Kann der Mond in die Erde stürzen bzw. von der Umlaufbahn abweichen?

7 Antworten

Wenn sowas passieren sollte, würde die gesamte Erdoberfläche schmelzen. Die Erde wäre wieder in einem ähnlichen Zustand wie vor 4,5 Milliarden Jahren, als sie schon einmal mit einem großen Objekt kollidiert ist.

Was damals passierte wird übrigens in den ersten Minuten dieses Videos beschrieben.

https://www.youtube.com/watch?v=9eePI-ENIzo

Nein, das ist normalerweise nicht möglich. Der Mond befindet sich in einer Potentialmulde, welche sich aus einer zentrifugal-abstoßenden und einer gravitativ-anziehenden Kraft zusammensetzt.

In dieser Mulde kann der Mond nun etwas hin und her schwingen, also leicht den Abstand zur Erde variieren. Nähert sich der Mond der Erde an so führt die Drehimpulserhaltung dazu, dass sich die Kreisfrequenz erhöht (wie bei einem Eiskunstläufer und einer Pirouette) und somit auch die Zentrifugalkraft größer wird. Diese treibt ihn wieder zurück.

Um aus dieser Potentialmulde ausbrechen zu können würde es schon eine große Menge an Energie benötigen (z.B. Kometen oder Asteroideneinschlag auf dem Mond selbst).

Würde der Mond auf der Erde einschlagen wäre wohl mit einem Ende der menschlichen Zivilisation zu rechnen. Es würden sich ungeheure Tsunamis bilden, welche ganze Kontinente verwüsten würden.

Außerdem variiert der Mond seinen Abstand zur Erde nur sehr geringfügig. Dass dir der Mond am Horizont so groß vorkam liegt nicht am Abstand, sondern ist eine visuelle Täuschung. Wenn du mit einer Kamera ein Foto machst sieht es ganz anders aus. Am besten einen Arm ausstrecken und den Mond mit dem Daumen vergleichen. Er ist nahezu immer gleich groß.

Bei der sogenannten "Mondtäuschung'" gibt es verschiedene Erklärungsmodelle. Ich bevorzuge folgendes: Die menschliche visuelle Wahrnehmung nimmt Bilder nicht in ihrer Gesamtheit wahr, sondern es werden immer nur einzelne Objekte erkannt, welche das Gehirn dann im Verstand wieder zusammensetzt. Um die Objekte nun einzeln in dieses spätere Gesamtbild einfügen zu können müssen gewisse räumliche Informationen (z.B. bekannte Größe des Objekts, Entfernung des Objekts) vorliegen.

Da der Mond nun aber sehr weit entfernt ist hat das Gehirn keine wirklichen Informationen zur wahren Größe, im Gegensatz z.B. zu einem Auto oder Baum, welche du sehr wohl kennst. Außerdem ist es auf Grund der großen Entfernung nicht mehr möglich über das stereoskopische Sehen eine Entfernungsinformation zu erhalten. Der Verstand versucht nun anhand von umgebenden Objekten die Größe und Entfernung einzuschätzen. Wenn der Mond am Horizont steht benutzt das Gehirn eben Bäume usw. Leider sind diese Informationen fehlerhaft (da der Mond in Wahrheit sehr viel weiter entfernt ist als der Horizont), so dass der Mond im Verstand in das späteres Gesamtbild zu nahe bzw. zu groß platziert wird und es so eben zu einer Täuschung kommt.

P.S.: Bei mir lag mal krankheitsbedingt eine Störung im Parietallappen vor und dieser Bereich des Gehirn ist für die räumliche Verarbeitung zuständig. Es gab nun einen ähnlichen Effekt. Wenn ich z.B. mit der Störung Fernsehen geguckt habe so wirkte der Fernseher extrem groß. Ohne die Störung war der Fernseher deutlich kleiner und weiter weg. Damals hatte ich keine Erklärung dafür bis ich auf das Phänomen der Mondtäuschung gestoßen bin.

Um die Bahn des Mondes so zu ändern, daß mit der Erde zusammenstößt, müßte seine Bewegung sehr heruntergebremst werden.

Damit er am erdnächsten Punkt seiner Bahn die Erde gerade schrammt, müßte man ihn am erdfernsten Punkt auf weniger als ein Fünftel seiner jetzigen Geschwindigkeit verlangsamen.

(Wer das nachrechnen will: Die Vis-Viva-Gleichung für das Apogäum aufstellen, mit einer entsprechend verkleinerten großen Halbachse, unter Einbeziehung des Mond- und Erdradius, und nach v auflösen.)

Ein Asteroiden-Einschlag auf dem Mond, der eine so große Impulsänderung bewirken könnte, müßte dabei jedoch so viel kinetische Energie umsetzen (inelestischer Stoß), daß es den Mond in Trümmer zerlegt. Die Folgen für die Erde wären katastrophal.

Aber muß man mit so einem Einschlag rechnen? Selbst ein außergewöhnlich schneller Brocken wie Oumuamua, der auf seinem Interstellarflug kurz bei uns vorbeikam, hundert man so schnell wie der Mond auf seiner Bahn, hätte wegen seiner vergleichsweise viel zu kleinen Masse längst nicht diese Wirkung haben können. Dennoch hätte seine Kollision mit dem Mond unangenehme Folgen für uns gehabt: vermutlich einen Jahre anhaltenden Meteoritenhagel.

Nein, die Gefahr besteht nicht. Würde es passieren, bliebe nichts Lebendiges mehr übrig, das sich bei mir wegen der Fehleinschätzung beschweren könnte.

Wie schon gesagt wurde, besteht die Gefahr keineswegs. Der Mond entfernt sich sogar stetig von der Erde