Jahrespraktikum im Rettungsdienst?
Hallo ich bin jetzt 16 Jahre alt und muss ab Sommer ein einjähriges Praktikum absolvieren für mein fachabi da habe ich daran gedacht das man dies vielleicht im Rettungsdienst machen könnte also Ktw mitfahren kann mir wer sagen ob das erlaubt ist im meinem Alter ?
3 Antworten
Das ist Einzelfallabhängig, in der Regel jedoch nicht möglich. Du solltest mindestens eine sanitätsdienstliche Qualifikation haben, auch für den Krankentransport. Ich kann auch nur zustimmen und sagen, es hat meiner Meinung nach relativ wenig Sinn, ein Jahr lang im Krankentransport einfach nur mitzufahren. Natürlich lernt man auch vom zuschauen manches, das ist jedoch eher begrenzt und nicht zu vergleichen mit selber anpacken und helfen. Zudem bleibt es der Rettungswache nur übrig, dich ein Jahr lang als dritte Person einzuteilen, damit blockierst du jedoch Fahrzeuge für Auszubildende, von der Umsetzung her über diesen Zeitraum auch eher schwierig, denn es handelt sich nicht um ein zweiwöchiges Schnupperpraktikum.
Hi,
nachdem es keine einheitliche Regelung gibt, ist die Antwort ein eindeutiges Es kommt drauf an.
Manche Rettungsdienste erlauben minderjährige Praktikanten, andere nur eingeschränkt oder gar nicht - hier bietet es sich an, direkt bei der gewünschten Organisation nachzufragen.
Für dich gilt nämlich das Jugendarbeitsschutzgesetz mit den entsprechenden Regelungen.
Für ein Jahrespraktikum finde ich den Einsatz im Rettungsdienst (sofern er denn möglich ist) - eher weniger geeignet.
Mir stellt sich die Frage, inwiefern es dir persönlich etwas bringt. Ohne rettungsdienstliche (oder zumindest sanitätsdienstliche) Qualifikation kannst und wirst Du kaum etwas machen dürfen - ein Jahr lang "mitlaufen" halte ich dann doch für wenig zielführend.
Eine dauerhafte, anständige Anleitung - was der Sinn des Berufspraktikums sein sollte - kann man ebenso wenig sicher stellen, wie die Vermeidung von Notfällen oder "unschönen" Einsätzen.
Meines Erachtens nach sollte man sich nicht unbedingt als 16jähriger potentiellen Belastungen aussetzen, welche man einfach nicht ganz erfassen und nicht unbedingt verarbeiten kann.
Daher mein Rat: frag ruhig den Rettungsdienst deiner Wahl an - sei dir aber auch bewusst, dass Du mit Alternativen rechnen musst.
LG
Wie Kollege SaniOnTheRoad schon sagte: Ob es möglich ist, kommt auf den Einzelfall an. Bei uns ist beispielsweise eine bestehende Mitgliedschaft in der gleichen HiOrg mitsamt sanitätsdienstlicher Ausbildung Voraussetzung, das läuft dann unter "Einsatzerfahrung sammeln". Aber das geht auch nur in der Zeit, in der die Azubis nicht da sind... auf den Lehrrettungswachen ist dann nämlich jeder einzelne RTW mit "Mitfahrer" besetzt. Andere Rettungsdienste nehmen grundsätzlich keine Minderjährigen mit, was ebenfalls gute Gründe hat.
Dir wird ein bloßes "Mitfahren und zugucken" auch nicht allzu viel bringen; du wirst in vielen Fällen nicht verstehen, was eigentlich gerade abgeht. Außerdem können unerfahrene Mitfahrer durchaus auch einen Stressfaktor darstellen, wenn man z.B. aufpassen muss, dass "der Junge nicht versehentlich in den Gefahrenbereich rennt".
Davon, dass zum Einsatzalltag (einschließlich Krankentransport!) einfach Situationen und Erlebnisse gehören, die manchem Gemüt nicht gut bekommen, mal ganz zu schweigen. Dagegen gefestigt zu sein bedarf meiner Meiung nach einer Grundausstattung an Lebenserfahrung.
Natürlich, fragen kostet nichts... aber überlege dir bitte genau, ob du mental ausreichend gefestigt bist (es kann auch im Krankentransport passieren, dass du einen freundichen, gesprächigen Patienten einlädst und 30min später eine Leiche auslädst), und ob es bezüglich Lerneffekten und Jugendarbeitsschutzgesetzen sinnvoll ist.