John Locke- Erkenntnistheorie?!
Ich muss morgen eine Präsentation über die Erkenntnistheorie von John Locke halten ( und ganz kurz mit dem Rationalismus vergleichen) .Nun wollte ich fragen, ob ihr vielleicht ein paar Ideen für mich habt, welche Frage ich nach der Präsentation den Zuhörern stellen kann, damit eine Diskussionsrunde entsteht ?! Ich hatte mir eine Frage überlegt, doch bin ich skeptisch, weil es eher Allgemein formuliert ist und keinen Wegweiser^^ darstellt. Das glaube ich zumindest. Ich möchte nämlich eher auf den Begriff "tabula rasa" deuten, da meiner Meinung nach, diese Erkenntnis etwas wiedersprüchlich ist.
" Was haltet ihr von seiner Theorie. Gibt es eventuell wiedersprüche ? "
2 Antworten
Locke gehört zu den Empiristen. Die Rationalisten (z.B. Descartes) gehören in die Gruppe der Idealisten. Basisbegriff der Empiristen ist die ERFAHRUNG. Ohne Erfahrung hat für Empiristen unser Denken keine Grundlage, aus der wir die Begriffe beziehen. Basisbegriff der Rationalisten ist das DENKEN. Erst das Denken gibt der Erfahrung die Gewissheit (ich denke - also bin ich). Dieser Gegensatz der Einstellungen ist ein guter Einstieg in die Diskussion. Wie haltet ihr es? Kann es Denken ohne Erfahrung geben, oder wird Erfahrung erst durch Denken zur Erkenntnis? Sie werden sich die Köpfe heiß diskutieren.
@ Aleyna27
Danke für Dein Kompliment. Jetzt zu R.D.. Es geht bei R.D. mit "Ich denke, also bin ich." nicht um wissenschaftlichen Beweis. Es geht ihm um GEWISSHEIT, man kann auch sagen "unumstößliche Selbstgewissheit". Denn ich kann ja niemandem anderen beweisen, dass ich denke. Das gilt als Gewissheit nur für mich selbst. Ich kann alles anzweifeln, nur nicht, dass ich es bin der das denkt und zweifelt.
Lockes Bild vom "leeren Blatt" richtet sich gegen Platonismus, wo behauptet wird, dass die Ideen von den Dingen schon vor uns da sind. Das Neugeborene tastet sich aber erst in eine vollkommen unbekannte Welt. Dabei macht es nicht nur eigene Erfahrungen durch sehen, hören, riechen usw., sondern es kommt ja auch in eine kulturelle Umgebung durch die Eltern, die ihm bereits mit der Sprache Vorstellungen vermitteln. Das Kind kommt also als unbeschriebenes Blatt nicht nur in eine fremde Welt der noch zu erfahrenden Dinge, es kommt auch in eine kulturelle Welt der Vorstellungen, Begriffe und Theorien über die Zusammenhänge der Welt. Niemand fängt ja bei Null an und muss die Sprache neu erfinden.
Ihre Antwort hat mir wirklich sehr geholfen. Jetzt verstehe ich so einiges. Vielen Dank nochmal. Dann bevorzuge ich eher Ihre Fragen. Ich glaube auch, dass durch diese Fragen eine gute Diskussion entsteht.
Ich finde seine Theorie interessant. Leider leicht falsch zu verstehen. Mit "Gemeinwille" meinte Locke ja nicht die Summe aller Einzelwillen, sondern den Willen, der zum Gemeinwohl führt. Alle in einer Gemeinschaft lebenden Menschen würden im Grunde ein Gemeinwohl anstreben, selbst wenn sie sich dessen nicht immer bewusst sind.
Die Kritik wäre jetzt, ob das wirklich so ist. Ob es so etwas wie "Gemeinwohl" oder "Gemeinwille" überhaupt gibt. Ist aber vermutlich etwas zu schwer für die Schule oder? Darüber zu diskutieren wird denke ich nicht weit führen, weil man schnell nicht mehr mitkommt oder mal ein paar Minuten konzentriert nachdenken müsste.
Ich würde dir empfehlen, dass einfach alle gemeinschaftlich zu erklären versuchen, was der gute Mann eigentlich sagen wollte. Das ist schon anspruchsvoll genug. Wenn jemand dann eine Ungereimtheit zu entdecken glaubt, kannst du ja darauf eingehen. Das wird aber wohl dann, wie gesagt, eher zu einer Erklärung als zu einer Kritik führen.
Viele Dank für die Antwort, aber ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mich eher mit dem zweiten Buch ( Essay concerning Human Understanding) auseinander gesetzt habe ( es war eine zusammenfassung). Meine präsentation hat eher etwas mit der erkenntnis zu tun. woher sie stammt ? wie sie man diese in den geist bekommt ? Vom ursprung der Ideen also.
Oh ja stimmt ich seh's gerade. Erkenntnistheorie, nicht Identitätstheorie. Außerdem ist die ja von Rousseau :D peinlich... Mit der Erkenntnistheorie von Locke kenn ich mich leider nicht aus, sorry.
Vielen dank für die Antwort.
"Ich denke, also bin Ich" dieser Satz bezieht sich doch auf die Wahrheit. "Gibt es etwas unbezweifelbares ?" R.D. sagt doch, dass alles eine optische täuschung sein kann oder mann sogar nicht beweisen kann, ob man träume oder aktiv lebe. das Einizige was beweisbar wäre, wäre das Denken. Dass man also denken kann. Ich glaube das ist eindeutig zu verstehen, aber ich soll mich auch eher auf John Locke beziehen. Können Sie mir da vielleicht einen Rat geben ? wissen Sie was ich mit tabula rasa meine ? J.L ist ja der meinung das der Verstand bei der geburt frei von jede Wissen wäre und einem weißen Blatt gliche und man erst durch die Zeit, Erfahrungen sammlen könne und somit auch die Ideen. Doch er sagt, dass das Vermögen, Vorstellungen überhaupt bilden zu können, schon vorher da seien. ist das kein wiederspruch. das würde nämlich heißen, dass das angeboren wäre, er aber sagt man könne nur durch erfahrungen zu wissen gelangen...