Kälteste Wintersaison in der Antarktis seit 1957?
Hallo ich kenn mich mit dem Klimawandel nicht so aus aber dieses Jahr war ja das kälteste in der Antarktis seit 64 Jahren. Hat der menschengemachte Klimawandel diesen Winter etwa ausgesetzt?
2018 war ja auch einer der kälteste Winter in den USA, wo sogar am Silverster das rausgehen verboten wurde und Atmen Lebengefährlich wurde bei -50C°.
Also setzt der Klimawandel an manchen Monaten aus?
7 Antworten
die Temperaturverteilung in der Antarktis ist sehr heterogen, und der Südpol (an dem es etwas kälter war) ist nicht der kälteste Ort dort. Die Vostok-Station zB misst regelemäßig deutlich tiefere Temperaturen und hat auch in diesem Winter nichts Außergewöhnliches gemessen. Die steigenden Windgeschwindigkeiten* , gerade im südlichen Winter, können für andere Temperaturverteilung sorgen.
*) von der amerikanischen McMurdo-Station gibt es dieses Condition-1-Video
das hier?
Daraus geht hervor, dass das kein Rekord ist, und der Grund wird auch erklärt.
Ist wohl so, dass der Text auf die (gemessenen) Daten zurückgeht, die auch dem DWD vorliegen. Dass es ein "Rekord" war, hatte ich nicht behauptet.
Durch den Klimawandel wird die durchschnittliche Temperatur der Erde wärmer.
Wir erleben dadurch Wetterextreme: die Sommer werden heißer, die Winter mitunter kälter. Dabei überwiegen aber die heißeren Sommer, die dann den Jahresdurchschnitt auch wärmer werden lässt.
Pauschal gibt es einen Unterschied zwischen Klima und Wetter.
Wetter beschreibt die lokale Situation, wie den kälteren Winter in Europa oder den USA oder den heißeren Sommer mit Dürre in Europa.
Das Klima beschreibt die globalen Zusammenhänge von den lokalen Wetterphänomenen.
Die Erhöhung der mittleren Temperatur, also gemittelt über lange Zeit, bedeutet für das Wetter erst einmal, dass mehr Energie im System ist. Mehr Energie im System heißt dann auch, häufiger und stärker ausgeprägte Extrema zu erreichen. Allen voran mehr und heftigere Stürme, durch die Extrema an einer Stelle entstehen dann auch Extrema an anderen Stellen. Dort Regen wie noch nie, Überschwemmung und Katastrophen und dann an anderem Ort zu wenig Niederschlag für den Wald/den Bodenwasserspeicher, zurück gehende Ernten oder gar Dürre. An einem Ort Hitzerekordsommer am anderen so kalt wie noch nie.
So einfach.
Der menschengemachte Klimawandel macht leider keine Ferien.
Also setzt der Klimawandel an manchen Monaten aus?
Klimawandel heißt nicht mehr "global warming" sondern "climate change", weil der erste Begriff fälschlicherweise suggeriert hat, dass es einfach nur überall wärmer werden würde.
Die folgen der Klimaveränderung sind aber viel vielseitiger und nicht so einheitlich. Ja, auch kältere Winter sind Klimawandelfolgen.
Zb würde bei uns eine Eiszeit ausbrechen wenn die Arktis weit genug abschmilzt, dass das den Golfstrom stark genug beeinflusst. Dann ist es bei uns kälter, der Grund dafür ist dass der Planet wärmer geworden ist.
Man merkt es ja jetzt schon, wenn wir im Winter mehr Nordostwind und damit kälteres Wetter bekommen.
"Der Planet" ist nicht wärmer geworden - allerhöchstens die Erdatmosphäre.
Der menschengemachte Klimawandel bedeutet, dass es über längere Zeiträume hinweg betrachtet im Durchschnitt fast überall auf der Erde wärmer wird.
Das bedeutet aber nicht, dass es nicht kurzfristige Extremwetterereignisse mit großen Kälteeinbrüchen geben kann.
Man geht sogar davon aus, dass Wetterextreme (Hitzewellen, Kälteeinbrüche, Starkregen, Dürren, Orkane u. dgl.) in Zukunft häufiger vorkommen werden, das heißt, dass das Wetter insgesamt chaotischer wird.
Im "Durchschnitt" ist es in den vergangenen 10 Jahren auf der Erde nicht wärmer geworden, wobei zu bedenken ist, dass Durchschnittswerte in Messung der Grundlagen, Berechnung und Bedeutung sehr kritisch anzusehen sind. Und bei regionalen Werten, seien sie nun aussergewöhnlich niedrig oder hoch (was Lufttemperaturen und Niederschläge betrifft), ergibt sich der Eindruck, dass heutzutage eben alles auf "Klimawandel" (ja sogar "Klimakatastrophe") zurückgeführt wird. Dabei wird die Klimageschichte/Paläoklimatologie vollkommen ignoriert.
Vor kurzem hat ein Wissenschaftler den Physik-Nobelpreis verliehen bekommen, weil er den menschengemachten Klimawandel beweisen kann.
Auch die Temperaturen von Wostok lagen außergewöhnlich niedrig (Quelle: Datenbank DWD).