Ist meine Inhaltsangabe über die Streuselschnecke gut?

2 Antworten

In der Kurzgeschichte „Streuselschnecke“ von Julia Franck aus dem Jahr 2002 geht es um ein Mädchen, das erst im Alter von 14 Jahren die Möglichkeit hat , [Komma] sich mit einer Person zu treffen , [Komma] die dem Leser undeutlich beschrieben wird . [Punkt] Zunächst versteht man nicht , [Komma] wer diese Person für das Mädchen ist, erst am Ende der Kurzgeschichte, als das Mädchen mit ihrer Schwester bei der Beerdigung in Berlin ist , [Komma] wird klar, dass es sich um ihren Vater handelt.

Bei einer Einleitung schreibt man Tacheles und bringt den Kern des Textes auf den Punkt. Es geht in dieser Geschichte um Vater und Tochter, ihre Beziehung zueinander und die gegenseitigen Erwartungen.

Ein Mädchen, das seit einem Jahr nicht mehr bei ihrer Mutter und ihrer Schwester wohnt, sondern mit zusammen ihren Freunden in Berlin , [Komma] bekommt einen Anruf von einem Mann, [der dem Leser unbekannt ist ].

Achtung! Die Autorin heißt Julia Franck; wie das Mädchen heißt, erfährt man nicht!

In einer Inhaltsangabe wird der Inhalt wiedergegeben, nicht das Leseerlebnis des Lesers.

Vorschlag: Ein Mädchen, das seit einem Jahr nicht mehr bei ihrer Mutter und ihrer Schwester wohnt, sondern bei ihren Freunden in Berlin, bekommt einen Anruf von seinem Vater, den sie zuvor noch nie gesehen hat.

Er fragt sie, ob sie sich kennen lernen wollen , [Komma] und sie haben sich zu einem Treffen verabredet. [Sie haben den ganzen Tag zusammen verbracht, erst waren sie im Café, dann im Kino und danach stellte der Mann sie seinen Freunden in einem Restaurant vor. ]

Das sind meines Erachtens zu viele Details. Er fragt sie, ob sie sich kennenlernen wollen, und sie verabreden sich zu einem Treffen.

Während sie sich ausgetauscht haben, erfährt das Mädchen, dass der Mann [ein - streichen] Drehbuchschreiber ist und Regie bei [den - streichen] Filmen führt ***.

Wie das Mädchen das erfahren hat, wird nicht deutlich; zudem ist der Beruf des Vaters für die Inhaltsangabe nicht relevant.

Das Mädchen und der Mann bleiben lange in Kontakt, doch noch nach zwei Jahren sind sie sich immer noch etwas fremd. Da vertraut der Vater seiner Tochter an, dass er krank ist. Deshalb verbringt er sein letztes Lebensjahr im Krankenhaus, wo er von seiner Tochter regelmäßig besucht wird. Da er Angst vor dem Tod hat, will er es schnell hinter sich bringen und fragt seine Tochter nach Morphium. Sie allerdings übergeht seine Bitte und fragt ihn stattdessen, ob er Kuchen wolle, und bringt ihm dann Streuselschnecken mit. Kurz nach ihrem 17. Geburtstag stirbt der Mann, daraufhin geht die Tochter mit ihrer kleinen Schwester zu der Beerdigung nach Berlin.
In der Geschichte wird dem Leser erst ganz am Schluss klar, dass es sich bei dem Mann um den Vater des Mädchens handelt. [Die Absicht der Autorin war mitzuteilen, dass man die Zeit schätzen sollte, bevor es zu spät wird. ]

Bei Intentionen wär ich vorsichtig...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.
Cooper73  17.10.2021, 19:57

Wow 😍 - für diese ausführliche Antwort hast Du einen Orden verdient!

1
LottaKirsch  17.10.2021, 20:04
@Cooper73

Och, das ist nur eine mittellange und ein Großteil ist ja nicht von mir ... :))

2
Elenagilbert667 
Fragesteller
 17.10.2021, 22:47

Ich danke Ihnen mit meinem ganzen Herz für so eine schöne Antwort. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen sich Zeit für so eine lange Aufgabe nehmen und das hab ich echt zu schätzen.☺️ Vielen lieben Dank.

0

Habe gerade auch das Thema Inhaltsangabe.

Finde sie gut geschrieben, nur würde ich so wie bei der Einleitung noch einen Absatz nach dem Hauptteil machen, sodass Einleitung, Hauptteil und Schluss getrennt sind. Beim Schluss könntest du auch noch die eigene Meinung zur Geschichte mit Begründung einbringen.

Was mir noch aufgefallen ist, dass du jeweils bei den ersten Sätzen bei den zwei Absätzen ein dass statt ein das verwendet hast. Ein das verwendest du neben dem Artikel immer, wenn du es mit jenes, welches oder dieses ersetzen kannst. Und zum Schluss hast du statt Erst jetzt Er ist jetzt geschrieben.