Kann Gotteslästerung vergeben werden?

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Das kann genau so vergeben werden, wie alles andere auch. Wenn du diesen Gedanken nicht zustimmst, dann ist das noch nicht einmal eine Sünde. Also keine Sorge.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Solche Gedanken kommen aus dem Unterbewusstsein und man kann sie nicht kontrollieren. Wenn sie kommen, kannst du sie vielleicht als nicht deine wirklichen Gedanken identifizieren, bewusst ablehnen und ignorieren, wenn sie wiederkommen.

Es könnten auch Zwangsgedanken sein.

Du brauchst aber keine Angst zu haben, denn Gott kann das einordnen. Er kennt unsere wirklichen Gedanken und innersten Motive ganz genau, denn Er sieht unser Herz an (vgl. 1. Samuel 16,7b).

Schau mal hier Wie kann ich Zwangsgedanken loswerden?

Dort steht z. B.:

  • "Zwangsgedanken beziehen sich oftmals auch auf bestimmte moralische oder religiöse Inhalte, wie zum Beispiel die Befürchtung, Gotteslästerung oder bestimmte Sünden zu begehen."

Mit Zwangsgedanken haben viele Menschen Probleme. Bei manchen äußert sich das weniger stark, bei anderen stärker.

Das kann ich aber nicht genau beurteilen. Auf Internetseiten habe ich aber mal gelesen, dass Zwangsgedanken gut therapierbar sind, wenn man professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, die sich damit auskennen.

chrisbyrd  03.09.2023, 16:43

Ansonsten: Alle Sünden können vergeben, werden wenn wir Gott darum bitten (vgl. 1. Johannes 1,9)!

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

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Das kommt auf die Umstände an: Wie weit jemand überhaupt von der Wahrheit Gottes weiss. Diese allerdings abzulehnen, ist das eigene Todesurteil. Es würde einem geistigen Selbstmord gleichkommen, wenn ich den, der mich am Leben erhält, lästere.

Coraline2804 
Fragesteller
 03.09.2023, 16:33

Danke für deine Antwort. Das Traurige ist das ab und zu eif aus dem nichts das passiert und ich sag ganze Zeit zu mir ,,nicht so denken“… und so ich sehe das nicht so wie das ganze Zeit kommt ich will sowas nicht denken weil ich weiß das es so nicht ist und versuche das es aufhört aber ja viele danke für deine Antwort :)

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Johannes17Vers3  03.09.2023, 17:11
@Coraline2804

Wir sind von einem Geist der Welt umgeben, der uns beeinflusst und die Mehrheit hat kein Interesse an einem persönlichen Verhältnis zu unseren himmlischen Vater - oder sie kann es sich nicht vorstellen. Bitte GOTT, mit seinem Namen JHWH-Jehova um Hilfe

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Hallo Coraline2804,

es stimmt, gemäß Jesu Worten gibt es eine Sünde, die nicht vergeben werden kann: die Sünde oder Lästerung gegen den heiligen Geist. Das, was Jesus darüber sagte, möchte ich hier einmal im Zusammenhang wiedergeben:

"Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden" (Matthäus 12:31,32).

Bevor man vorschnell befürchtet, die Sünde gegen den heiligen Geist begangen zu haben, ist es wichtig zu verstehen, um was für eine Art Sünde es sich dabei handelt. Bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine willentliche und vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt!

Betrachte einmal das Beispiel des Apostels Paulus. Er war, bevor er Christ wurde, jemand, der für den Tod einiger Menschen verantwortlich war. Er hatte also in den Augen Gottes sehr schwer gesündigt! Hatte er aber dadurch die Sünde gegen den heiligen Geist begangen? Paulus schrieb einmal von der Zeit, bevor er Christ war, folgendes: "...obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte (1. Timotheus 1:13).

Rein menschlich gesehen, könnte man denken, Gott könne dem Paulus wegen des Ausmaßes seiner Sünden nicht mehr vergeben; dennoch tat er es, da ihm zum Zeitpunkt seiner Taten nicht bewusst war, wie schlimm das, was er getan hatte, in Wirklichkeit war. Nachdem ihm jedoch die Schwere seiner Sünde klar wurde und er von Herzen bereute, vergab Gott ihm bereitwillig. Paulus hatte also, obwohl er schwer gesündigt hatte, eindeutig nicht die unvergebbare Sünde begangen.

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist, so dass es kein Zurück mehr gibt. Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, welche Wunder Jesus Christus durch Gottes Geist vollbracht hatte, widerstanden sie ihm und schmiedeten sogar Mordpläne gegen ihn. Ihr Herz hatte einen Grad von Bosheit erreicht, der keinen Gedanken an Reue mehr zuließ.

Das gleiche kann von Judas Iskariot gesagt werden, der von Jesus als "Sohn der Vernichtung" bezeichnet wird (Johannes 17:12). Obwohl er als einer der 12 Apostel zu Jesu engsten Vertrauten gehört hatte und viele seiner Wunder aus nächster Nähe beobachtet hatte, war seine Habgier größer als die Liebe zu seinem Herrn. 30 Silberstücke reichten ihm, um ihn zu verraten. Sein Handeln entsprang einem durch und durch bösen Herzen. In einem Artikel mit dem Titel "Was ist die unvergebbare Sünde?" hieß es u.a. :

"Wer sein sündiges Verhalten hasst und sich wirklich ändern möchte, hat die unvergebbare Sünde nicht begangen. Gott kann selbst jemandem vergeben, der wiederholt in dasselbe sündige Verhaltensmuster zurückgefallen ist — vorausgesetzt, er hat sich Gott gegenüber nicht verschlossen (Sprüche 24:16).

Manche werden allerdings immer wieder von Schuldgefühlen gequält und denken deswegen, sie hätten sich der unvergebbaren Sünde schuldig gemacht. Die Bibel sagt aber, dass wir uns nicht immer auf unsere Gefühle verlassen können (Jeremia17:9). Gott hat uns nicht das Recht gegeben, über jemanden ein Urteil zu fällen — nicht einmal über uns selbst (Römer 14:4.12). Er kann uns vergeben, sogar wenn wir uns selbst nicht vergeben können (1. Johannes 3:19,20)" (Quelle: jw org - Bibel und Praxis - Fragen zur Bibel).

Wie Du also siehst, geht es bei der "unvergebbaren Sünde" darum, dass jemand aus einem durch und durch bösen Herzen handelt, in dem nicht mehr der Wunsch nach Änderung und Besserung vorhanden ist. Wer jedoch wegen einer bestimmten Sünde, die er für die "Sünde gegen den heiligen Geist" hält, Reue empfindet, hat diese Sünde wahrscheinlich nicht begangen!

LG Philipp

Die Vergebung, die der Gott und Vater des Herrn Jesus Christus in der Gnade gewährt, umfasst alle Sünden, denn:

"Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf Sich nimmt!" (Joh 1,29);

"Er (Jesus Christus) ist die Sühne für unsere (Israels) Sünden; nicht allein aber für die unsrigen, sondern auch für die der ganzen Welt" (1 Joh 2,2),

"Denn wir rechnen damit, dass der Mensch durch Glauben gerechtfertigt (für gerecht erklärt) wird, ohne Gesetzeswerke" (Röm 3,28; 4,3). Gott sieht Dich nicht mehr in Adam, sondern in Christus als völlig gerecht und als "Auserwählte, Heilige und Geliebte" (Kol 3,12);

"In Ihm (Christus) h a b e n wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der (Gottes Vaterherz verletzenden) Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt" (Eph 1,7);

"Wir h a b e n die Erlösung, die Vergebung der Sünden" (Kol 1,14).

Bleibt uns nur noch übrig, Gott, unserem Vater, im Namen unseres Herrn Jesus Christus zu danken.

Was die Lästerung des heiligen Geistes anbelangt, die dem Volk Israel, den Lästerern unter ihnen, für die nächsten beiden Äonen (nicht: Ewigkeit; die Bibel kennt keine Ewigkeit; ein Äon ist ein langer Zeitraum mit Anfang und Ende; griech. aioon) nicht vergeben wird, lies unter Ziffer 2.3 der Homepage www.biblischelehre.de ("Was sagt denn die Heilige Schrift?") den Artikel "Die Sünde gegen den heiligen Geist".

"Gerechtfertigt nun aus Glauben, dürfen wir (darfst Du) mit Gott Frieden haben durch unseren Herrn Jesus christus, durch den wir auch im Glauben den Zugang in diese Gnade erhalten haben, in der wir stehen, sodass wir uns (Du Dich) in Erwartung Seiner Herrlichkeit rühmen mögen (mögest)" (Röm 5,1.2).

Und sogar dies: "Wo ... die Sünde zunimmt, da strömt die Gnade über" (Röm 5,20).

Du weißt doch sicherlich, dass alles Gnade ist:

  • unsere Auserwählung (Eph 1,4),
  • unsere Berufung (1 Kor 1,9),
  • unser Glaube, die Seine Gabe ist (Eph 2,8; Phil 1,29),
  • unsere Rechtfertigung in Christi Blut allein durch Glauben (Röm 3,28; 5,9),
  • unsere Versöhnung mit Gott durch den Tod Seines Sohnes (Röm 5,10),
  • unsere Versiegelung mit dem Geist Gottes beim Glaubensanfang (2 Kor 1,22; Eph 1,13), wir können unsere Rettung also nicht verlieren,
  • unser Sohnesstand (Röm 8,15.23; Gal 3,26; 4,6),
  • wir sind in Christus und in Ihm eine neue Schöpfung (2 Kor 5,17),
  • in der Gnade sind wir Gerettete (Eph 2,8).

Nichts ist aus uns -- alles ist Gnade! Lobpreis, Dank und Verherrlichung sei "dem Gott unseres Herrn Jesus Christus, dem Vater der Herrlichkeit!" (Eph 1,17).

In dieser Gnade stehen wir Glieder der Leibesgemeinde (Eph 1,22.23) heute gemäß dem dem Paulus eigens enthüllten Evangelium (Gal 1,12), das den anderen Aposteln zunächst gar nicht bekannt war (Gai 2,2). Lies auf genannter Homepage den Artikel "Das Evangelium des Apostels Paulus".

So grüße ich abschließend mit dem Zuspruch

"Du nun, mein Kind (Timotheus), kräftige Dich in der Gnade, die in Christus Jesus ist" (2 Tim 2,1).