Kann es sein, dass man aufgrund eines langen und komplizierten ausländischen Nachnamens schlechtere Einstellungschancen hat?
Ich habe 8 Jahre lang als Manager für Online-Marketing in Russland gearbeitet und stehe nun kurz vor meinem Studienabschluss in Deutschland. Ich bewerbe mich als Junior Online-Marketing- Manager und als Werkstudent im Bereich Online-Marketing, wo praktisch keine spezifischen fachlichen Anforderungen gestellt werden. Trotz meiner Bewerbungen, von denen ich bereits mehrere Dutzend verschickt habe, wurde ich bisher nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Könnte es daran liegen, dass mein Name in Deutschland von den meisten Menschen nicht richtig ausgesprochen werden kann?
6 Antworten
Das kann nicht nur so sein, das ist eine Tatsache.
in meiner Abschlussklasse (9. Klasse, 2016) war ich der einzige deutsche. Alle sprachen fließend deutsch & hatten nur gute bis mittlere Noten. Trotzdem wurde aufgrund deren Nachnamen keiner zurückgerufen (Bewerbungen für Ausbildungen).
da kannst dich bei A. Merkel bedanken, dass sie dir 2015 Steine in den Weg gelegt hat, die jetzt zur Lawine werden.
Leider durchaus möglich, ja.
leider ja. teilweise ist es unterbewusst, teilweise aber auch bewusst.
Kann sein, muss nicht. "Rassisten" gibt es überall, unabhängig davon, wie kompliziert dein Name ist.
Was ich aber lernen musste, sehr viele möchten keine Kokurrenz im Unternehmen, eventuell liegt es daran?
Natürlich kann es unterbewusst sein, gibt aber auch rassistische Gründe, habe ich selber schon erlebt. Leider sind nicht alle Menschen nett 😃
Warum denn nicht das Kind beim Namen nennen? Das IST Rassismus. Und zwar der ganz alltägliche, der oft gar nicht "böse gemeint" ist oder bewusst offen vor sich hergetragen wird.
Nein, den ein oder anderen Arbeitgeber gibt es sicherlich, der so denkt aber mit Sicherheit ist nicht jeder so. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich fast ausschließlich nur bei „Rassisten“ beworben hast, halte ich für sehr gering..
Das passiert laut einigen Studien eher unbewusst, aber dafür sehr vielen Menschen.
Ich will absolut nicht abstreiten, dass dies vorkommt aber bei „Dutzenden Bewerbungen“ halte ich das doch für einen sehr großen Zufall!
Es gibt Studien, die in eine gleiche Richtung zumindest hindeuten. Nämlich dass die allermeisten Personaler sich von solchen Sachen tatsächlich auch beeinflussen lassen. So hat ein Alexander Dahlhausen (Name gerade erfunden) wohl wirklich einfach bessere Chancen als ein Mohamad Ülütürk. So hat eine Jaqueline Chantalle schlechtere Chancen als eine Johanna.
Ist scheiße, aber unterbewusst wohl eben wirklich oft beeinflussend.
Nochmal, das streite ich ja auch nicht ab! Trotzdem wenn bei so vielen Bewerbungen keine Einladung erfolgt ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es an etwas anderem liegt! Es gibt auch genug Personaler mit Namen wie Mohamad Ülütürk! Dieser ist sicherlich nicht von seinem Namen beeinflusst! Und jeder deutsche Personaler auch nicht.. Da muss schon noch mehr dahinter stecken! Vielleicht sollte er dann doch einfach mal seine Bewerbung nochmal überprüfen um zu sehen, was er besser machen kann!
als Rassismus würde ich dies nicht bezeichnen, aber vielleicht kommt es so unterbewusst.