Jugendlicher hat Buch Geschrieben, zu welchem verlag?

5 Antworten

Die Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen grundsätzlich für einen neuen Autor höchstens rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein reiner Hobby-Autor ist, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung. Weiterhin ist klar, dass alle geschäftlichen Aspekte über deine Eltern abzuwickeln sind, solange du noch minderjährig bist; sie sollten daher also mit deinem kreativen Hobby einverstanden sein.

- Aber warum sollten sie das auch nicht ? -

Es gibt nun drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Die Allerschwierigste: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Piraten-Roman an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu (also niemals das vollständige Manuskript ! Der Tipp "schick dein Manuskript an einen Verlag" wäre direkt der erste Anfängerfehler!) Bedeutet: Rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten, nicht zwingend der Buchbeginn. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in den "Rundordner" .

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten - und gehen daher eher etwas "genervt" an neue Projekte). Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist:

Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier. Eine schwarze Liste, veröffentlicht vom Bund Deutscher Schriftsteller, findest du hier:

https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/p/blog-page_53.html

Good Luck!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor

Den Vertrag müssen allerdings deine Eltern machen, da du noch nicht geschäftsfähig bist.

5xheos 
Fragesteller
 27.03.2022, 00:32

das ist mir bewusst, hast du vorschläge bei welchen Verlagen?

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atm77  27.03.2022, 00:33
@5xheos

Wie denn?

Ich weiß ja nicht mal worum es in deinem Buch geht.

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Ja natürlich ist das möglich. Einfach mal bei allen Anfragen

5xheos 
Fragesteller
 27.03.2022, 00:33

Danke dir, hast du Beispiele?

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Rubezahl2000  27.03.2022, 00:54

"Ja natürlich ist das möglich."
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das tatsächlich klappen könnte, ist ungefähr genau so groß wie die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser im Lotto.

1
Petekramer  28.03.2022, 10:36

...um Himmels Willen! Damit testet man bestens seine persönlichen Frustrationsgrenzen aus!

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JoeBijen  28.03.2022, 13:58
@Petekramer

Das ist richtig. Aber vielleicht wird es ja irgendwo angenommen, war bei jk rowling ja auch so😂

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Toll, dass du ein Buch geschrieben hast!

Aber in Bezug auf Verlage - da mach dir mal besser keine falschen Hoffnungen. Seriöse Verlage haben normalerweise kein Interesse an den ersten Schreib-Versuchen von unerfahrenen, unbekannten Hobby-Autoren.

Unverlangt eingesendete Manuskripte von Hobby-Autoren werden bei den Verlagen meistens gar nicht gelesen - das lohnt sich nicht für die Verlage.
Sorry aber so ist die Realität am hart umkämpften Buchmarkt.

Sogar solche Genies wie Astrid Lindgren und J.K.Rowling wurden Jahre lang immer nur abgelehnt von den Verlagen.

Du kannst dein Buch zur Veröffentlichung bei verschiedenen Seiten im Internet hochladen, z.B. bei...

- Wattpad
- Fanfiction
- Belletristica
- ...
Das sind Seiten, wo Tausende jugendliche Autoren ihre Geschichten und Bücher veröffentlichen, sich austauschen und erste Erfahrungen als Autor sammeln.

Eine weitere Möglichkeit ist die Veröffentlichung als Selfpublishing Buch / eBook, z.B. über

  • Book on Demand
  • epubli
  • Bookrix
  • Kindle KDP

Wer weiß, was dann irgendwann mal aus dir und deinen Büchern werden kann, wenn du...

  • mehr Erfahrungen gesammelt hast,
  • mehrere Bücher geschrieben hast,
  • immer besser wirst,
  • Erfolge hast bei Wattpad
  • Erfolge hast mit Selfpublishing eBooks
  • erfolgreich an Nachwuchs-Autoren-Wettbewerben teilgenommen hast
  • ...

Dann kann es sein, dass irgendwann einmal ein seriöser Verlag Interesse an deinen Werken haben könnte.

Zum Schluss noch eine Warnung: Pass auf, dass du nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerätst! Die nutzen die Situation, dass viele Hobby-Autoren verzweifelt einen Verlag suchen, rücksichtslos aus und zocken Autoren ab. Die geben sich aus als seriöser Verlag und machen unerfahrenen Autoren große (falsche) Versprechungen über den (angeblich) erwarteten Erfolg des (angeblich) supertollen Buchs. Die Pseudo-Verlage kassieren viel Geld ab, aber eine echte Veröffentlichung des Buchs erfolgt nicht. Am Ende bleibt der Autor sitzen auf hohen Kosten im 5-stelligen Bereich und auf Kisten voller Bücher, die niemand haben will.

5xheos 
Fragesteller
 27.03.2022, 00:48

Dankeschön

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