Kann ich einen Hund bekommen?


12.07.2022, 10:21

In ein Tierheim Gassi gehen oder mithelfen kann ich nicht da dies nur ab 18 erlaubt ist

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Noraa717,

wenn nicht alle Familienmitglieder möchten, wirst du wohl auch keinen Hund bekommen.

Ein Hund ist wunderschön und macht überwiegend große Freude, aber er schränkt euch dann schon ein und diese Einschränkungen müsst ihr alle akzeptieren. Mal eben so in ein Hotel fahren oder ein paar Tage bei Freunden bleiben ist nicht, selbst einfach mal Shoppen (ich rede von mehreren Stunden) ist nicht, weil der Hund nicht lange alleine sein darf, auch nicht, wenn es ihm scheinbar nichts ausmacht! Das ist dann der nächste Punkt, bis zum 6. Lebensmonat sollten die Welpen immer die Möglichkeit des Kontaktes mit euch haben, danach könnt ihr es üben, ihn kurze Zeit (unter 5 Minuten) alleine zu lassen. Das müsst ihr sehr langsam steigern und das dauert, manche Hunde können auch gar nicht alleine bleiben.
Könnt ihr gewährleisten, dass der Hund erst nach den 6 Monaten und vorsichtiger Gewöhnung in seinem Tempo nicht viel länger als 90-120 Minuten alleine ist?
Du bist nämlich nur auf den Punkt Geld & Wunsch, nicht aber auf Zeit, eingegangen.
Auch das Spazieren ist ein Punkt. Wenn die Temperaturen über 30 Grad oder in Richtung Nullpunkt fallen vergeht oft der Spaß sehr schnell. Und damit reicht es vielen Hunden auch noch nicht, denn sie sind wie Menschen. Die meisten Hunde sind sehr schlau und möchten dies natürlich auch zeigen, wie soll er das aber, wenn er den ganzen Tag in einer Wohnung alleine liegt und vor sich hin trauert? Wenn ein Hund gut ausgelastet ist, also weder über- noch unterfordert, ist das häufige Bellen auch kein Thema mehr. Natürlich bellt ein Hund mal - das sollte aber auch sein gutes Recht sein und wer das nicht akzeptiert sollte keinen Hund halten dürfen. Ich meine kein ewiges, stundenlanges Gebelle, sondern wenn beim Spielen mal ein „Wuff“ entfährt oder durch kurzes Bellen angezeigt wird, dass Besuch kommt. Und schließlich ist ein Hund ein Tier mit eigenen Instinkten und eigenem Willen, wenn er dann beim Spazieren mal anbellt muss es auch okay sein, solange es nicht dauerhaft und permanent ist, zumindest darf er dann nicht direkt dafür bestraft werden.
Du bist 12, wenn deine Eltern sich einen Hund anschaffen möchten wirst du wohl einen „bekommen“, wenn aber nicht Beide das wollen kannst du es vergessen. Ein Hund wird gerne mal 14/15 Jahre, bei guter Pflege sogar noch älter und wohin dann mit dem Hund? Irgendwann werden Freunde interessanter, Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf wichtiger und dann kommt irgendwann der Auszug. Ich glaube nicht, dass du bis der Hund stirbt bei deinen Eltern wohnen möchtest, also bleiben sie auf dem Hund sitzen oder er wird abgegeben. Vor allem dafür ist es wichtig, dass deine Eltern den Hund wollten, nicht nur ein Elternteil.
Ein Hund stellt auch eine gewisse Belastungsprobe dar, auch dieser kommt (früh) in die Pubertät und dann müssen wirklich alle an einem Strang ziehen und die gleichen Regeln/ Verbote durchsetzen, ansonsten habt ihr ein kläffendes, unerzogenes, nerviges Biest herangezogen.
Wenn das wirklich die einzigen Argumente deines Vaters sind (also keine weiteren, tiefgründigeren vorliegen) kannst du überlegen, ob ihr überall den gleichen Boden habt. Wenn er z.B. denkt, dass er den Holzboden zerkratzt, ihr aber auch Fliesen habt biete ihm an, dass der Hund nur auf den Fliesen laufen darf und diese nicht zerkratzen werden. „Der Hund macht überall hin“ ist tatsächlich möglich, wenn

  • er zu viel Stress hat
  • zu selten raus kommt
  • krank ist

Ansonsten haben die Hunde es relativ schnell raus, dass die Wohnung keine Toilette ist. Unfälle können aber natürlich bei Welpen passieren. Unsere Hündin (samstags geholt) hat montags schon angezeigt, dass sie gerne raus möchte um nicht in „ihren“ Bereich machen zu müssen. Bis Mittwoch/ Donnerstag gab es dann noch immer wieder ein paar kleine Unfälle, auch von uns selbst verschuldet, und dann hatten wir fast gar keine mehr, weil sie eben sehr schnell Bescheid gab und wir dann raus hatten, wie schnell wir sein mussten. Da muss man bei den Welpen wirklich sehr schnell sein, spätestens nach einer Stunde muss der Hund am Anfang (zumindest die ersten Tage) raus, dann versteht er auch, dass drinnen machen nicht sein muss. Und der Hund ist klein, da hat nicht viel Futter/ Flüssigkeit Platz, also wenn der Hund schon anzeigt oder sich anders verhält sofort rennen, jede Sekunde zählt.
Wenn ihr euch einen Rüden anschafft habt ihr danach auch Ruhe, Mädels werden irgendwann Läufig, nicht sehr schön weil absolute Tretminen und das bis zu 3 Wochen, schafft euch, wenn es deinem Vater wichtig ist, wenn schon einen Rüden an. Aber nur, wenn er diese Punkte versteht & akzeptiert und zustimmt.

Vielleicht findet er Tiere auch eigentlich ganz gut, hat aber bisher einfach nur Negativbeispiele (gibt es leider viele) gesehen und erlebt. Wenn er nicht will, gibt es halt keinen Hund.

Alleine für das Hundewohl fragt euch bitte, ob ihr nicht nur das Geld & den Wunsch habt, sondern auch die Möglichkeiten ihm ein schönes Leben zu bieten mit Erziehung, Zeit, Spaß und Liebe.
Und wenn einer aus der Familie ihn nicht will, wird der Hund das spüren und egal was ihr tut, nie glücklich werden, also lasst es dann sein.

Wenn du erwachsen bist und alle Punkte erfüllen kannst, hindert dich kein Mensch mehr daran, dir einen Hund zuzulegen.

Noraa717 
Fragesteller
 12.07.2022, 11:22
  1. Meine Eltern sind beide im Homeoffice bei meiner Mutter wird es so bleiben und mein Vater musste schon vor Corona nicht öfters als 3/4 mal pro Woche den Vormittag weg.
  2. ansonsten habe ich oft Fußball Training 4mal pro Woche und meine Mutter ist da bereit immer die große Runde zu gehen (sagte sie) jetzt geht sie auch immer spazieren währenddessen (immer schon)
  3. wegen der Erziehung also mir wäre es eigentlich am liebsten einen eher jungen Hund so 3 Jahre alt aus dem Tierheim zu adoptieren da mir diese Hunde sehr leid tun. Aber gegen einen Welpen hab ich auch nix :) aber ich weiß das es bestimmt extrem viel Aufwand ist bei einem Welpen
  4. und ja ich weiß das es wahrscheinlich nicht möglich sein wird einem Hund zu bekommen…

Aber kann ich den irgendwie Hunden helfen oder mit ihnen Zeit verbringen außer im Tierheim wo ich nd helfen darf?

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Magicdreamer  12.07.2022, 11:34
@Noraa717

Die ersten beiden Punkte klingen ja schon ganz gut, beim dritten muss ich dir etwas widersprechen. Die meisten Hunde aus dem Tierheim haben noch keine Erziehung erfahren und sind verzogen, lasst euch da unbedingt etwas über die Vorgeschichte erzählen, um euch auf mögliche Schwierigkeiten vorzubereiten, selbst wenn ihr euch nur einen anschaut.

Für alles Offizielle, was mir einfällt bist du noch zu jung, aber du könntest Freunde, Nachbarn, Verwandte mit Hund fragen, ob ihr gemeinsam laufen könnt. Irgendwann kannst du dann ja fragen, ob du den Hund auch mal ein kleines Stück halten darfst und wenn das gut klappt, der Hund dich auch als Respektsperson akzeptiert und auf dich hört, ob du mal ein kleines Stück alleine gehen darfst, wo der/ die Besitzer/in zwar in der Nähe bleibt, aber auf Entfernung. Zum Beispiel auf einer Bank von der aus ihr in der Nähe und dem Blickfeld seid. Dann kannst du vielleicht mal auf den Hund aufpassen oder mit ihm gehen, wenn etwas ist (krank oder viel zu tun o.ä.). Natürlich ersetzt das keinen Hund, aber es ist besser als nichts und für alles andere bist du aktuell noch zu jung fürchte ich.

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Noraa717 
Fragesteller
 12.07.2022, 12:08
@Magicdreamer

Familie hat halt keiner einen Hund ja außer die eine Freundin halt. Nachbarn haben einen Hund aber das ist einer meiner Lehrer und Den frag ich bestimmt nicht (der ist eh schon so streng haha) ansonsten haben alle Hunde in der Nachbarschaft genug Bewegung.

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Magicdreamer  12.07.2022, 12:24
@Noraa717

Das mit genügend Bewegung ist ja ausgezeichnet für dich, weil du dann genug Möglichkeiten hast mitzugehen und dir unterschiedliche Umgänge anzuschauen. Das Beste wäre, wenn du dir einen suchst, mit dem du dich gut verstehst, der sich auch über Gesellschaft beim Spazieren freut und gut mit seinem Hund umgeht. Nach einigen lockeren Malen kannst du ja fragen, ob du vielleicht jede Runde mitlaufen könntest, um dir und deinen Eltern zu beweisen, dass du zuverlässig bist und egal zu welcher Zeit bei egal welchem Wetter bereit bist, raus zu gehen. Natürlich geht das nicht von jetzt auf gleich, aber langfristig ist das auch eine wirklich tolle Möglichkeit.
Ich habe damals auch so begonnen mit einer Nachbarin (allerdings ohne einen eigenen Hundewunsch, hatte da noch extreme Angst vor Hunden, also einfach nur zum Spaß) und die Erfahrung war für mich wirklich viel wert, die Besitzerin hat sich über etwas Entlastung gefreut und es ist eine tolle Freundschaft (trotz Altersunterschied von 50/60 Jahren) entstanden. Sind dann vor 5 Jahren weggezogen und haben jetzt noch Kontakt, der noch lebende Hund freut sich immer riesig mich zu sehen und damit hat er auch seinen kleinen „Bruder“ angesteckt, obwohl dieser mich erst ein Mal richtig gesehen hat, ohne die Hunde wäre dies definitiv anders verlaufen und da wäre kein Kontakt mehr.

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Magicdreamer  21.07.2022, 16:00

Danke für den Stern :)

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Dein Vater will keinen Hund, also wirst du vorerst auch keinen bekommen. Das wäre auch nicht fair, oder willst du, dass dein Hund den Ärger und die Abneigung deines Vaters ausbaden muss?

Davon abgesehen, nimm es mir bitte nicht übel, aber einmal Gassi gehen, mit einer Freundin, im Sommer macht so gut wie jedem Spaß der Hunde mag. Geh im November bei 2 Grad, Wind, Regen und Dunkelheit... und das mehrmals täglich, mehrere Wochen am Stück. Mal schauen ob es dir dann noch Spaß macht.

Noraa717 
Fragesteller
 12.07.2022, 10:22

Ja ich weiß im Winter macht es vielleicht nicht Spaß aber machen würde ich es trotzdem, ich würde ja gerne auch z.B. in einem Tierheim mithelfen was aber erst ab 18 erlaubt ist.

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mein Vater mag Tiere generell nicht

Unter den Umständen wird ein Haustier nicht möglich sein. Jedes Familienmitglied muss mit einem Hund einverstanden sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
Kann ich einen Hund bekommen?

Das haben Deine Eltern (Erziehungsberechtigten) zu entscheiden, das können wir Dir nicht sagen.