Stande bist, aber heute läßt sich wesentlich besser bauen als vor 40 Jahren. Und erst recht im Mittelalter....
War schon nicht wörtlich gemeint, sondern dass ihm dann alle modernen Funktionen fehlen würden.
...ähm... "mein" Haus (inzwischen an meinen Sohn übertragen) hat nie einen Statiker "gesehen". Das Fundament ist zwar für den stabilen Untergrund in meiner Region , "etwas" großzügig dimensioniert (entspricht aber der regionalen (überlieferten) Bauart)
Wer hat denn das Haus geplant? :-)
Da gab es doch sicher ein Unternehmen, welches daran gearbeitet hat oder nicht? Gerade durch die Böden ist es meistens relevant einen Statiker dafür zu haben. ^^ Der muss ja nicht vor Ort sein.
Unternehmen in der DäDäRä in den 80ern? 😅
Irgendwie glauben heute alle Statik sei Hexenwerk...
Als Zimmererlehrling bekam Unsereiner durchaus genug Wissen auf den Weg um zu berechnen wie und mit welchem Material welche Belastungen abgefangen werden können. Keine Ahnung was man heute mit auf den Weg bekommt, wir hatten richtig viel "Konstruktionslehre" und "Statik" und im Zweifel dimensionierte man eben etwas reichlicher. Damit konnte man schon mal ein paar "Bonzen" von der Mitwisserliste streichen...
Den so wenig wie möglich Leute durften am Bau eines Eigenheims involviert sein...
Was glaubst Du, hätte man einem staatlichen Bauaufseher erklären sollen, wo die Baumaterialien herkamen, welche man nirgendwo kaufen konnte ...
In der DDR den Zement fürs Fundament und Boden zu besorgen kannst Du dir so vorstellen...: Mit dem Auto ausschau halten , wo auf einer Großbaustelle ein einsamer Zementsilo steht.... mitten in der Nacht, am besten wenn "Dalas" läuft, mit dem PKW-Anhänger unter den Silo fahren, Schieber auf... und dann nix wie weg...
In der DDR wurden die meisten Eigenheime ohne Firmen ohne Kontrolle und magisch völlig ohne Material gebaut...
Das kann sich heute niemand mehr vorstellen....
In der DDR wurden die meisten Eigenheime ohne Firmen ohne Kontrolle und magisch völlig ohne Material gebaut...
Allerdings (ohne das böse zu meinen) sehen auch viele Bauten so aus. ^^'
Wenn ich das Dorf sehe, in dem unser Vogelzüchter lebt, sieht man, dass kein Statiker am Werk war und viele Gebäude zeigen Risse.
beim ersten Punkt kommt es auf die Tiefe der Ausbildung an, planen und Entwickeln ist da vielleicht schon möglich.
Beim zweiten Punkt sollte die Planung schon halbwegs gut gehen.
Bauen können sie keines der Häuser alleine, in keiner Phase.
Bohlen positionieren, halten und schrauben ist alleine nicht möglich.
Bei den obigen Bauwerken schätze ich eine mindest MP von 10, zusätzlich noch etliche Maschinen und vor allem Kräne.
Folglich können Sie alles nötige dazu auf alleine auf die Beine stellen, bauen können Sie das nicht....
mfe
Das liegt wohl ganz an Deinem Geschick und Deinen Fähigkeiten. Wenn Du in den drei Jahren Deiner Lehrzeit nur Fertighäuser baust, wird es schwierig mit dem Holzhaus ;-)
Daher gingen Zimmerleute früher auf die Waltz (Wanderschaft) um möglichst viel zu lernen und zu erleben.
Bauen kann ich mir schon vorstellen, aber die Planung, was vor allem die Statik anbelangt, da würdest du definitiv Hilfe brauchen.
Statik ist jetzt nicht so das problem.