Kaiserschnitt Erfahrungen wie lange dauert es?

4 Antworten

Schmerzen und Schmerzempfinden sind sehr individuell. Wie es bei dir sein wird, weißt du leider erst, wenn du es erlebt hast.

Von daher kann ich dir nur schreiben, wie ich es empfunden habe - bei mir war das Problem eine Beckenendlage, deswegen geplanter Kaiserschnitt.

Wann ist man ca komplett Schmerzfrei?

Ganz komplett schmerzfrei war ich nach etwa drei Wochen. Ich brauchte aber schon am 6. Tag nach der OP keine Schmerzmittel mehr. Ab da waren die Schmerzen absolut aushaltbar und ab etwa einer Woche nach der OP haben nur noch bestimmte Bewegungen geschmerzt und zB Druck auf die Narbe. Blöd ist halt, dass die meisten Schwangerschaftshosen genau auf die Narbe drücken und die normalen Hosen nicht passen. Da bieten sich für die Zeit nach der OP Röcke oder Hosen mit Gummibund an.

Wann darf ich mein großes Kind (14 Kilo) wieder heben?

Mir wurde gesagt, bis acht Wochen nach der OP nur maximal Baby+Maxi Cosi heben und tragen. Und da habe ich mich auch dran gehalten. Schwerere Dinge hätten eh nur geschmerzt und ich habe eine Freundin, die genau das nicht beachtet hat und nach über sechs Jahren immer noch Probleme mit ihrer Rektusdiastase hat. Deshalb war ich da übervorsichtig.

Ich tanze gerne, ab wann ist das schmerzfrei wieder möglich?

Das ist leider sehr individuell. Auch wegen der Rückbildung würde ich da das OK der Frauenärztin bei der Nachuntersuchung abwarten, was Sport angeht. Kommt auch drauf an, was du mit "tanzen" meinst. Ein langsamer Walzer ist ja eine andere Nummer als Cha-cha-cha.

Wann kann ich mich wieder um alles alleine kümmern?

Was meinst du mit "alles"? Kind wickeln und versorgen wird relativ früh alleine gehen, und solche Dinge wie anziehen und Körperpflege auch. Nur wird das halt am Anfang sicherlich noch schmerzen.

Wann seit ihr wieder Auto gefahren?

Weiß ich nicht genau, ich glaube nach etwa drei Wochen. Am Anfang hat das Sitzen im Auto noch geschmerzt, da konnte ich mich nicht auch noch aufs Fahren konzentrieren.

Ist es möglich nach 48h nachhause zu gehen?

Ja. Nach Hause gehen kannst du immer, das Krankenhaus ist ja kein Gefängnis. Die Frage ist aber, ob du das dann willst. Ich wollte nicht. Am Anfang hat nämlich sogar flach liegen unglaublich geschmerzt, weswegen ich über das verstellbare Bett sehr froh war. Und im Krankenhaus hatte ich in den ersten Tagen auch sehr viel Hilfe beim Versorgen des Babys. Zum Stillen anlegen konnte ich nur sehr schwer alleine, weil ich es ohne Hilfe nicht geschafft habe, mein Kind aus dem Bettchen zu heben und mich dann mit Kind im Arm wieder hinzusetzen. Von ärztlicher Seite bekommt man etwa am 4. Tag nach der OP das OK, ich hatte allerdings am 4. Tag noch keinen Stuhlgang gehabt, deswegen durfte ich einen Tag länger bleiben - damit klar ist, dass da auch alles OK ist. Und da war ich auch nicht traurig drüber. Ich habe die Zeit im Krankenhaus wirklich total positiv in Erinnerung, auch wenn wegen Corona kein Familienzimmer möglich war. Aber andererseits durfte wegen Corona auch nur mein Mann zu Besuch kommen, das war super. So hatte ich ein echt ruhiges Wochenbett und konnte mich echt erholen.

Wie sind da eure Erfahrungen?
Und wie war der Schmerz danach?

Die OP an sich ist nicht schlimm und nichts, wovor du Angst haben musst. Den Einstich für die Spinalanästhesie hab ich kaum gemerkt und die Stimmung im OP war sehr entspannt. Von der eigentlichen Prozedur hab ich kaum was mitbekommen, weil der Anästhesist mich mit Small Talk abgelenkt hat und als der Kleine dann da war, wurde er mir auf die Brust gelegt und dann war der Rest außenherum eh ausgeblendet. Die erste Nacht war schlimm und das erste Aufstehen nach der OP war sehr schmerzhaft - ich würde da gerne was anderes schreiben, aber auf Schmerzen musst du dich gefasst machen. Ich hatte das massiv unterschätzt, weil ich eigentlich kein besonders schmerzempfindlicher Mensch bin und da hat es mich umso härter getroffen.

Das was Rockige schreibt ("Solange ich mich nicht bewegen musste (Kopfkissen zurecht rücken, husten, lachen, Beine anziehen, aufrichten, aufsetzen, hinstellen, hinsetzen, hinlegen) war alles recht erträglich") kann ich so bestätigen. Genauso wars bei mir auch.

Das Aufstehen am Tag danach war wirklich schlimm, aber die Schwestern zwingen dich dazu. Erstens muss der Katheter raus, denn je länger der drin bleibt, desto mehr steigt das Risiko einer Infektion und zweitens muss der Kreislauf wieder in Schwung kommen und das geht am besten, wenn man aufsteht. Aufstehen ist am Anfang aber unglaublich schwierig, weil man sich über die Seite hochdrücken muss.

Das gute ist aber, dass es wirklich schnell besser wird. Am zweiten Tag nach der OP konnte ich schon wieder alleine duschen gehen. Und je mehr ich mich bewegt habe, umso besser wurde es.

Bei mir war der KS an einem Montag und am Freitag bin ich nach Hause gegangen. Und da war ich dann schon wieder einigermaßen fit, auch solche Dinge wie Treppen steigen oder aus dem Bett aufstehen waren relativ problemlos möglich (aber weh getan hats natürlich schon). Am Samstag nach dem KS habe ich keine Schmerzmittel mehr gebraucht und einen kurzen Spaziergang alleine unternommen - das hat zwar geschmerzt, aber auch unglaublich gut getan. Ich weiß noch, dass wir am 10. Tag nach der Geburt in einen etwa 1,5km entfernten Biergarten gelaufen sind und das ging super.

Es ist auch alles super gut verheilt, von der Narbe sieht man nur einen dünnen weißen Strich und nach und nach wird die Stelle zwischen Narbe und Bauchnabel auch wieder berührungsempfindlicher.

Also zusammengefasst: klar war es schmerzhaft. Es hat keinen Sinn, was anderes zu schreiben, denn so ist es nun mal. Aber Schmerzen verursacht jede Geburt. Und es wird wirklich sehr schnell besser, auch wenn man am Anfang das Gefühl hat, nie wieder ohne Schmerzen gehen zu können. Bewegung hilft sehr viel. Ich habe nach etwa acht Wochen angefangen, mein Kind im Tragetuch zu tragen, bin viel spazieren gegangen und das hat bei der Rückbildung unglaublich geholfen. In meinen Rückbildungskurs war ich nach zehn Stunden die einzige mit geschlossener Rektusdiastase, und das, obwohl ich die einzige Kaiserschnitt-Mutti war.

Alles Gute!

Ich würde meinen das ist völlig individuell.

Ob du nach 48 Stunden wieder nach Hause darfst musst du persönlich abklären mit den Ärzten dort. Denn es kommt auf deinen persönlichen Zustand an.

Wann man schmerzfrei ist, ab wann man wieder schwer heben darf, ab wann man wieder tanzen darf (und dadurch die Bauchgegend etc belastet).... das ist so dermaßen individuell das man da keine genauen Angaben machen kann.

Ich habe damals eine gefühlte Ewigkeit von 2 bis 4 Wochen (nur geschätzt, weils schon so lange her ist) gebraucht um wieder richtig grade gehen zu können (ohne dauernd vor Schmerzen zusammenzuzucken).

Mein Bauch und der Schambereich waren etliche Wochen bis Monate wie taub. Es braucht eben eine individuelle Zeit um zu heilen. Immerhin wird dort nicht nur an der Oberfläche des Bauches gekratzt bei dem Kaiserschnitt. Ich hatte Glück, nach diversen Monaten (keine Erinnerung wie viele genau) hatte ich überall mein normales Empfinden wieder. Es blieben keine Empfindungsstörungen zurück.

Meine Narbe hat mich einige Zeit geärgert, aber ging zum Glück auch nie auf, bildete keine Wülste.

Noch was zum "schwer heben": Du wirst mit Sicherheit Alternativen finden "müssen" und auch wollen. Um das große Kind seltener heben zu müssen. Glaub mir, im Notfall wird man erfinderisch.

Die Schmerzen kurz nach dem Kaiserschnitt? In den ersten Tagen danach: Solange ich mich nicht bewegen musste (Kopfkissen zurecht rücken, husten, lachen, Beine anziehen, aufrichten, aufsetzen, hinstellen, hinsetzen, hinlegen) war alles recht erträglich. Ich wurde damals, keine Ahnung wie viele Stunden vergangen waren seit dem Aufwachraum, von einer rigorosen Krankenschwester gezwungen aufzustehen um "irgendwie" in Richtung Badezimmer zu schleichen (da wär jede Schnecke schneller gewesen als ich). Ich bin ich noch immer dankbar dafür. Schließlich muss der Kreislauf ja wieder irgendwie in Schwung gebracht werden irgendwann.

Oh und mindestens eine Woche lang nach dem KS hab ich jeden Toilettengang akribisch geplant. Ich hatte herausgefunden wieviele Minuten ich brauchen würde um von dem Bett aufzustehen und die paar Meterchen bis zur Kloschüssel zu bewältigen.

Als ich etwa 2 Wochen danach nach Hause durfte (war ne andere Ausgangslage als bei dir, also keine Sorge), wars auch eine längere Zeit für mich schwierig mich ins Bett zu legen oder aufzustehen. In dieser Zeit bevorzugte ich es mich seitlich übers Bett zu rollen bis ich am Rand ankam.

Das ist ganz individuell, manche sind nach spätestens einer Woche beschwerdefrei, andere quälen sich über Jahre.

Bei mir hats insgesamt 6 Wochen gedauert bis ich wieder fit war, 4 davon konnte ich allerdings wirklich nichts (!) alleine machen, selbst aufstehen war aufgrund der zerschnittenen Muskeln nicht möglich. Insgesamt hat der Heilungsprozess 12 Wochen gedauert, weil ich wirklich schlecht vernäht und die Wunde nicht gut versorgt wurde. Eine Kinderkrankenschwester kurz vor der Rente hat das durch Zufall gesehen und die Narbe erstmal richtig versorgt, Gynäkologen und Hebammen wars egal.

Bei mir wars allerdings kein geplanter Kaiserschnitt, sondern eine Notsectio aufgrund vorzeitiger Plazentalösung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.

Das ist bei jedem sehr unterschiedlich.

Ich hatte wohl Glück bei meinem Kaiserschnitt.

Meine Tochter wurde gegen 6 Uhr morgens geholt...noch Amsel en tag konnte icheine kleine runde über den Flur gehen und bin alleine duschen gegangen. Allerdings unter sehr starken Schmerzen. Besser werden die Schmerzen mit jeder mobilisation. An Tag 3 konnte ich aufrecht normal laufen (ohne mich krummen zu müssen). Der KS war an einem Montag, entlassen wurde ich Donnerstag Mittag. Ich habe zuhause meine große Tochter von Anfang an getragen und konnte auch sofort problemlos Auto fahren. Etwa 2 Wochen nach KS war davon nichts mehr zu spüren.