Ist es wirklich so schlimm von 27 m ins Wasser zu springen?

5 Antworten

Cliff Diving erfordert eine Menge Mut und Nervenstärke - aber was es vor allen Dingen braucht, ist eine laaange Zeit der systematischen Vorbereitung.

Gute Cliffdiver sagen oftmals in Interviews, dass sogar einwandfrei senkrecht getauchte Sprünge schmerzhaft sind, weil der "Impact" aus dieser Höhe mit rund 95 km/h zu Buche schlägt. Zum Vergleich landet der Turmspringer aus der 10-m-Höhe mit rund 60 km/h auf dem Wasser. Inzwischen werden aus diesem Grund die Sprünge aus er 27-m-Höhe ausschließlich fußwärts getaucht. Zu Beginn dieser Sportart haben vereinzelt noch ein paar Springer - wie Frederic Weill aus der Schweiz - kopfwärtige Sprünge gezeigt, doch wird das heute nicht mehr gemacht. Die Verletzungsgefahr ist einfach zu groß: Ausgekugelte Schultern oder Handbrüche (wenn die Hand beim Eintauchen gegen die Stirn knallt, kommt auch beim normalen Turmspringen schon mal vor), dazu noch Zerrungen im Hals- und Schulterbereich.

(Die Sache mit dem ausgeschlagenen Zahn kann einfach nur dadurch passiert sein, dass der Kollege mit leicht geöffnetem Mund eingetaucht ist - und ihm der "Impact" auf der Wasseroberfläche den Unterkiefer gegen den Oberkiefer gedonnert hat. Dabei kann man sich übrigens auch schnell die Zunge abbeißen, wenn man nicht achtgibt).

Wer sich aus dieser Höhe einen Fehlsprung leistet, riskiert zumindest erstmal eine mehr oder weniger schwere Verletzung; es können sich Wirbel verschieben, innere Organe können geschädigt werden, Trommelfelle und Hornhäute der Augen können reißen und vieles mehr. Der mexikanische Cliffdiver Sergio Guzman musste z.B. vor ein paar Jahren nach einer Fast-Bauchlandung bei seinem 308 c (= vierfacher Auerbachsalto) direkt ins Krankenhaus. (Inzwischen ist er aber vollkommen wiederhergestellt und springt auch wieder.) Nach dem Fehlsprung war er kurzzeitig bewusstlos, daher sind immer Rettungstaucher im Eintauchbereich anwesend.

Um es also kurz zu machen: Wenn du verschiedene Kürsprünge von der 10-m-Plattform quasi im Schlaf beherrscht, kannst du - nach ein paar Jahren Training - mal ein wenig darüber nachdenken, die Sprunghöhe zu vergrößern.

Als Laie ohne jede Trainingserfahrung - lass es lieber - . Es gibt zu viel, was du dabei falsch machen kannst.

Good Luck !

Woher ich das weiß:Hobby – Ex-Leistungssportler Kunst- und Turmspringen, Trainerlizenz

Bei 27 kann eine falsche landung tötlich sein

Ab einer gewissen Höhe ist das Wasser so hart wie Stahl.

Um so einen Sprung zu überleben, musst du trainiert sein, und den richtigen Winkel treffen. In keinem Fall einen Bauchplatscher machen.

Es gibt Artisten, die Sprünge aus den verschieensten Höhen ins Wasser vorführen. Ab einer bestimmten Höhe stellen sie Kollegen ab, die am Beckenrand das Wasser in Bewegung bringen um entsprechend die Wasseroberfläche zu brechen, damit der Aufprall für den Springer nicht so gefährlich und hart ist.

So viel also zu dem Thema.


Remsgate 
Fragesteller
 23.03.2020, 19:08

"Um so einen Spring zu überleben musst du trainiert sein"

Also für mich sehen die aus wie ganz normale Laien und die überleben es alle

https://youtu.be/lxJFtg8d9CM

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Rendric  23.03.2020, 19:13
@Remsgate

Aha, man sieht es jetzt Menschen also schon an der Nase an, ob sie in einem Bereich Laie oder Profi sind... Probiere es doch einfach aus. Aber warte bitte ab, bis sich die Corona-Lage gebessert hat. Falls du überlebst, hat das Krankenhaus dann wenigstens wieder etwas Kapazität für dich und deinen Unsinn.

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Ich bin Profi Turm und Klippenspringer und bin schon aus jeglichen Höhen bis 39m gesprungen......hatte schon mehrere blutige Unfälle bei knapp über 10m und bei 26m wäre man bei einem bauchklatscher ohne Frage direkt Tod....klar landet man nicht einfach so auf dem Bauch aber auch schon bei einer kleinen Neigung kann man sich z. B das Steißbein brechen......ich würde dir empfehlen erst einmal bei 12-15m anzufangen und dich dann hoch zu arbeiten bis zu den 26


Petekramer  07.04.2020, 17:02

Interessant, - in welchem Verein springst du - ? Du musst ziemlich gut sein, wenn du sogar Profi bist und damit demnach deinen Lebensunterhalt verdienen kannst. Nimmst du auch regelmäßig an den Red-Bull World Series teil? Dann gibt es doch sicherlich bei Youtube ein Video von dir. Ich habe selbst knapp 30 Jahre Wasserspringen als Leistungssport auf dem Buckel - und konnte immerhin 2007 noch die Masters-EM im Turmspringen der Männer (Slowenien, Schwimm-Europameisterschaften der Masters) in meiner Jahrgangsklasse gewinnen. Ich bin neugierig - poste doch mal einen Link. By the way: Sprünge von der 10-m-Plattform waren für mich früher fast mein "tägliches Brot", - ich bin z.B. den 107 c und den 405 c gesprungen (das sagt dir sicherlich was) aber aus 27 Metern springen? Never !! Hast du schon mal den 5161 probiert? Bin gespannt!

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Geh mal aufs 5 Meter Brett und mach n Bauchplatscher. So als Abhärtungsübung.

Du musst schon verdammt gut springen, koordinieren und den Eintauchwinkel gut hinkriegen.