Jura oder Psychologie studieren?

5 Antworten

Ich habe nach dem Abi angefangen Jura und Wirtschaft zu studieren, aber dann nach vier Semester das Jurastudium geschmissen weil mir das zu trocken und langweilig war. Hatte mir das interessanter vorgestellt. Habe dann Wirtschaft und französisch studiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

was du studieren willst musst du wissen... am Besten solltest du die Entscheidung an Hand deiner Talente treffen.

Ich habe Psychologie studiert. Und da gibt es natürlich wie auch bei Jura verschiedene Fachrichtungen. Ursprünglich habe ich mich, da mein Studium bei der Armee stattgefunden hatte auf Verhörpsychologie spezialisiert. Und war dann im Bereich der Informationsbeschaffung und Terrorabwehr tätig. Das ist jetzt aber so Pi mal Daumen 40 Jahre her. Nach meiner Zeit bei der Armee bin ich dann in die Kinder und Jugendarbeit umgesattelt und habe erstmal mit schwer erziehbaren Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Zwischendurch habe ich dann eine Zeit lang intensiv mit Autisten gearbeitet und inzwischen arbeite ich mit "Härtefällen" wo die meisten Psychologen, Sozialarbeiter usw alle aufgegeben haben oder die Hintergrundgeschichten denen zu hart sind. Um es ein wenig zu präzisieren, die Kids die ich aktuell betreue und therapiere haben alle als Background sexuellen Missbrauch, Menschenhandel usw.

Allerdings ist das kein gewöhnlicher Lebenslauf in dem Bereich. Normal wäre eher, dass man in einer Klinik oder Praxis tätig ist und dann früh bis Abend die selben Krankheitsbilder therapieren soll, quasi wie Fließbandarbeit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Psychologiestudium / Tätigkeit in Traumatherapie für Kinder
Psychologie01  24.01.2021, 19:21

"Härtefällen"

Wie kommt man als Anfänger damit klar ? Es sind ja manchmal sehr verstörende Geschichten, die man mitbekommt.

Hast du einpaar Tipps ?

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yamat501  24.01.2021, 22:07
@Psychologie01

In dem Bereich muss man in erster Linie sich selbst kennen. Jugendliche mit entsprechendem Background leben meistens schon in speziellen Einrichtungen - Heim, Jugendwohngruppe usw. und dort bekommt man vorab schon ein grobes Bild mitgeteilt, was einen erwarten wird. Wenn man auch nur eine Sekunde drüber nachdenken muss ob man dafür geeignet ist, ist man es nicht, dann wird der Job einen durchkauen und ausspucken.

Ansonsten nicht so sein wie die Kids einen Psychologen oder Sozialarbeiter erwarten. Standardformulierungen wie ich verstehe dich oder lass uns drüber reden einfach komplett weglassen, auf sowas reagieren die meisten absolut feindlich. Als Mann z.B. definitiv immer einen gewissen Sicherheitsabstand wahren und der Patientin es überlassen wie groß der sein soll. Bei dem ersten Mädel mit dem ich zusammenarbeiten durfte, durfte ich anfangs nur 3m weit entfernt an einem Fenster stehen. Oft hilft auch nicht in irgendeinem Zimmer Gespräche zu führen sondern an der frischen Luft. Und das wichtigste ist wohl sie nicht als Opfer zu verhätscheln sondern wie einen normalen Menschen zu behandeln, was recht schwer ist, da man meistens innerlich schon die Einstellung hat "heilige scheiße, was hat man dir nur angetan", denn Opfer in dem Bereich wollen sehr oft eigentlich Normalität erstmal erleben.

Naja unterm Strich würde ich Anfängern dennoch empfehlen davon die Finger zu lassen oder erstmal ein längeres Praktikum in einer solchen Einrichtung zu absolvieren, denn da gelten durchaus andere Regeln als im Studium gelehrt werden. Und man sollte vielleicht selbst jemanden haben mit dem man darüber sprechen kann, denn egal wie hart man ist, früher oder später kommt ein Fall der selbst dem härtesten an die Nieren geht.

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Hört sich beides sehr spannend an, aber nur du alleine kannst dich entscheiden, was dir lieber ist. Ich wünsche dir jetzt schon viel Erfolg (:

Meine Tante hat Psychologie komplett studiert und glaub mir. 1. wird sie allmählich wie ihre Patienten und 2. ist das Studium hart und langweilig. Wenn du Jura etwas bevorzugst, kann ich dir sagen, dass du besser Chancen in deiner Zukunft hast usw. (obwohl es auch immer mehr Patienten für Psychologen usw gib, weil sich jeder bei Liebeskummer usw einbildet, er hätte einen Burnout oder Depressionen :D )

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Psychologie01  24.01.2021, 18:44

"wird sie allmählich wie ihre Patienten"

Da kann ich dir recht geben 😅 Außer man hat einen starken Charakter und weiß wie man damit umgeht.

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Es hängt davon ab, was dich wirklich interessiert. Ich habe mich für die Psychologie entschieden, weil es mich immer wieder fasziniert hat, wie wir Menschen ticken und wozu unsere Psyche fähig ist.

unknownuser0853 
Fragesteller
 24.01.2021, 18:57

Wie ist das Studium so?

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Psychologie01  24.01.2021, 19:15
@unknownuser0853

Ich finde die Inhalte sehr interessant. Aber wie gesagt, ich interessiere mich generell für die Themen.

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