Ist "fundiertes Wissen" im Arbeitszeugnis besser als "solides Wissen"?
3 Antworten
solide ist gut, fundiert aber baut - rein sprachlich schon - auf ein fundament auf, ist alsp tiefgreifender.
Ergänzung: Etwas seltener sagt man z.B. auch "profundes" Wissen / "profunde" Kenntnisse = tiefreichend, gründlich.
Ich weiß, was "profund" bedeutet (ich hatte mal Latein). Du hast vollkommen Recht, @earnest
Prinzipiell: Ja, "fundiertes Wissen" ist doch nochmal eine Stufe höher als "solides Wissen".
Aber: Ich möchte zwei Punkte zu Bedenken geben, damit man sich nicht mehr so den Kopf über solche Formulierungen zerbricht:
1. Arbeitszeugnisse müssen immer wohlwollend sein und haben generell einen eher geringen Entscheidungscharakter bei der Suche nach Personal. Bei der Vorauswahl von geeigneten Bewerbern wird erst einmal geschaut, wer überhaupt ein Arbeitszeugnis hat und dann wird dieses überflogen. Für solche Haarspaltereien bleibt dem Personaler am Ende i.d.R. keine Zeit.
2. Nicht jeder, der Arbeitszeugnisse schreibt, kennt die "typischen Formulierungen" für Arbeitszeugnisse. Selbes gilt auch für den, der es liest. Soll heißen: Ein besonders fuchsiger Personaler liest in "solides Wissen" ggf. schon etwas negatives (obwohl es von der ausstellenden Partei vielleicht gar nicht so gemeint war), ein anderer nimmt es eventuell einfach nur zur Kenntnis und wertet es beim Lesen erst einmal als positiv. Menschen sind unterschiedlich, Sprache ist in Stücken immer noch subjektiv.
"solides Wissen" ggf. schon etwas negatives
Die Aussage ist an sich nicht negativ. Negativ kann sie höchstens dann sein, wen der Leser meint, dass solides Wissen nicht fundiert sei.
Wenn Sie lediglich den Teil zitieren, gebe ich Ihnen recht. Ich sagte jedoch, dass ein Personaler in dieser Aussage ggf. etwas negatives liest. Sprich: Er analysiert die Formulierung "solides Wissen" im Kontext Arbeitszeugnisse - und da kann eine solche Formulierung eben bereits etwas negatives umschreiben, wenn man die Tatsache mit einbezieht, dass Arbeitszeugnisse wohlwollend geschrieben sein müssen.
Ich weiß nicht so recht. Sind das nicht ein Stück weit Haarspaltereien ?
Jedenfalls könnte man wohl mit ganzen Sätzen genauer als mit solchen Adjektiven beschreiben, was man wirklich meint.
Ich würde mal schauen, was da sonst noch so beurteilt wurde. Und außerdem: man sollte doch wohl auch nachfragen dürfen, was wirklich gemeint war !
Denk doch mal an etwas anderes als ein Arbeitszeugnis. Denk z.B. an die Begründung einer Note unter einer Klausur.
Da wäre für mich eine "solide Leistung" etwas im Bereich "Befriedigend". Bescheinige ich jemandem aber "profunde Kenntnisse", ginge das für mich klar in Richtung "Gut".
So sehe ich das auch.