Ist Schadenfreude moralisch in Ordnung?
Ich erläutere meine Frage einfach an dem Beispiel, weswegen ich mir die Frage überhaupt stelle.
Ich habe es mit Freunde finden recht schwer, weil ich (anfangs) immer sehr introvertiert bin.Wie auch immer bin ich mitlerweile in einer "Clique" und da sind eben 2 mit denen ich mich ganz gut verstehe und ich auch versuche mehr draus zu machen. Das klappt eben immer besser, ich habe auch Wheinachten mit denen zusammen gefeiert und so, aber jetzt ( vor etwa einem Monat) kommt ein Mädchen an, das einem anderen aus dieser Clique den Freund ausgespannt hat und darauf hin keine Freunde mehr hatte, weswegen er mit ihr Schluss gemacht hat (Was ein Hick Hack).
Ich habe persönlich nichts gegen sie, aber sie ist einfach ein sehr unehrlicher Mensch. Mit mir hat sie nur rumgehangen, weil sie niemand besseren hatte und jetzt kommt sie einfach zu uns allen an und tut so als wäre nichts gewesen. Anfangs haben sich meine 2 Freundinnen noch lustig darüber gemacht und sich über die Trennung der zweien köstlich amüsiert, doch jetzt habe ich das Gefühl von ihr weggedrängt zu werden und das einfach so innerhalb von wenigen Wochen.
Auch wenn ich das Gefühl immmernoch nicht los bin, war es dann so, dass eine von den besagten 2 eine Geburtstagsparty schmeißt und ich mir dachte: wenn sie dieses hinterlistige Mädchen einlädt, weis ich ja woran ich stehe. Dies hat sich allerdings als falsch erwiesen, bzw. hat man sie nicht eingeladen.
Als wir mit zwei Freunden über die Party geredet haben, konnte man ihrem Gesichtausdruck ablesen, dass sie vllt gekränkt war nicht eingeladen zu sein, und ist dann nach ein paar Minuten auch gegangen. Irgendwie hat es mir so gute Laune gemacht sie so zu sehen, weil ich sogesehen über ich gestanden habe. So war es jetzt Freitag auch weil wir (5) uns verabredet hatten und sie dabei saß, wie das (5.) Rad am Wagen.
Ich bin so voller Schadenfreude, weil es eben so ist, wie es ist, aber findet ihr das okay?
Meine beste Freundin meinte zu mir, warum ich so arrogant wäre und ihr keine zweite chance geben würde (obwohl sie mir genau genommen nichts getan hat), aber ich vergebe nunmal nie eine 2. Chance (als würde ich meinem Freund nachdem er mir fremd gegangen wäre glauben, dass er mich liebt - das ist doch mehr wie gelogen) und ich kann solche hinterlistigen Menschen nicht leiden.
Was meint ihr denn? Ich denke ständig darüber nach, nicht weil sich meine Meinung geändert hat, sondern weil ich immer denke ich wäre wegen solchen sachen ein schlechter Mensch ...
2 Antworten
Es ist vollkommen normal, dass du ihr gegenüber keine Sympathie empfindest, weil sie laut dir "hinterhältig" ist. Allerdings finde ich Hass aus Loyalität gegenüber einen Freund komplett falsch. Es wurde DIR nichts angetan und ihr deshalb, was Böses wollen ist einfach ungerecht und unnötig.
Du kannst behaupten, dass jemand für seine Fehler eine Strafe verdient, aber sie hassen und sich freuen, dass sie die Strafe bekommt? Finde ich persönlich lächerlich.
Schon mal daran gedacht, wie sie sich fühlt? Sie hat vielleicht Fehler gemacht - Ja, aber soll sie deshalb für immer bestraft werden von jedem? Jeder macht Fehler und Du auch.
Ich wünsche niemanden, was Schlechtes - Allerdings wünsche ich Dir eine Situation, wo du was ähnliches erlebst, nicht aus Hass oder Missgunst, sondern eher damit du erfährst, was du einem Menschen mit deinem unnötigen Hass antust.
nach Schopenhauer:
Die Schadenfreude gehört zu den antimoralischen Triebfedern (vergl. unter Moralisch: Antimoralische Triebfedern) und ist in gewissem Betracht das Gegenteil des Neides. (S. Neid.) Es gibt kein unfehlbareres Zeichen eines ganz schlechten Herzens und tiefer moralischer Nichtswürdigkeit, als einen Zug reiner, herzlicher Schadenfreude. Man soll Den, an welchem man ihn wahrgenommen, auf immer meiden. (E. 200.) Die Schadenfreude ist das eigentlich teuflische Laster. Denn sie ist das gerade Gegenteil des Mitleids und ist nichts Anderes, als die ohnmächtige Grausamkeit, welche die Leiden, in denen sie Andere so gern erblickt, selbst herbeizuführen unfähig, dem Zufall dankt, der es statt ihrer tat.