Lohnt sich ausbbildung

War früher Berufskraftfahrer - nicht lange, aber ich habe manche Sachen mitbekommen:Beide:Zeitdruck über den Tag. Im Nahverkehr viel Be- und Entladen. Permanent den aktuellen Auftrag abarbeiten mit Blick auf den nächsten.Nahverkehr:Pausen dann, wenn du gerade auf dein Entlade-Zeitfenster wartest. Ansonsten gehts zur nächsten TourWenn du außerhalb der Entladezeiten beim Ziel ankommst, kannst du einpacken und es am nächsten Tag neu versuchen. Dann kommst du aber in Verzug mit der nächsten Fracht. Was machst du aber dann? Du kannst ja nicht mit dem LKW nach Hause fahren und morgens frisch neu aufsetzen. Nee - du musst den LKW entsprechend unterbringen, von dort aus nach Hause kommen und dann extrem früh wieder den LKW übernehmen und ans Ziel steuern.Normalerweise kommt man abends nach Hause. Wann das ist, kommt darauf an, wie du mit den Entladezeiten der Kunden zurechtkommst.Fernverkehr:"King of the Road" - so heißt es, ist aber so einfach nicht korrekt. Meist sehr viel pro Woche auf der Straße, endlose Straßenkilometer und evtl. Kontrollen, Staus auf den Autobahnen und an den Grenzen.Nachts entweder auf dem Bock schlafen oder ein Motel nehmen (kostet Geld!). Nahrung viel aus Raststätten (manchmal gut, manchmal nicht). Du kannst ja auch nicht in einen Großmarkt in der Innenstadt (weil LKW) - wo willst du es denn kochen!Viele Autobahn-Raststellen sind über Nacht überlastet - also: wenn du poofen willst: nächste suchen usw. Du darfst aber die Lenkzeiten auch nicht überschreiten - eine Gratwanderung!.Wehe, du bist nicht rechtzeitig beim Verladeort für Schiffe oder Flugzeuge - die müssen rechtzeitig fahren/fliegen. Was dann nicht verladen ist, geht nicht mit. Staus sind dem Flughafen wurst, aber dem Arbeitgeber nicht.Zoll: wehe, es fehlt das passende Beiblatt zur Rechnung oder ein Begleitpapier. Dann stehst du da und kannst nicht weiter.Wochenende - wenn du nicht heimgekommen bist, sondern 1.000 km weg davon, kannst du entweder (für Geld) im Motel übernachten oder den Bock stehenlassen und mit dem Zug (auf eigene Kosten) übers Wochenende nach Hause fahren.Orientiere dich bitte nicht an ein paar Kröten, die du im Geldbeutel hast, sondern daran, was du und deine Familie verkraftest.

Ist LKW fahrer im Nahverkehr besser als im Fernverkehr? (Job, Gehalt, LKW-Fahrer)

norbertk62

Nutzer, der sehr aktiv auf gutefrage ist

im Thema Job

13.10.2022, 17:29

War früher Berufskraftfahrer - nicht lange, aber ich habe manche Sachen mitbekommen:

Beide:

Zeitdruck über den Tag. Im Nahverkehr viel Be- und Entladen. Permanent den aktuellen Auftrag abarbeiten mit Blick auf den nächsten.

Nahverkehr:

Pausen dann, wenn du gerade auf dein Entlade-Zeitfenster wartest. Ansonsten gehts zur nächsten Tour
Wenn du außerhalb der Entladezeiten beim Ziel ankommst, kannst du einpacken und es am nächsten Tag neu versuchen. Dann kommst du aber in Verzug mit der nächsten Fracht. Was machst du aber dann? Du kannst ja nicht mit dem LKW nach Hause fahren und morgens frisch neu aufsetzen. Nee - du musst den LKW entsprechend unterbringen, von dort aus nach Hause kommen und dann extrem früh wieder den LKW übernehmen und ans Ziel steuern.
Normalerweise kommt man abends nach Hause. Wann das ist, kommt darauf an, wie du mit den Entladezeiten der Kunden zurechtkommst.

Fernverkehr:

"King of the Road" - so heißt es, ist aber so einfach nicht korrekt.
Meist sehr viel pro Woche auf der Straße, endlose Straßenkilometer und evtl. Kontrollen, Staus auf den Autobahnen und an den Grenzen.
Nachts entweder auf dem Bock schlafen oder ein Motel nehmen (kostet Geld!). Nahrung viel aus Raststätten (manchmal gut, manchmal nicht). Du kannst ja auch nicht in einen Großmarkt in der Innenstadt (weil LKW) - wo willst du es denn kochen!
Viele Autobahn-Raststellen sind über Nacht überlastet - also: wenn du poofen willst: nächste suchen usw. Du darfst aber die Lenkzeiten auch nicht überschreiten - eine Gratwanderung!.
Wehe, du bist nicht rechtzeitig beim Verladeort für Schiffe oder Flugzeuge - die müssen rechtzeitig fahren/fliegen. Was dann nicht verladen ist, geht nicht mit. Staus sind dem Flughafen wurst, aber dem Arbeitgeber nicht.
Zoll: wehe, es fehlt das passende Beiblatt zur Rechnung oder ein Begleitpapier. Dann stehst du da und kannst nicht weiter.
Wochenende - wenn du nicht heimgekommen bist, sondern 1.000 km weg davon, kannst du entweder (für Geld) im Motel übernachten oder den Bock stehenlassen und mit dem Zug (auf eigene Kosten) übers Wochenende nach Hause fahren.

Orientiere dich bitte nicht an ein paar Kröten, die du im Geldbeutel hast, sondern daran, was du und deine Familie verkraftest.