Kann Abtreibung moralisch gerechtfertigt werden?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Moralisch gerechtfertigt 75%
Andere Antwort 19%
Moralisch nicht gerechtfertigt 6%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Moralisch nicht gerechtfertigt

Es ist moralisch nicht zu rechtfertigen. Denn dem Kind wird dadurch die Chance genommen, die unterschiedlichsten Facetten des Lebens kennenzulernen, die wir Tag für Tag genießen.

Es ist moralisch nicht zu rechtfertigen, denn es ist niemand geholfen. Die Gesellschaft verliert einen wertvollen Menschen.

Es ist moralisch nicht zu rechtfertigen, weil eine Mutter und ein Vater, nie ihr Kind kennen lernen werden.

Andere Antwort

Es wird aus gutem Grund als eine Art moralisches Dilemma angesehen. Man will eigentlich nicht, dass jemand abtreibt, aber man versteht auch, dass es falsch wäre, einer Frau dort Vorschriften zu machen.

Ich meine ja nur, wieso muss ein zukünftiges Menschenleben verhindert werden, wenn die Eltern zu unfähig sind zu Verhüten?

Du weist ja nicht, in welche Verhältnisse das Kind aufwachsen würde. Es kann auch sein, dass die Alternative daraus besteht, dass das Jugendamt sich um das Kind wird kümmern müssen.

Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 10:02

Klar ist es traurig wenn man sieht in welche Verhältnisse mache Kinder aufwachsen würden. Wäre es da aber nicht besser das Kind zu schützen als ein mögliches Leben zunichte zu machen?

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BBasti89M  15.04.2024, 10:04
@Yabutha

kann man zwar so sehen, aber es ist auch daran zu denken, was solche Gesetze dann der Frau antun.

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Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 10:27
@BBasti89M

Einer Frau, die es sich selbst zuzuschreiben hat, dass sie nun ein Kind trägt, außer bei einer Vergewaltigung. Bei einer Vergewaltigung ist es mit Abtreibung ein schwieriges Thema, wo auch ich ehrlich gesagt hadere.

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Elli113  15.04.2024, 11:55
@Yabutha
Einer Frau, die es sich selbst zuzuschreiben hat, dass sie nun ein Kind trägt

Es gehören halt schon immer zwei zu einer ungewollten Schwangerschaft.

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Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 12:05
@Elli113

Ja klar, ich schreibe ja ich nicht die Schuld vom Mann ab, der diese mitverursacht hat. Er muss der Frau da beistehen.

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Elli113  15.04.2024, 12:11
@Yabutha

Ja, er muss der Frau beistehen und sie in ihrer ,Entscheidung, wie auch immer diese ausfallen mag, unterstützen.

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Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 12:19
@Elli113

Naja, dabei wäre es angebracht rational zu bleiben und nicht bei jeder Entscheidung zu unterstützen sondern vielleicht auch mal Widersprechen. Da er genauso viel Schuld trägt, trägt er auch genauso viel Verantwortung.

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Elli113  15.04.2024, 12:44
@Yabutha
 dabei wäre es angebracht rational zu bleiben

Süß und auch ziemlich naiv, dass du ernsthaft denkst, eine Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung könne rational getroffen werden.

sondern vielleicht auch mal Widersprechen

Natürlich darf der beteiligte Mann seine Meinung auch sagen. Ausschlaggebend ist sie aber nicht.

Da er genauso viel Schuld trägt, trägt er auch genauso viel Verantwortung.

Wenn das Kind geboren wird: ja.

Bis dahin: nein.

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Moralisch gerechtfertigt

Was heißt schon moralisch?

Schon Georg Büchner wusste ja "Moral, das ist, wenn man moralisch ist."

Als Moral werden die Werte und Regeln bezeichnet, die in einer Gesellschaft allgemein anerkannt sind. Wenn man sagt, jemand hat „moralisch“ gehandelt, ist damit gemeint, dass er sich so verhalten hat, wie es die Menschen richtig und gut finden.

Und gerade beim Thema Abtreibung kommt es dann eben darauf an, wen du fragst.

Je nachdem, wie man bestimmte Faktoren gewichtet und welche Werte man selbst als wichtiger ansieht, wird man zu dem Ergebnis kommen, das eine sei moralisch und das andere nicht.

Ich zB bin nicht "für" Abtreibungen, sondern für Verhütung und Prävention.

Dennoch kann ich akzeptieren, dass manchmal eine Frau ungewollt schwanger wird und aus Gründen, über die ich nicht zu urteilen habe, eine Abtreibung möchte und dann ist es auch ok. Denn es wäre für mein Empfinden absolut unmoralisch, Frauen zum Austragen einer unerwünschten Schwangerschaft zu zwingen - oder alternativ zu einer Abtreibung beim Kurpfuscher oder ähnlichem.

Denn nur weil Abtreibungen verboten sind, heißt das nicht, dass dann keine durchgeführt werden. Entweder es gibt sie heimlich unter medizinisch/hygienisch fragwürdigen Umständen, oder die betroffenen Frauen gehen ins Ausland. Als der "stern" 1971 seine berühmte "wir haben abgetrieben"-Story veröffentlichte, waren Abtreibungen in Deutschland ja auch noch komplett illegal und trotzdem fanden sich genug Frauen, die zugaben, schon einmal abgetrieben zu haben.

Es gibt Frauen, die wollen einfach kein Kind. Und eine Sterilisation ist für kinderlose Frauen im gebärfähigen Alter noch schwerer zu bekommen als ein bezahlbarer Krippenplatz im Ballungsraum. Dann gibt es auch eine gar nicht mal so geringe Anzahl Frauen, die sich zuverlässige Verhütungsmittel wie Pille oder Spirale einfach nicht leisten können. Was bleibt denen denn? Enthaltsamkeit, klar. Wenn sie aber in einer Beziehung sind und der Partner "sein Recht einfordert"?

Und: kein einziges Verhütungsmittel ist wirklich zu 100% sicher. 

Es ist halt so: Man hat bei dieser Fragestellung eine Rechtekollision.

Auf der einen Seite ist die Frau und ihre Rechte und auf der anderen Seite das Ungeborene. In jedem Fall, wo es eine Kollision verschiedener Rechte gibt, muss man abwägen, welches Recht schwerer wiegt. Ein Kompromiss ist gerade bei der Abtreibung halt auch nicht möglich.

Ich persönlich habe ein Problem mit der Ansicht, dass grundsätzlich das Ungeborene wichtiger sein soll, als die Frau, in der es wächst. Wie weit geht man dann? Dürfen Schwangere nicht mehr Auto fahren, weil das gefährlich sein könnte für das Ungeborene? Dürfen Schwangere keine Kneipe mehr betreten, um geschützt zu werden vor Passivrauch? Wie viele Rechte der Schwangeren kann man einschränken, um das Ungeborene maximal zu schützen?

Deswegen ist mein Standpunkt eben, dass es der Frauengesundheit mehr dient, wenn man Abtreibungen in gewissem Rahmen unter medizinisch und hygienisch einwandfreien Bedingungen zulässt.

In den USA hat man dazu auch Studien verfasst.

Es gibt zB Untersuchungen, dass in Bundesstaaten mit strikten Abtreibungsgesetzen die Säuglingssterblichkeit am höchsten ist. (https://www.latimes.com/business/hiltzik/la-fi-hiltzik-anti-abortion-infant-mortality-20190515-story.html)

"States with the largest number of abortion restrictions tended to have high infant mortality rates of 7.0 or above; abortion-friendly states had much lower rates.(CDC)"

Die USA haben zum Beispiel auch die höchste Müttersterblichkeitsrate aller Industrienationen. https://www.npr.org/2017/05/12/528098789/u-s-has-the-worst-rate-of-maternal-deaths-in-the-developed-world?t=1630566638030&t=1630833144494

"Indeed, the reported rate of maternal deaths in Texas soared from 72 deaths per 100,000 live births in 2010 to 148 deaths per 100,000 live births in 2012"

(Zum Vergleich: in Deutschland liegen wir bei 7 verstorbenen Frauen auf 100.000 Lebendgeburten)

Ganz offensichtlich tut man weder Gutes für Säuglinge noch für Frauen, wenn man Abtreibungen stark restriktiv behandelt.

Und von daher fände ich eine starke Restriktion von Abtreibungen tatsächlich unmoralisch.

aber für die Konsequenz muss dann ein anderer leiden

Ansichtssache.

Wenn du das Beenden eines Lebens, bevor es richtig begonnen hat, als "schlecht" definierst, ist das wohl so - wobei sich mir da die Frage stellt, ob es eigentlich "gut" ist, geboren zu werden. Menschen (und auch andere Säugetiere) werden geboren, das ist eine biologische Tatsache. Warum man das als "gut" oder "schlecht" werten will, erschließt sich mir nicht.

Argument vorhalten, dass das ungeborene Kind keine Schuld trifft

Und weißt du, wer ebenso unschuldig ist? Die vergewaltigte Frau, die dummerweise auch noch schwanger geworden ist.

Mit welchem Recht willst du ihr vorschreiben, das bereits erlebte Trauma durch Zwang zum Austragen der Schwangerschaft zu potenzieren?

Moralisch gerechtfertigt

Dazu sage ich als Mann :

Ja, jede Abtreibung ist moralisch gerechtfertigt.

Wenn wir Frauen als gleich berechtigte Menschen betrachten dann müssen wir ihnen auch die gleichen Menschenrechte zugestehen. Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehört das Recht über den eigenen Körper selbst und allein zu entscheiden. Dieses Recht hat auch eine schwangere Frau

Sie allein entscheidet ob sie austragen und gebären will oder nicht.

Niemand sonst !!

Und JA, dieses Recht einer schwangeren Frau steht ÜBER jeglichem Recht eines Zellhaufens in ihrem Körper.

Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 10:24

Als Mann von dem ungeborenen Kind trägst du ebenso eine große Verantwortung wie die Frau. Ich kenne keine Freiheit des Mannes die mit Abtreibung verglichen werden kann. Trotz allem hat dieser „Zellhaufen“ trotzdem die Chance später zu einem Vollwertigen Menschen zu werden und diese Möglichkeit nimmt man ihn, indem man es vernichtet.

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Vanaheim  15.04.2024, 10:29
@Yabutha

So ist es.

Hast Du meine Antwort nicht gelesen oder nur nicht verstanden ??

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Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 10:31
@Vanaheim

Du hast genau das Gegenteil geschrieben außer du hast es ironisch gemeint.

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Elli113  15.04.2024, 11:57
@Yabutha
Als Mann von dem ungeborenen Kind trägst du ebenso eine große Verantwortung wie die Frau.

Ach ja? Trägt das ungeborene Kind einen Schaden davon, wenn der Mann während der Schwangerschaft raucht, trinkt oder Drogen nimmt?

Nein?

Dann ist es wohl doch nicht die gleiche Verantwortung.

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Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 12:03
@Elli113

Im Sinne von das er für das Zeugen verantwortlich ist aber nicht für das austragen, wenngleich er seine Frau dazu anregen sollte solche Sachen nicht zu tun.

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Elli113  15.04.2024, 12:10
@Yabutha
aber nicht für das austragen

Exakt. Das ist der Punkt.

Und deshalb ist und bleibt es alleine die Entscheidung der Frau, ob sie die Schwangerschaft austrägt.

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Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 12:20
@Elli113

Wieso? Es ist ja nicht nur ihr Kind.

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Elli113  15.04.2024, 12:44
@Yabutha

Austragen muss es aber ausschließlich die Frau.

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Vanaheim  15.04.2024, 13:01
@Rapunzel324

Das werden Menschen welche ihre eigene - oder schlimmer noch eine anerzogene "religiöse Moral" als höherwertig, als weltweit gültig und in der höchsten Potenz gar "Gott" - gewollt ansehen nicht begreifen liebe Freundin.

Siehe den Kosmokomiker und dessen "göttliche" Moral. ...

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AnakininLove  18.04.2024, 19:25

Der Zellhaufen würde dir wahrscheinlich gern eins überhauen so wie du redest.

Wenn du mit Rechten ankommst dann machen wir da mal weiter.

Jeder hat das Recht: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Demnach haben auch Neugeborene und "Zellhaufen" dieses Recht welches das allererste ist in diesem Staat, zufrieden?

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Vanaheim  18.04.2024, 19:27
@AnakininLove

Was Du faselst ist irrelevant-

Die Schwangere entscheidet allein ob sie austragen und gebären will oder nicht.

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AnakininLove  18.04.2024, 19:33
@Vanaheim

Weißt du was mir gerade einfällt. Das war meine Meinung. Das war ihre Meinung. Fazit: NIEMAND HAT DIE WAHRHEIT! Und das ist auch gut so.

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Moralisch gerechtfertigt

Geht den Staat nichts an !

Und Männer sollten gar nicht über solche Gesetze abstimmen dürfen !

Ein Embryo in den ersten Monaten ist kein Mensch, sondern hat nur die Möglichkeit einer zu werden, wie jede Ei- oder Samenzelle. Und da wird kein Gottesstaat sind solten wir auch nicht auf die Kirchen hören sondern auf den Souverän. Die Wähler sind mit sehr hoher Mehrheit für die Liberalisierung.

Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 10:16

Liberalisierung? Wer redet hier vom Staat? Wer redet hier von Gesetzen? Ich wollte doch nur fragen ob Abtreibung moralisch gerechtfertigt werden kann.

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juergen63225  15.04.2024, 10:27
@Yabutha

Moral ist idividuelle Ansicht. Wenn von Moralischer Rechtfertigung die Rede ist, denke ich an übergeordnete Instanzen die mir vorschreiben wollen, was ich als moralisch oder ethisch korrekt ansehen soll.

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Yabutha 
Fragesteller
 15.04.2024, 10:34
@juergen63225

Genau, Moral ist individuell, deshalb frage ich ja auch, weil was hätte es für ein Sinn zu fragen, wenn jeder die selbe Moral besitzt?

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