Kann jemand mir erklären was die Unterschied zwischen den beiden Pyramiden ist bzw. was sie überhaupt darstellen?

1 Antwort

Hi,

das sind "Nahrungspyramiden" nur zeichnerisch etwas ausfallender, kommt aber auf`s selbe raus, links ist die jährliche Produktion von Biomasse dargestellt, rechts die absolute Biomasse in Gramm pro Quadratmeter, wobei die Pyramidenform hier nicht ganz ideal ist, bei der Produktion stimmt`s.

Sie stellen folgendes dar. Die typische Pyramidenform, die man in Nahrungsnetzen von Ökosystemen findet, hat etwas mit dem Energiefluss durch das Nahrungsnetz des Ökosystems zu tun.

Von der verfügbaren Energie, geht je Ebene viel verloren und ist für die nächste Ebene dann nicht mehr greifbar. Dementsprechend nimmt auch die Menge an verfügbarer Nahrung pro Ebene ab, welches sich in Biomasseproduktion pro Ebene ausdrücken lässt. Insgesamt ergibt sich daraus, schematisch, die Form einer (Nahrungs-)Pyramide.

Der Anfang von allem ist die Sonne. Die Sonne hat schier endlos viel Energie anzubieten, natürlich ist die auch begrenzt, aber sie ist eine enorme Quelle. Wer diese Energieform (die Sonnenstrahlung) anzapfen kann (durch Photosynthese), kann sich davon ein Kuchenscheibe abschneiden und leben wie Gott in Frankreich und zugleich in "Nahrungsenergie" überführen und organische Substanz aufbauen.

Machen wir eine Modellrechnung und sagen, die sog. "Produzenten" (Phytoplankton, Algen, Pflanzen, unterste Ebene) schöpfen aus diesem endlosen Energieangebot der Sonne und verwerten aus der Energie des Sonnenlichts ein Äquivalent von 10.000 Tafeln Schokolade, mit dem er verschiedenes macht, seinen Körper aufbaut (wächst), Stoffwechsel und Atmung betreibt, lebt und sich fortpflanzt, dann kommt davon optimistisch ca. ~10% auf der nächsten Ebene, den Konsumenten I. Ordnung, in Form von verwertbarem verdaulichem Gewebe an.

Ca. 90% ist für diese Konsumenten I. Ordnung (der nächsten Ebene) nicht mehr greifbar, z.B. weil es als Wärmeverlust in der unteren Ebene aus dem System verloren geht, weil es von Konsumenten I nicht als Nahrung aufgenommen und verdaut wird, weil es von Produzenten nicht in Form verfügbaren, verdaulichen Gewebes festgelegt wird.

So kommt die Abstufung zustande. In deinen Beispiel besteht zwischen der Biomasseproduktion der untersten Stufe (276) und der nächst folgenden (38) eine Differenz von -86% (vgl. Aufgabe 2, da soll man das ausrechnen), da lag ich mit meinen 90% gar nicht so verkehrt, diese -86% kommen zustande, aus erwähnten Gründen, sie sind für die kleinere Stufe nicht greifbar. Die kleinere Stufe produziert mit Hilfe des Angebotes unter ihr nur ca. 1/7 an Biomasse im Vergleich, weil sie nicht mehr energiereiche Stoffe abbekommt.

Zurück zu unserer Modellrechnung. Wenn man aber nur 1.000 Tafeln Schokolade nach oben weiter gibt, begrenzt man gleichzeitig die Art, Beschaffenheit und Anzahl der Organismen der nächsten Ebene, die sich davon ernähren könnten, es sind jedenfalls weniger, als auf der Stufe darunter.

Wenn ich einer Ebene nämlich 10.000 Tafeln gebe, kann sie sehr viel Biomasse bilden, wenn ich der nächsten im Vergleich nur 1/10tel (1.000 Tafeln) abgebe, kann diese, im Vergleich, nur weniger Biomasse bilden. 9.000 Tafeln sind für sie gar nicht erreichbar. Da Konsumenten I aber nicht direkt an die Sonne kommen, dafür bietet ihnen ihr Stoffwechsel keine Zugangsmöglichkeiten (Photosynthese), sind sie auf Produzenten angewiesen und von dem, was sie hinterlassen, abhängig.

Sagen wir in unserem Beispiel gälte die 10%-Regel auch für die nächste Ebene, d.h. von den 1.000 Schokotafeln, die bei den Konsumenten I. Ordnung ankommen, gelangen nur 100 Tafeln in die nächste Ebene, der Konsumenten II. Ordnung. 90% gehen wiederum auf der Ebene als Wärmeverlust und für den Eigenbedarf von Konsumenten I verloren und werden von Konsumenten II nicht aufgenommen und verdaut oder von Konsumenten I nicht in Form verfügbaren, verdaulichen Gewebes festgelegt um es Konsumenten II anzubieten. In deinem Beispiel sind es 38,4 zu 3,4 das sind -91% weniger Biomasseproduktion auf die nächst höhere Ebene, die -90% von Stufe zu Stufe, unserer Modellrechnung, kommen also auch hier in etwa hin.

Wenn nur 100 Schokoladentafeln von der 2. Ebene in die 3. Ebene gelangen, bestimmt dieses verfügbare Angebot, was vom Sonnenlicht noch übrig ist, die Zahl und Lebensweise der Organismen, die Menge der Biomasse der 3. Konsumentenebene. Sie sind weniger zahlreich, um sich von der unter ihnen liegenden Ebene noch ernähren zu können.

Das Fazit:

Sich vom anderen zu ernähren und sich selbst als Nahrungsgrundlage für andere zu hinterlassen, ist mit einem konsequenten Energieverlust für das System, durch die Ebenen hindurch verbunden. In der 3. Ebene kommen von ehemals 10.000 ausgegebenen Schokotafeln nur noch ganze 100 an.

Die Konsumenten III. Ordnung (wären bei dir Schweinswale) erhalten schließlich nach Abzug von weiteren geschätzten -90% nur noch ganze 10 Tafeln von den ehemals 10.000 Tafeln und können hieraus Biomasse bilden, sie bilden nur noch einen Bruchteil an Biomasse, im Vergleich zu der Biomasse der Produzenten.

D.h. die verfügbare Nahrungsenergie für die Organismen nimmt bis in die Spitze der Pyramide ab, weil die Ebene darunter Energie selbst verwendet, weil sie nur einen Bruchteil der Energie in verfügbarem, verdaulichem Gewebe für die nächst höhere Ebene festlegt.

Die Menge an Biomasse, die jede Ebene mit der ihr verfügbaren Energie aufbauen kann (Biomasseproduktion), hat eine circa Pyramidenform. Daran muss sich die Ausgestaltung an Organismen der jeweiligen Ebene richten, denn sie ist abhängig davon, was die unter ihr liegende Ebene ihr anbietet. Gruß, Cliff