Job-Einstieg mit 28 Jahren?
Hallo Zusammen,
ich bin hier, um eine Frage zu stellen, zu der mich die Meinungen, Erfahrungen, Ansichten sehr interessieren. Es geht hierbei um eine mir nahestehende Person, der ich gerne unter die Arme greifen möchte, aktuell aber den Hebel nicht finde.
Zus Situation: Sie, 28J, ist als Teenager aus Brasilien nach Deutschland gekommen und hat durch die damit verständlicherweise einhergehenden Schwierigkeiten/ Herausforderungen ihr Abitur erfolgreich, nur etwas später im Alter von 22 Jahren gemacht.
Folgend nur die Kurzform: Nach dem Abitur schwanger geworden, schwere Geburt, Nerv gerissen, 3 Jahre Rollstuhl, allein erziehend. Also alles fast zu viel, als das eine einzige Person das aushalten kann - aber das hat sie. Eine enorm starke Frau.
Nun ist Sie 27, kann seit einigen Monaten wieder laufen und möchte sich nach all den Herausforderungen endlich auf sich und die berufliche Zukunft fokussieren. Allerdings macht sich ganz starke Torschlusspanik breit, die sich in Sätzen äußert wie "Ich bin schon 27, viel zu alt für eine Ausbildung", "ich habe keine Perspektive..." usw usw.
Also ich bewundere die Person für all die Dinge, die sie gemeistert hat und die Probleme die sie bewältigt hat, verstehe aber auch etwas Ihre "Angst" - bei mir lief karrieretechnisch alles aus dem Bilderbuch bis Heute und ich fürchte, dass ich allein durch diese Gegebenheit eher noch mehr Druck ausübe, als beruhigend zu wirken.
Daher meine Frage:
- Welche Anlaufstellen gibt es, um in "höherem" Alter eine berufliche Chance aufgezeigt zu bekommen?
- Ist ihre Angst begründet? Wird bei der Bewerberauswahl ab einem gewissen Alter der Rotstift angesetzt?
- Habt ihr ähnliche Erfahrungen, Tipps oder nützliche Hinweise, wie sie in dieser Situation am Besten vorgehen sollte?
Ich danke euch vielmals für die Antworten und Anregungen.
5 Antworten
"Welche Anlaufstellen gibt es, um in "höherem" Alter eine berufliche Chance aufgezeigt zu bekommen?"
Bis zum 30. Lebensjahr hat sie anrecht auf eine schulische Ausbildung, das JC oder Arbeitsamt können hier bei der Suche behilflich sein. Über 30 könnte sie sich umschulen lassen.
"Ist ihre Angst begründet? Wird bei der Bewerberauswahl ab einem gewissen Alter der Rotstift angesetzt?"
Ja und Nein. Da sie auf Grund von Krankheit und Mutterschaft verspätet beginnt, werden da Arbeitgeber durchaus es nicht zu ihren Lasten auslegen. Anders wäre es wenn dies nicht gegeben wäre.
"Habt ihr ähnliche Erfahrungen, Tipps oder nützliche Hinweise, wie sie in dieser Situation am Besten vorgehen sollte?"
Sie sollte sich mal erkundigen, das JC kann auch Fernstudien finanzieren. Wenn sie das mit einer Teilzeitstelle in dem von ihr angestrebtem Beruf kombiniert, wirkt sich das auch wenn es ein längerer und härterer Weg ist äußerst positiv auf Bewerbungen aus. Personen mit Fernstudien sind so schon beliebt bei den meisten Firmen und wenn sich das noch mit Berufserfahrung kombiniert wird sie es recht einfach haben in 3-5 Jahren eine Anstellung zu finden, die auch eine akzeptable Bezahlung beinhaltet.
Für eine Ausbildung ist man nie zu alt. Selbst mit 40 würde ich eine Ausbildung machen. Warum ? weil ich dann mindestens noch 40 Jahre arbeiten muss um Rentner zu sein.
Bei ihr sind es über 50 Jahre noch. Also lohnt sich
Es gibt Firmen die legen Wert auf "ältere" Bewerber für Ihre Ausbildungsstellen.
Da Sie gute Gründe für den verzögerten Ausbildungsstart hat, sind Ihre Chancen nicht schlecht.
Arbeitsamt und Quereinstieg in eine Branche, die Sie interessiert.
Es ist nie zu spät zu arbeiten!
Mit 27 ist sie doch nicht zu alt für eine Ausbildung. Wir hatten gerade ein 35 und 38 jährige Bewerberin. Meine Tochter hatte sogar eine Azubine die 44 war. Erst eine Ausbildung, dann Kinder und dann den Beruf komplett gewechselt.