Kann ein Handy Netzteil durch eine Steckdose kaputt gehen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hier tappen viele Hobby-Leute im Dunkeln - da will ich mal gern etwas Licht machen.

An der Steckdose per se wird es wohl kaum liegen, und das Netzteil "weiß" auch nicht, wo es sich befindet....

Klar kann das Zufall sein, warum nicht? Ende der Lebensdauer, starke Belastung, ...

Aber ein anderer Grund zum Schlachten von Schaltnetzteilen (egal, ob in der Energiesparlampe, im kleinen Lade-Netzteil für Mobiltelefone, oder sonstige Kleinleistungs-Teile) ist folgender:

Wenn in diesem Stromkreis in der Nähe der Installation z.B. eine "alte" Leuchtstoff-Leuchte ein- und ausgeschaltet wird, kannst du wunderbar mit der Energie aus der Schalt-Überspannung jedes kleinere Netzteil augenblicklich "schlachten". Ich hatte den Fall in einem Kellerraum, der neben der alten Leúchtstoff-Leuchte auch eine Energiesparlampe im selben Stromkreis enthielt, aber einzeln geschaltet wurde. Habe ich die falsche Reihenfolge gewählt, ging die ansonsten langlebige Energiesparlampe plötzlich kaputt - nachdem mir das aufgefallen war und ich das beachtet habe, hat sie "ewig" wie angegeben gehalten.

Also nicht einen induktiven Verbraucher ausschalten, wenn daneben ein solches Netzteil betrieben wird. Die Billigheimer Netzteile verfügen über keinen oder keinen guten Überspannungsschutz.

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Bellllllllllla 
Fragesteller
 05.02.2022, 21:38

Ok vielen Dank für den Hinweis. Dann könnte es an meiner Wohnzimmerlampe gelegen haben, die auch dort eingesteckt war. Ich schalte sie an sich so gut wie nie an, daher kann das gut sein.

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Erst einmal ist es vollkommen egal, in welchem Zimmer sich das Ding befindet... unnnötige Informationen. Dann die nächste Frage: Was verstehst Du unter einem "Ladekabel"? Ein Kabel ist ein Kabel... aber ein Kabel lädt nicht sondern das Netzteil, in dem das Kabel steckt... und das Kabel bringt den Strom ins Gerät. Ich würde mal eher drauf tippen, dass das Netzteil defekt ist und nicht das Kabel.

Hänge doch mal eine Lampe oder besser noch einen Radio an die Steckdose... da hörst Du schnell, ob die Steckdose einen WaKo hat oder nicht; bei einer Lampe siehst Du ein Flackern nur, wenn Du Dich im Zimmer befindest... da ist die Nummer mit den Ohren besser.

Noch was (leider typisch): Erst was zu machen und hinterher dann fragen macht wohl wenig Sinn. Und es kann auch sein, dass Du ein Ladegerät jetzt einfach mal entsorgt hast obwohl es noch ging... und sollte es an der Steckdose selbst liegen, fehlt das dann eben hinterher => selber schuld! Bevor Du nun also weitere "schnelle" Aktionen machst wäre es sinnvoll, zu schauen, was jetzt da nicht ging. Und so ein Tipp: Smartphones und deren Ladekabel haben gerne auch mal einen WaKo auf dem Anschluß. Sind beide Kabel etwas unpfleglich behandelt worden und nicht gerade und vorsichtig eingesteckt worden, dann kommt es vor, dass ein eingestecktes Ladegerät nichts anzeigt. Dann prüft man aber auch erst einmal den Stecker / Anschluß bevor man gleich entsorgt... und so nebenbei hinsichtlich Umweltschutz: Genau so macht man das nicht, wenn man Müll vermeiden will.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung
Bellllllllllla 
Fragesteller
 20.01.2022, 14:55

Also erstmal danke für die lange Antwort.

Das mit dem Zimmer habe ich erwähnt, um klarzustellen, dass das zweite Kabel (damit meine ich Netzteil + USB Kabel) erst kaputt gegangen ist, nachdem ich es über Nacht in der selben Steckdose hatte, wie das alte Kabel.

Zum anderen sind tatsächlich beide Kabel kaputt. Ich habe probiert damit unterschiedliche Geräte in unterschiedlichen Steckdosen zu laden. Bei dem zweiten Kabel kann ich mit Sicherheit sagen, dass das Netzteil kaputt ist. Der USB Kabel Teil geht noch. Das alte ist wie gesagt schon entsorgt.

Meine Frage war jetzt eher, ob die beiden Kabel (oder dann etwas genauer wohl die Netzteile) DURCH eine defekte Steckdose (Mehrfachsteckdose) kaputt gegangen sein könnten.

Weil es komisch ist, dass zwei Ladekabel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kaputt gehen. Anderes könnte ich mir das als Laie nicht erklären…

Ein Radio habe ich natürlich nicht. Wer hat sowas heute schon noch? Mit einer Lampe könnte ich es probieren, allerdings habe ich Sorge, dass mir die nachher auch kaputt geht durch die Steckdose, sollte diese tatsächlich meine Ladekabel kaputt gemacht haben.
Denn wie gesagt, es ist nicht so, dass sie nur in dieser Steckdose nicht mehr gehen, die Netzteile bzw - weiß ich es ja nur bei einem sicher, dass es das Netzteil ist - das ist kaputt.

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Das kann schon passieren wenn das Ladegerät dauernd eingesteckt ist. So steht es auch dauernd unter Spannung. Und zudem braucht es auch immer wenig Strom.

Es hat keine standby Funktion!

Also besser ausstecken wenn es nicht gebraucht wird.

Bellllllllllla 
Fragesteller
 20.01.2022, 14:58

Ok ja die sind vermutlich seit drei Jahren dauernd eingesteckt. Gilt allerdings für ALLE meine Ladekabel.

Es ist schon komisch, dass jetzt zwei davon an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kaputt gehen.

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Doktorelektrik  29.01.2022, 02:07
@Bellllllllllla

Na, dann hast du sie folglich 25.000h (3 Jahre) betrieben und die Lebensdauer ist abgelaufen. Kein Wunder also...

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guenterhalt  20.01.2022, 15:40

du weißt schon, dass das für den Stromverbrauch moderner Schaltnetzteile ohne Last (also ohne Handy ... ) praktisch nicht messbar ist, ein "Stromzähler" ist da noch unempfindlicher.
Elektrolyt-Kondensatoren mögen "keine Spannung" nicht. Dabei wird die Isolierschicht zwischen den Platten abgebaut, womit auch die Durchschlagsfestigkeit sinkt. Für solche Bauelemente ist also ständig unter Spannung besser.

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zelli7  20.01.2022, 16:00
@guenterhalt

Ja klar bei einem Gerät geht es nicht primär um den Stromverbrauch es geht mehr darum das Es ständig unter Druck (Spannung) steht. Das hat sicher einen Einfluss auf die Lebensdauer.

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guenterhalt  20.01.2022, 16:56
@zelli7
Es ständig unter Druck (Spannung) steht. Das hat sicher einen Einfluss auf die Lebensdauer.

Dafür gibt es keine Belege. Bauelemente sterben in einer Frühausfallphase, heißt in den ersten Tage der Nutzung. Das ist technologisch bedingt, weil Leiterzüge in Schaltkreisen nicht die Breite, wie vorgesehen, erreicht haben. Damit ist die Stromdichte und damit die Erwärmung an solchen Stellen zu hoch. Oder aber die Kontaktierung (Schweißstellen) sind schlecht.

Bauelemente die nach längerer Zeit ausfallen sind sehr häufig den Wärmetod gestorben. Sie werden an der oberen Grenze gefahren oder die erzeugte Wärme wird ungenügend abgeführt. Das sieht natürlich so aus wie "zulange eingeschaltet", so ist es aber nicht.
Bei Netzteilen kann der Hersteller durchaus darauf setzen, dass so ein Ding kaputt zu gehen hat, man will ja neue verkaufen.
Es gibt aber elektronische Anlagen, wo das verheerende Folgen (auch für den Hersteller) haben kann, wenn da die Grenzwerte der Belastung schon im Normalbetrieb eintreten. (Flugzeuge, Atomkraftwerke, ....)

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guenterhalt  20.01.2022, 19:54
@zelli7

nein, da musst du nicht aufgeben. In dem Artikel der Chip steckt schon viel Wahrheit. Es gibt zwei grundlegende Prinzipien für Netzteile.
Die einen transformieren die 230 aus der Steckdose mit einem Eisenkern-Transformator auf die ca. 5V. Wenn der ständig am Netz hängt, fließt auch ein nicht zu vernachlässigter Strom. Der Trafo wird auch dabei warm und kann auf die Dauer auch die Isolierung beschädigen, was verheerend sein kann.

Moderne Ladegeräte/Netzteile machen aus der 230V Wechselspannung eine Gleichspannung und zerhacken die wieder. Die neue Frequenz liegt aber viel höher als die 50Hz der Netzspannung. Bei so hohen Frequenzen haben Transformatoren aber einen wesentlich höheren Wirkungsgrad. Eisen muss auch nicht benutzt werden, so dass diese Dinger viel leichter sind.
Das Zerhacken lässt sich durch geeignete Schaltkreise auch so regeln, dass die Gesamtschaltung praktisch keine Leistungsaufnahme arbeitet, wenn hinten keine Last (kein Handy) angesteckt ist.

Leider machen die Benutzer das so nicht, sie lassen das Handy, Smartphone oder den Laptop einfach dran. Damit ist auch der Vorteil, keine Stromaufnahme, wieder weg.

Für den Normalverbraucher ist es natürlich schwierig einzuschätzen, was man wie machen sollte. Deshalb beschreibt auch der Autor im Chip-Artikel den "schlimmsten Fall".
Wer die Zusammenhänge kennt, kann viel mehr machen. Darauf, und nur darauf wollte ich hinweisen.

o.k.?

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buchi0  22.01.2022, 20:08

Netzteile müssen sowas aushalten.

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