Kann das Universum eurer meinung nach Unendlich lange existiert haben?

7 Antworten

Zuerst sollte man definieren, was Ewigkeit/ewig bedeutet. Ist es verwandt mit Unendlichkeit/unendlich? ich bin in Mathe nicht besonders gut, hab aber in Ereinnerung, dass sich zwei Parallelen in der Unendlichkeit schneiden, als doch berühren würden. Das heißt in meinem Verständnis, dass es keine unendlich strteckbare parallele Linien gibt, dass die sich doch schneiden, was dann eben die unendlich Parallelität beenden würde.

Ist es mit Ewigkeit auch so, frag ich mich? Adäquat zu der mathematischen Behauptung der Parallelen ist es dann so, dass in der Ewigkeit die Zeit endet. Frag mich nicht, ob das richtig ist, ich denke hier nur selbst.

Du meinst sicher ewig lang, man sagt oft auch unendlich lang. Und meint zumindest hierin das gleiche. Es gibt das Symbol für Ewigkeit/Unendlichkeit, das du wahrscheinlich kennst. Es sieht aus, wie eine waagrecht liegende 8. Fährt man mit dem Finger auf der Linie entlang, kann man unendlich lang Achterbahn kreisen. Kann man auf einem Kreis auch. Aber auf der Acht, kreuzt sich der Weg immer wieder. Ist es mit Zeit genauso? Ich weiß es nicht.

Tatsache im Entstehen des Universums ist nach heutigen Erkenntnissen, dass es sich ausdehnt und es zuvor kleiner war. Wie dicht es davor war wird auch schon in gewisser Weise angenommen: Kleiner als eine Zitrone. Ob es quasi aus dem Nichts erschien, ist noch nicht geklärt. Man weiß aber, dass bestimmte kleinste Teilchen (Quanten) sich aus dem Nichts manifestieren können, wieder verschwinden und wieder auftauchen. Man geht davon aus, dass diese materielle Vergangenhei irgendwann begonnen hat. Da aber Quanten keiner Zeit unterworfen sind, wenn sie mal gerade wieder weg sind, denn Zeit gibt es nur im Materiellen, weiß man nicht, welche Gesetze da herrschen, wo die Quanten hin verschwinden. Ob sie auch schon "aktiv" waren vor der Entstehung des Universums ist unbekannt.

Ewigkeit/Unendlichkeit kann man also nur aus dem heraus erklären, was man vom Universum kennt. Aus deiner Frage heraus schließe ich, du fragst vielleicht danach. Was Gegenwart ist, wo alles unendlich sein soll. Religiös wird der Glaube selten begründet; dafür versucht es die Philosophie und die Logik umso intensiver. Ewigkeit ist in Religion einfach "schon immer und immerwährend". In der Philosophie gibt es die Überlegung, dass die Gegenwart zwar fließend, aber gleichzeitig auch der kleinste Teil eines Zeitabschnittes ist (gibt es eigentlich nicht). Bergründet wird das so: Wo fängt die unmittelbare Gegenwart an, also das, was wir einen Augenblick nennen, wo hört sie auf und wann beginnt ein neuer Augenblick? Versuch mal, zuerst nur achtsam im totalen Hier und Jetzt zu sein. Du bist dir möglichweise so intensiver bewusst, was "gerade geschieht": Zeitmäßig nichts. Weder nimmst du wahr, wie Zeit vergeht, noch kannst du sie statisch festhalten, wie eine Fotografie, auf der eben kein Zeitfortlauf wahr zum nehmen ist. Und doch ist jede kleinste Veränderung im Hier und Jetzt wahr zu nehmen. Der Augenblick von eben ist fort. Wohin? Du kannst dich nur an ihn erinnern, weil du im Gedächtnis quasi diesen Augenblick wie eine Fotografie gespeichert hast, Auch wenn du dich morgen an diesen Augenblick erinnerst, ist er doch vergangen und du besitzt nur ein statisches (immer gleiches) Abbild vom Erleben dieses kurzzeitigen Zeitabschnittes.Das "Original" also dieser reale Augenblick, ist nicht mehr existent.

Vielleicht ist das ein wenig viel und kompliziert für dich. Diskutiere eventuell mit Freunden oder "klügeren" Menschen darüber und hör nicht auf, dich geistig so zu fordern, dass du immer mehr verstehst. Stelle eigene Überlegungen an, "denke" also im wahrste Sinn des Wortes und bilde dich auf allen Gebieten: Religion (ich meine nicht Frömmigkeit, nur Verständnis dafür) Philosophie und Wuissenschaft. Aber auch Psychologie und Geisterswissenschaften sind für deine Crage von Bedeutung, wenn du nicht nur ein sterile physikalische Antwort möchtest. ;-)

Johannkira 
Fragesteller
 25.02.2023, 01:21

Ich habe mir paar philosophische sichten dazu in den letzten Jahren angesehen und bin mir ziemlich sicher, wieso es kein unendliches Universum gibt. Die Gründe sind diese (wie ich auch bei @Patrickson geschrieben habe):

1. Wenn das Universum unendlich ist, dann gibt es z.B unendlich viele Gründe dafür, das ich mit dir heute schreibe, wenn ich aber heute in Wirklichkeit mit dir schreibe, dann gab es keine unendlich viele gründe, da es endet. Also ein einfaches Beispiel: Wenn ein Scharfschütze unendlich lange auf die Erlaubnis wartet zu schießen (er, fragt nach Erlaubnis, diese Person fragt wieder nach Erlaubnis, die wiederum fragt auch nach Erlaubnis usw.) wann wird er es tun? Niemals. Wenn er es aber tut, dann heißt es das die Erlaubnis nach die er fragt nicht unendlich ist.

Bsp 2: Zum Beispiel sagen wir, es gibt zwei Planeten. Planet 1: dreht sich jede 24 h 2-mal um ihre Achse und Planet 2: dreht sich jede 24 h 1-mal um ihre Achse. Wenn diese Planeten in einem unendlichen Universum existieren würden und man sich fragen würde, wie oft diese sich gedreht haben, wäre die Antwort für beide unendlich oft, das sie sich in der Vergangenheit schon gedreht haben. Nur wissen wir, das sie sich aber nicht gleich oft gedreht haben, da Planet 1 sich 1-mal mehr um die Achse dreht in 24 h als Planet 2, was sich aber damit widerspricht, das beide sich unendlich oft gedreht haben. Das zeigt die Unmöglichkeit von einem unendlichen Universum.

Bsp 3: Wenn das Universum unendlich ist, wäre auch die Vergangenheit unendlich. Wenn aber ein neues Ereignis geschieht, dann fügt man etwas zur Vergangenheit hinzu. Dies führt wieder zu einem Widerspruch, da die Vergangenheit unendlich ist und wir in die Unendlichkeit hinzufügen, was nicht möglich ist da Unendlich grenzenlos ist. Also wie viele vergangene Ereignisse gab es, bevor ich mit dir schrieb? Unendlich. Wie viele danach? Unendlich. Aber wir wissen das wir eigentlich ein Ereignis mehr haben. Siehe auch: Hilberts Hotel.

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Goldlaub  25.02.2023, 12:39
@Johannkira

Danke für deine Antwort.

Ich verstehe, was du darlegst, bin aber nicht grundsätzlich deinen Ansichten. Aber es sind interessante Erklärungen. Ein Problem sehe in der Eingeschränktheit userer Denk- und Vertehenskompetenz. Höchstwahrscheinlich gehen Tatsachen des Universums, und somit auch der Unendlichkeit, über unseren Verstand.

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Da ich Christ bin gehe ich davon aus, dass das Universum Gottes Schöpfung ist, also einen Anfang hat, und so ist das Problem gelöst.

Da die Existenz der Zeit einen Anfang hat, hat auch das Universum einen Anfang, denn erst durch die Zeit ist die Unendlichkeit, der Anfang und das Ende möglich geworden. Was allerdings nicht bedeutet, dass alles was einen Anfang hat auch ein Ende hat. Da die Zeit stehts vorwärts geht und nie rückwärts ist die Unendlichkeit und die Ewigkeit auch immer nur in diese Richtung möglich und niemals rückwärts. Es gibt die Ewigkeit also immer nur gegen vorne gerichtet und niemals gegen zuvor, in der Vergangenheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weil Erkenntnis und Verständnis wunderbare Gaben sind.
Johannkira 
Fragesteller
 25.02.2023, 00:40

Ich finde es besser zu argumentieren das, wenn die Vergangenheit unendlich ist es die Gegenwart nicht geben würde. Mann kann, wenn man bei 0 anfängt, zu Zählen niemals unendlich erreichen genauso kann man, wenn man es umdreht, nicht von unendlich 0 erreichen.

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Patrickson  25.02.2023, 00:42
@Johannkira

Ich bin Philosoph und nicht Mathematiker! Allerdings stimme ich deiner Erklärung zu, sie ist absolut folgerichtig so.

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Johannkira 
Fragesteller
 25.02.2023, 01:17
@Patrickson

Kann man auch philosophisch machen. 1. Wenn das Universum unendlich ist, dann gibt es z.B unendlich viele Gründe dafür, das ich mit dir heute schreibe, wenn ich aber heute in Wirklichkeit mit dir schreibe, dann gab es keine unendlich viele gründe, da es endet. Also ein einfaches Beispiel: Wenn ein Scharfschütze unendlich lange auf die Erlaubnis wartet zu schießen (er, fragt nach Erlaubnis, diese Person fragt wieder nach Erlaubnis, die wiederum fragt auch nach Erlaubnis usw.) wann wird er es tun? Niemals. Wenn er es aber tut, dann heißt es das die Erlaubnis nach die er fragt nicht unendlich ist.

Ich finde es aber man kann es mathematisch und philosophisch machen (eine Mischung aus beidem)

Bsp 1: Zum Beispiel sagen wir, es gibt zwei Planeten. Planet 1: dreht sich jede 24 h 2-mal um ihre Achse und Planet 2: dreht sich jede 24 h 1-mal um ihre Achse. Wenn diese Planeten in einem unendlichen Universum existieren würden und man sich fragen würde, wie oft diese sich gedreht haben, wäre die Antwort für beide unendlich oft, das sie sich in der Vergangenheit schon gedreht haben. Nur wissen wir, das sie sich aber nicht gleich oft gedreht haben, da Planet 1 sich 1-mal mehr um die Achse dreht in 24 h als Planet 2, was sich aber damit widerspricht, das beide sich unendlich oft gedreht haben. Das zeigt die Unmöglichkeit von einem unendlichen Universum.

Bsp 2: Wenn das Universum unendlich ist, wäre auch die Vergangenheit unendlich. Wenn aber ein neues Ereignis geschieht, dann fügt man etwas zur Vergangenheit hinzu. Dies führt wieder zu einem Widerspruch, da die Vergangenheit unendlich ist und wir in die Unendlichkeit hinzufügen, was nicht möglich ist da Unendlich grenzenlos ist. Also wie viele vergangene Ereignisse gab es, bevor ich mit dir schrieb? Unendlich. Wie viele danach? Unendlich. Aber wir wissen das wir eigentlich ein Ereignis mehr haben. Siehe auch: Hilberts Hotel.

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Patrickson  25.02.2023, 01:24
@Johannkira

Das klingt vernünftig und scheinen mir kluge Erklärungen zu sein, für mich etwas verwirrend weil mir ein Hauch zu viel Mathe darin ist, doch dazu ist die Vielfalt da, um ein möglichst breites Publikum damit erreichen zu können.

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Johannkira 
Fragesteller
 25.02.2023, 01:27
@Patrickson

Die Beweise kann jeder für sich wählen, man kann es auch wissenschaftlich machen, was ich aber nicht sehr gut finde, da sich Modelle und Theorien immer ändern können.

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Ursache und Wirkung so ist unser Weltall eindeutig aufgebaut. Es braucht also auch eine Erstursache für Quanten, Urknall & usw. Ohne Schöpfer geht das nicht, dafür gibt es zu gewaltige Systeme, z. B. Geißeltierchen kann 40000 mal pro Sekunde seine Geißel drehen und in einer Zentelsekunde 40000 mal pro Sekunde sich plötzlich in die andere Richtung drehen. Ich schaue z. B. einen Kanal, der sich mit dem kleinen Thema beschäftigt, was ein Videospiel tun muss um einen zu begeistern. Es zeigt wie hochkomplex unser Denken ist... Und es geht da nur um Videospiel und nicht um hochkomplexe menschliche Beziehungen

Midgardian  26.02.2023, 11:04
Ursache und Wirkung so ist unser Weltall eindeutig aufgebaut.

Dann kann es keine Erstursache geben, weil die ja auch wieder eine Ursache braucht und somit keine Erstursache ist.

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das Olbers-Paradoxon und die Hubblekonstante sprechen dagegen.

Das Olbers-Paradoxon sagt für ein statisches, unendliches Universum mit einer konstanten Anzahl an Sternen, dass der Blick in jeder Richtung irgendwo auf eine Sternoberfläche fallen sollte, so wie man im Wald nur Bäume sieht, und dass der Himmel darum überall so hell sein müsste wie die Sonne. Ist er aber nicht, weil die Annahmen nicht stimmen. Das Universum reicht nicht unendlich in die Vergangenheit sondern nur gut 13 Mrd Jahre, und es ist nicht statisch, das Licht der fernsten Sterne ist so weit rotverschoben, dass es nicht mehr im sichtbaren Bereich liegt.

Hubblekonstante (ca 70 km/(s * mpc))

Unter der Annahme einer linearen Ausdehnung des Universums ist der Skalenfaktor a(t) =D(t)/D0 einer beliebigen Distanz D und der Distanz D0 zum Zeitpunkt t0 im Universum linear abhängig von der Zeit t:

a = da/dt*t (1) mit einer Ausdehnungsgeschwindigkeit

da/dt = H*a (2)

Der Faktor H ist die Hubblekonstante (die besser Hubbleparameter heißen sollte, weil sie nicht konstant ist - in der Tat folgt aus einer linearen Ausdehnung konstante Ausdehnungsgeschwindigkeit da/dt und damit H = 1/t mit 1 in 2 eingesetzt), hat beim Urknall eine Polstelle und nimmt seitdem ab, wird aber nie null.

Kosmologischer Horizont

Man kann nun mit der Lichtgeschwindigkeit c einen Radius rH = c/H definieren, der Hubbleradius genannt wird. Für D = rH ist die Geschwindigkeit v(rH) = c, d.h. theoretisch entfernen sich Objekte in dieser Entfernung mit Lichtgeschwindigkeit von uns (die Spezielle Relativitätstheorie gilt nur lokal und wird dadurch nicht verletzt), und man könnte meinen, dass man dann diese Objekte nie mehr sehen kann, weil ihr Licht nicht gegen die Expansionsgeschwindigkeit ankommt, aber:

1. Licht direkt hinter rH kann es, einmal ausgesandt, mit der Zeit innerhalb von rH schaffen und uns letztlich doch erreichen - die korrekte Rechnung beinhaltet eine Integration der Bewegung mitbewegter Koordinaten und des Lichtsignals von t0 bis unendlich und führt hier zu weit - außerdem...

2. ist die o.g. Annahme der linearen Ausdehnung falsch. Die Ausdehnung unterliegt bremsenden und beschleunigenden Einflüssen (zB die Massendichte einschl. dunkler Materie vs. dunkle Energie), deren Stärke nicht zeitlich konstant war oder sein wird. In Abhängigkeit von diesen Einflüssen kann der Kosmologische Horizont sich bei vorwiegender Bremsung weiter ausdehnen und mehr Objekte sichtbar machen, oder bei vorwiegender Beschleunigung schrumpfen und mehr Objekte verbergen.

Aus diesen beiden Gründen liegt der Kosmologische Horizont nicht beim Hubbleradius, sondern nach aktuellem Stand etwas dahinter (etwa 16 Mrd LJ statt 13,4 Mrd LJ). Mit weiterer Ausdehnung des Universums und sinkender Massendichte könnte die Beschleunigung gewinnen - dann würde der Hubbleparameter auf einen konstanten Wert sinken: die Lösung für die Differentialgleichung da/dt = const*a ist dann eine exponentielle Ausdehnung, die den Kosmologischen Horizont schließlich bis auf gravitativ direkt gebundene Strukturen schrumpfen ließe, und die Reste der Vereinigung aus Milchstraße und NGC224 wären allein in der Dunkelheit.

Partikelhorizont.

Wo aber sind die fernsten Objekte, die wir jetzt schon sehen, wirklich? Als ihr Licht ausgesandt wurde, dh kurz nachdem das Universum transparent wurde, waren sie nur einige Mio LJ entfernt. Während ihr Licht im Raum zu uns unterwegs war, bewegte sich dieser Raum aber mit der Expansionsgeschwindigkeit von uns weg und verlängerte die Reisezeit des Lichtes (und seine Wellenlänge), bis das Licht schließlich hier ankam; inzwischen haben sich die damals aussendenden Objekte bis zum sog. Partikelhorizont entfernt (ca 46 Mrd LJ), also weit hinter dem Kosmologischen Horizont.

Diese Frage kann sich nach ewiger wissenschaftlicher Forschung immer noch keiner Beantworten. Grund: Gott hat es erschaffen. Wie in der Bibel steht, hat Gott unser Herr unseren Planeten sowie den Nachthimmel und alles umfassende erschaffen. Dass Universum wurde erwähnt, jedoch kann man es sich vorstellen.