Ist fehlende Rechtschreibung ein Zeichen von fehlender Bildung?
In meiner Firma habe ich ab und zu schriftlichen Kontakt mit Kollegen, zudem sehe ich in verschiedenen firmeninternen Protokollen dass sie teilweise eine grauenhafte Rechtschreibung haben.
Z.B " Retungswagen" , achtet ihr auf Rechtschreibung, und wenn euch auffällt dass diese jemand nicht beherrscht, findet ihr dann dass diese Person ungebildet ist ?
Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen
21 Antworten
Zumindest kommt es so rüber, man kennt die Person ja nicht.
Menschen, die von Klein auf Probleme mit der Rechtschreibung haben (z. B. Legasthenie) haben es später umso schwerer, auch schwierige Begriffe und Grammatik richtig anzuwenden. Grundsätzlich kann man das nicht auf die Bildung schließen, auch wenn es oft so scheint.
Ich achte eigentlich fast immer auf die Rechtschreibung (alleine schon berufsbedingt), und warum soll ich einen Text in anderen Bereichen bewusst falsch schreiben? Also das Weglassen von Satzzeichen verstehe ich noch, aber entweder ich weiß, wie etwas geschrieben wird, oder nicht.
Ich sehe die Person dann schon als ungebildet an, insbesondere deshalb, weil ich selbst sehr auf meine Rechtschreibung und Zeichensetzung achte.
Allerdings ist es ja auch im Bereich des Möglichen, dass die Person ein Analphabet ist oder Legasthenie hat.
Das heißt also, dass die Person dadurch durchaus ungebildet wirken kann und sie das vielleicht auch ist, was allerdings nicht unbedingt darauf schließen lässt, dass die Person dumm ist oder es bei ihr an Intelligenz mangelt. Gut - in einigen Fällen ist das schon so, aber im Allgemeinen muss man bei solchen Rückschlüssen darauf achten, dass sie auch der Realität entsprechen.
Mit fehlender Bildung hat Rechtschreibung selten was zu tun - jedenfalls bei dem was mir so unterkommt. Häufig ist es eher Desinteresse.
Meine eigenen Mails u.ä. lese ich vor dem Abschicken immer noch mal auf Rechtschreibung durch. Aber wenn einem hier und da mal eine Kleinigkeit durch die Lappen geht, finde ich das auch nicht schlimm. Gehäufte Fehler müssen nicht sein, aber auch da braucht man in meinen Augen kein Drama draus zu machen. Rückschlüsse auf mein Gegenüber ziehe ich aus seiner Rechtschreibung auch eher nicht.
Da ich einen Bruder habe, der Legastheniker ist, und nur mit ganz viel Mühe und Unterstützung zu einer lesbaren Rechtschreibung gekommen ist, bin ich bei dem Thema wohl generell eher nachsichtig.
Das ist schwierig zu sagen, da es viele andere Gründe gibt dafür. Zum beispiel eine Legasthenie. Das ist eine Störung für die Niemand etwas kann. Durch übungen etc. kann man es vielleicht aussbessern aber das wird nicht komplett weggehen.
Außerdem ist man ja nicht gleich ungebildet/dumm, weil man eine Sache nicht 100% kann. Nur weil es auch für jemand einfach ist heißt es nicht, dass es auf alle zutrifft.
Bei manchen hat es bestimmt auch mit der Bildung zu tun, weil sie einfach durch die Schule gekommen sind und niemand sich für sie interessiert hat. Deshalb haben sie es nie richtig gelernt. Heißt allerdings nicht automatisch, dass derjenige Dumm ist.
Es hat was mit fehlender Bildung zu tun. Aber natürlich nicht unbedingt etwas mit fehlender Intelligenz oder Dummheit.
Auch Menschen mit einer LRS können durch gezieltes Üben und das Erlernen von Regeln ihre Rechtschreibung enorm verbessern. Sie haben die Rechtschreibung in der Schule einfach nicht auf die richtige Art und Weise beigebracht bekommen - eben fehlende/falsche Bildung.
Ja das stimmt, ich habe selber keine. Aber ich weiß, wie sehr meine Geschwister sich verbessert haben, nachdem sie die Rechtschreibregeln noch mal richtig und ausführlich gelernt haben. Meistens lernt man in der Schule nicht nach Regeln, sondern schreibt die Wörter leider so, wie sie gesprochen werden (was eine totale Katastrophe ist)
Ich hatte auch LRS, aber alles ist möglich.