Ist es peinlich mit 30 seinen Uni Abschluss zu erlangen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ganz ehrlich du hast eine abgeschlossene Ausbildung. Du hast die Allgemeine Hochschulreife, sprich den höchsten Schulabschluss in Deutschland erlangt. Du bist 28 und bist in mitten deiner Ausbildung. Die Hälfte der Ausbildung, sprich die ersten drei Semester hast du auch vor deinem 29 Geburtstag erreicht. Also hast du auch das Grundstudium bald hinter dich gebracht. Selbst wenn du mit 30 anfangen solltet irgendwo zu arbeiten, hast du ja so gesehen davor auch durch Ausbildung und Tätigkeiten gearbeitet. Du willst mit 30 einen festen Job und ich finde deinen Alter nicht unbedingt so schlecht. Schließlich musst du so oder so bis 67 arbeiten. Angenommen du würdest nach deinem Bachelor 3 Semester oder evtl 4 fürs Master brauchen und 2 Jahre um die Welt reißen, dann wärst du knapp 34. Und alles von der Geburt bis zu der Weltreise die 34 Jahre müsstest du erneut erleben bis zu deiner Rente. Ich denke wenn du dich bei deinem Pflichtpraktikum bei einem AG sehr gut an stellst und statt 2,3 vielleicht 1,9 oder besser bist, hast du trotzdem sehr gute Chancen. Denn die AG wissen das du dort arbeiten willst und du hast mindestens die selben Qualifikationen. Heute ist kaum einer 22 wenn er den Bachelor beendet. Außerdem müsste er ja auch wie du eine Ausbildung machen und wäre dann auch 25/26. Also wie du merkst ist es nicht so spät. Würdet du mit knapp 30 und ohne einen Abschluss, sprich nicht mal Hauptschulabschluss hier etwas schreiben von wegen ich will eine Ausbildung würde ich mich wundern was du die letzten 15 Jahre getan hast, aber so wie du bist, ist es doch sehr gut.

Nein, es ist nicht peinlich. Ich bin nach der 9. Klasse von der Realschule abgegangen und hab den Quali gemacht und danach eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin gemacht musste damals schnell Geld verdienen (persönliche familiäre Gründe). Hab mit Anfang 30 meine Mittlere Reife in der Abendschule nachgeholt. Hatte vor 2 Jahren im April 2018 die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin angefangen und werde nächstes Jahr fertig. Werde dieses Jahr 40.

Früher war es mit ein paar Schleifen und etwas Rumtrödelei nicht ungewöhnlich (wenn auch nicht normal), dass man erst mit 30 anfing zu arbeiten.

Die Frage für einen Personaler wird v.a. sein, wie es kommt, dass du erst mit 30 fertig bist. Der 2. Bildungsweg allein kostet ja nicht gar so viel Zeit, auch nicht mit 2 Semestern Studium in die falsche Richtung.

Auch wird relevant werden, neben was du "nebenbei" studierst. Das ist im Übrigen auch die Formulierung, die hier wirklich negativ auffällt.

Ein nicht ganz geradliniger Lebenslauf ist heute schon lange kein Weltuntergang mehr. Die Frage ist aber, warum er nicht gerade ist und ob die Schleifen und Windungen irgendwie positiv präsentiert werden können, beispielsweise weil sie etwas mit dem neuen Arbeitsbereich zu tun haben.

Nebenbei bemerkt stört es Behörden wirklich nicht, wenn Bewerber etwas älter sind, da gibt es immer reichlich Leute, die von außen neu dazu kommen. Nur meist eben mit Berufserfahrung.

Davidackermann 
Fragesteller
 25.05.2020, 15:08

Hallo ich hab nach meiner mittleren Reife erst einmal ein Jahr keine Ausbildung gefunden und eine Maßnahme besucht. Danach eine 3 Jährige Ausbildung abgeschlossen. Ich war mit Ende 20 fertig. Dann hab ich erst im Sommersemester mein Abi angefangen nachzuholen, da ich fürs Wintersemester kein Platz mehr bekommen habe. Sprich war zwischen Abi Beginn und Ende der Ausbildung knapp 6 Monate daheim, bzw nur am Minijobben. Mit 24 habe ich dann mein Abi erlangt und hab dann 1 Jahr gearbeitet, bis ich mein Studium zum Wintersemester beginnen durfte. Hab dann mit Ende 25/ Anfang 26 diese abgebrochen und ein Jahr gearbeitet. Nach dem Jahr dann mit 27 mein Studium begonnen und nun bin ich 28 und im zweiten. Werde. Halt mit 29 im 4 und mit 30 im 6 Semester sein und diese dann abschließen. Also wie du siehst, ziemlich chaotisch, von Maßnahme über Arbeitslosigkeit zu Abendgymnasium zu Universität zu Studienabbruch zu einem erneuten Studium. Und das macht mir irgendwo Sorgen. Meine Freunde sagen zu mir, hey du musst sowieso bis 67 arbeiten. Wenn du mit 30 beginnst hast du noch 37 Jahre. Mach dich nicht verrückt, aber ich bin irgendwie deprimiert aktuell... Weil ich denke das man mit 30 keine gescheite Stelle bekommt😔

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Jerne79  25.05.2020, 18:49
@Davidackermann

Okay, das ist schon ein sehr holpriger Werdegang.

An dem kannst du aber nichts mehr ändern. Daran ändert auch viel Mimimi nichts. Dein Alter bei Studienabschluss ist ja jetzt auch nichts, was überraschend kommt, dir muss von vornherein klar gewesen sein, dass du beim Abschluss dann älter bist als der Rest.

Was du beeinflussen kannst, ist deine Zukunft. Wenn du mit so vielen Nachteilen für einen Personaler daherkommst, musst du an den Vorteilen arbeiten. Mach Praktika, sammel erste Berufserfahrung. Wenn du nicht auf Anhieb was findest, kannst du in deiner Situation und in deinem Fachbereich auch durchaus über ehrenamtliche Arbeit nachdenken, Hauptsache, du bekommst mal einen Fuß auf den Boden.

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Du setzt das eventuell in Relation mit deiner Familie aber mal ehrlich setz das doch Mal in Relation zu allen die "nur" einen real Abschluss und/ oder einen Hsa 10 und 9 gemacht haben . Die können nur davon träumen . Außerdem hat der Großteil der Gesellschaft keine Hochschule gemacht. Du solltest von stolz erfüllt sein alles machen zu dürfen von dem du träumst . Also nein nicht dumm sondern stark.

Jerne79  25.05.2020, 15:03

Tolle Strategie, andere schlechtzureden, damit man selbst besser dasteht...

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Kirito1212  25.05.2020, 15:17
@Jerne79

Nichts gegen dich aber er hat sich ja auch schlecht geredet an Menschen um schlechter da zu stehen. Was ist dir lieber. Soll er sich schlechtreden oder gut reden ? Außerdem ist es nicht verwerflich sich mit andern zu vergleichenm soll er alle als besser anerkennen und in einer Trauer die er nicht verdient versinken oder soll er das mal aus einer anderen Sicht betrachten . Sag du es mir ?

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Ich würde jetzt erst mal keinen Stress schieben. Du bist also bald 30? Akzeptiers. Du bist heute bei weitem nicht der Einzige, der keinen geraden Lebensweg hat. Gibt viele Leute, die auch erst mit 30 oder später anfangen zu studieren. Ich sehe darin erst mal kein Problem.

Natürlich gibt es auch viele, die einen geraden Lebensweg bevorzugen oder aus irgendwelchen Gründen dein Alter negativ auslegen. Aber ich sehe es einfach so: Alles was du im Leben machst, hat Konsequenzen. Und es wird immer etwas geben, dass nicht perfekt läuft. Es gehen immer ein paar Türen zu, einige gehen aber auch auf und andere wiederum werden immer offen/verschlossen bleiben.

Ich hab auch mal von einem Mitarbeiter gehört, dass er mit 17 anfing zu studieren und mit 19 dann fast 6 Monate keinen Job bekommen hat, weil er unbedingt in der Beratung arbeiten wollte und man ihn für zu jung hielt, als das ihn Kunden ernst nehmen würden. :) So kanns gehen.

Ich würde mich aber deshalb nicht schlecht fühlen. Dein Dasein macht sich nicht an deinem Abschluss fest und ich denke, wenn du ein bisschen Eifer ins Studium steckst und vielleicht auch mal Berufserfahrung sammeln kannst, dass du dann auch irgendwo den Fuß zwischen die Tür bekommst.

Ich meine, wenn du mal ein paar Jahre geabreitet hast und gut bist, wird sich doch am Ende eh niemand mehr dafür interessieren, was du mal wann studiert hast.

Ich halte diesen Jugendwahn sowieso für völligen Quatsch (in vielen Berufen) und würde mich davon auch nicht kaputt machen lassen. :)