Kann ich mich als Küchenhilfe oder im Einzelhandel bewerben mit einer Bürokauffrau Ausbildung?
Das Problem ist ich habe eine Ausbildung, aber sehr wenig Praxis. Von Buchhaltung und Rechnungswesen wenig Ahnung. Einfache Bürojobs finde ich nicht, anscheinend will mich keiner einschulen. Habe es auch mit Initiativbewerbungen versucht und kriege nur Absagen. Trotz professionellen Bewerbungsschreiben.
Habe schon 112 Bewerbungen geschickt.
Die Frage wenn ich mich im Einzelhandel oder als Küchenhilfe bewerbe, habe ich dann auch Chancen?
4 Antworten
Natürlich kannst Du versuchen als Küchenhilfe oder im Einzelhandel Arbeit zu bekommen. Auch wenn Du Ausbildung in Buchhaltung und Rechnungswesen hast und wenig Erfahrung bisher, kannst Du versuchen, dafür eine Arbeitsstelle zu finden. Du wirst in Deinen Aufgaben immer angelernt, deshalb meist auch die Probezeit, wo sich dann herausstellt, ob Du die Aufgaben gut löst. Wenn Du Dich bewirbst, solltest Du nicht gleich schreiben, daß Du wenig Erfahrung gesammelt hast. Dein Verdienst ist in einer solchen Abteilung ist sicher besser als eine Küchenhilfe
Mit einer Ausbildung als Bürokauffrau bist Du doch überqualifiziert für eine Stelle als Küchenhilfe! Das kann aber kein Hinderungsgrund sein. Man darf als Hochschulprofessor auch bei der Müllabfuhr arbeiten!
Wenn bei 112 Bewerbungen ausschließlich Absagen kamen, solltest du unbedingt deine Bewerbungsunterlagen mal von jemandem checken lassen, der beruflich regelmäßig Bewerbungen auf dem Tisch hat! Irgendwas an den Unterlagen ist dann sehr wahrscheinlich nämlich doch keineswegs so "professionell", wie du selbst vielleicht denkst. Und dann wird es damit auch in anderen Bereichen nicht so einfach.
Solche Coaches, gerade die, die mit der Arbeitsagentur zusammenarbeiten, bringen leider viel zu oft völlig veraltete Vorgehensweisen bei Bewerbungsschreiben bei... Beginnt deine Bewerbung beispielsweise damit, dass du schreibst, wo du die Stellenanzeige gefunden hast? Passt du neben dem Schreiben auch deinen Lebenslauf immer ein bisschen an, je nachdem, wo du dich bewirbst? ist jede einzelne deiner Bewerbung ganz genau auf die angestrebte Stelle zugeschnitten gewesen?
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Ihr Team nur allzu gerne verstärken und biete Ihnen dazu eine zuverlässige, wie kooperative neue Mitarbeiterin an. Herausforderungen scheue ich nicht und wende mich diesen gerne mit großer Begeisterung zu.
Wie sie meinem Lebenslauf entnehmen können, habe ich meine Berufsausbildung erst kürzlich positiv abgeschlossen. Ich würde mich daher sehr freuen in Ihrem Unternehmen weitere Berufserfahrungen zu sammeln. Aufgrund meiner universellen Einsetzbarkeit und meines vielseitiges Interesse, bin ich für unterschiedliche berufliche Aufgaben geeignet.
Kompetente Kommunikation mit Kunden und gepflegte Umgangsformen sind für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich arbeite gerne mit Menschen und soziales Engagement ist mir auch privat sehr wichtig. Ihr Unternehmen ist für mich in dieser Hinsicht ein führendes Beispiel und daher im Mittelpunkt meines Interesses.
In einem persönlichen Vorstellungsgespräch überzeuge ich Sie gerne von meinem Anliegen, bei Ihnen mit großer Motivation mitzuarbeiten.
Das sollte doch passen oder?
Nein, das passt leider nicht wirklich. Du hast Zeichensetuzngs- und Grammatikfehler drin - als Bürokauffrau absolutes NoGo!!!
Zudem behauptest du einfach nur, dies und jenes zu sein, ohne irgendwelche "Beweise" dafür zu nennen. Inwiefern bist du zum Beispiel privat sozial engagiert? In welchem Kontext hast du bereits kompetent mit Kunden kommuniziert?
Auch der Einstieg ist herzlich nichtssagend. Zuverlässigkeit ist keine Stärke, sondern eine Selbstverständlichkeit im beruflichen Kontext. Wer die so aktiv und prominent betont, zeigt damit vor allem, dass es nicht viel mehr zu der Person zu sagen gibt, böse ausgedrückt...
Und es ist eindeutig eine Gießkannenbewerbung. Also eine, die man auf 10, 20 Ausschreibungen gleichermaßen rausballern könnte. Und das ist nichts positives!
Bei jeder Bewerbung, die du schreibst, solltest du die Stellenausschreibung, die Unternehmenswebsite und deinen eigenen bisherigen Weg ganz genau sezieren und schauen, wie du auf möglichst viele Aspekte aus der Ausschreibung eingehst. In der Form, dass du schildest, wo du mit welcher Aufgabe bereits Erfahrungen gemacht hast, welche der Softskills aus welchem Grund auf dich zutreffen und wieso genau du dieses Unternehmen und vor allem diese Stelle interessant findest.
Das einzig gute an diesem Coach sehe ich darin, dass er zumindest den Einstieg über den Fundort der Ausschreibung weggelassen hat, wenn auch ohne sinnvolles Aufzeigen von Alternativen. Und im weiteren Verlauf des Schreibens klebt der offensichtlich immer noch voll im alten Buzzwording und Herumfloskeln fest...
Alle meine Kenntnisse wie ich dazu komme sind als Unterpunkte in meinem Lebenslauf angegeben. Ich habe in einem Pflegeheim gearbeitet. Die muss ich nicht nochmal im Bewerbungsschreiben angeben.
Ich habe much generell nur im sozial Bereich und Pflege beworben.
Naja wenn man sich den Arbeitsmarkt und Mitarbeiter ansieht, ist es in meinem Augen keine Selbstverständlichkeit mehr.
Sorry der Lehrberuf Bürokauffrau heißt so in Österreich
Ich glaube nicht, dass in Ö sich der Beruf der Bürokauffrau von dem in Deutschland grundlegend unterscheidet. Und somit sind eine einwandfreie Rechtschreibung und Grammatik dabei einfach mal essentiell. Wer die im Anschreiben einer Bewerbung bereits nicht liefert, landet wirklich ganz fix auf dem Absage-Stapel. Das ist so wie ein Tischler, der den Hammer am falschen Ende anpackt...
Und natürlich gehst du im Anschreiben auf Punkte aus dem Lebenslauf ein! Nicht in Form einer Wiederholung der Daten und Fakten, die dort stehen, sondern indem du intensiver, genauer, umfassender schilderst, was du bei diesen Stationen gemacht hast - immer passend zur Stellenausschreibung! Das Anschreiben ist keine Pflichtübung, die man irgendwie abhaken muss. Es ist eine A4-Seite Platz, um dem Lesenden dich als Person und Mitarbeiterin näher zu bringen, Neugier auf dich zu wecken und zu zeigen, wieso man dich in Betracht für diese Stelle ziehen sollte.
Versuch doch mal, deinen Text so zu lesen, als würde er von einer dir fremden Person handeln. Was könntest du nach dieser Lektüre über diese Person sagen, was ist das für ein Mensch, welche Fähigkeiten und Erfahrungen bringt diese Person mit und auf was für eine Stelle hat sie sich da beworben, welche Aufgaben gehören zu dieser Stelle, was braucht man für diese Stelle?
Auf meinem Lehrabschlussprüfungszeugnis steht hat die Lehrabschlussprüfung zur Bürokauffrau bestanden. Also wird es stimmen
Ich hab doch nirgendwo in Zweifel gezogen, dass du diese Ausbildung gemacht hast! Lies, was ich schrieb, befolge die Tipps darin - oder lass es und bleib arbeitslos.
Dieses Anschreiben ist nichtssagend, enthält Fehler in der Grammatik und Zeichensetzung.
Der "Profi" der dir gesagt hat, dass dieses Anschreiben gut ist, sollte seinen Beruf überdenken. Bei 112 Bewerbungen und nur Absasgen, liegt es definitiv an der Qualität des Anschreibens. Berufsanfänger ist da kein Hinderungsgrund.
Bewerben kannst du dich immer. Kannst du auch irgendetwas in diesem Bereich?
Ich habe es von einen Bewerbungstrainer und Coach korrigieren lassen. Tatsächlich denke ich einfach ich habe zu wenig Praxis als Berufseinsteiger.