Ist Herr der Ringe oder Game of Thrones (das Lied von Eis und Feuer)komplizierter?
Hallo Ich habe Herr der Ringe gesehen und gelesen (+ das Silmarillion, der Hobbit und generell ein paar Begleitbände, des Tolkien. Darauf hin hat mir mein Vater empfohlen auch mal das Lied von Eis und Feuer, von George Martin zu lesen.
Ich habe natürlich auch von der Fantasyserie Game of Thrones gehört, mich aber dagegen entschieden diese zu sehen, da diese sehr sexuell und gewaltsam ist und ich noch minderjährig bin. Ich habe das Buch noch nicht ganz gelesen, sondern bin erst bei Teil 4/10.
Bisher geht das Buch, von der Komplexität voll klar, natürlich wird sich das aber noch sehr stark ändern. Mich interessiert jetzt ob eigentlich der Herr der Ringe (generell das Silmarillion(vom Silmarillion habe ich aber auch nur so ziemlich die Hälfte verstanden)) oder Game of Thrones anspruchsvoller zu lesen ist. (Um vielleicht auch zu wissen was noch in den folgenden Bänden (von dem Lied von Eis und Feuer) auf mich zu kommt.)
Wenn irgendwer hier also mit dem Tolkien-Werk und entweder Game of Thrones oder dem Lied von Eis und Feuer vertraut ist, würde ich mich sehr über eine persönliche Einschätzung freuen.
1 Antwort
Martin hat ein Masterstudium in Journalismus und als Lehrer am College gearbeitet. Tolkien hat Sprachwissenschaften studiert und war Professor an der Oxford University.
Beide sind also akademisch gebildet und verstehen etwas von Grammatik und Literatur. Trotzdem sind beides Fantasy-Bücher welche der Unterhaltung dienen, allerdings beide aus unterschiedlichen Motivationen.
Tolkien wurde natürlich stark durch seine Erfahrungen im 1. WK geprägt. Mittelerde war sehr wahrscheinlich eine Form von Eskapismus. Im HdR gibt es eindeutig "Gut" gegen "Böse", sehr viel Heimweh während man sich weit weg mit schrecklichen Dingen befassen muss.
Martin ist hier viel moderner. Es geht mehr um Realismus der menschlichen Natur, wo es kein eindeutig "Gut" gegen "Böse" gibt, sondern viele Grauschattierungen, individuelle Motive und Beweggründe. Also das Gegenteil von Eskapismus, auch wenn es immer noch ein Fantasy-Setting ist.
Ich schätze auch mal das die Welt von Tolkien durchaus reichhaltiger ist, da er viel mehr Jahre daran gearbeitet hat - im Grunde ein Lebenswerk.