Ist es normal, dass sich ein Neurologe / Psychiater bei einer rein neurologischen Behandlung erkundigt, wo ich mich denn gerade befinde?
Ich war die Tage wegen einem Tremor bzw. Schwindel beim Neurologen. Neben den neurologischen Untersuchungen fragte er unvermittelt, ob ich wüsste, wo ich gerade wäre und wer er ist. Weiter auch, welchen Monat wir haben.
Ich fand es befremdlich, habe es ihm aber beantwortet.
Also es war wirklich eine neurologische Sprechstunde, nicht psychiatrisch.
Ist es normal, dass er so etwas fragt und was bezweckt er bei neurologischen Fragestellungen mit dem kleinen Test?
9 Antworten
Das hätte wohl ein „Minimentaltest“ sein sollen. Das kann auch bei einer neurologischen Untersuchung sinnvoll sein um dich kurz zu testen, allerdings dünkt mich dies etwas lächerlich, sofern du diesbezüglich nicht auffällig bist. Und...waren deine Antworten korrekt?
Ja, diese „Minimentaltests“ sind häufig standart... gib einfach Antwort darauf und ärgere dich nicht weiter!
Na ja, also im ersten Moment kam ich mir veräppelt vor.
Gerade bei der Frage, wer er denn sei.
Zum einen hatte er sich 3 Minuten zuvor selbst vorgestellt, zum anderen hätte ich es leicht von seinem Namensschild ablesen können.
Ja, klar! Aber es gibt tatsächlich Patienten welche bei solchen Fragen ernsthaft irgendeinen Quatsch erzählen oder es nicht mehr wissen, und dann läuten beim Arzt natürlich die Glocken. Er chekt dies einfach kurz ab und damit hat es sich. Wenn du dich länger darüber ärgerst machst du dich verdächtig eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zu haben...
Da ich ja was von ihm wollte (Attest für den Nachteildausgleich an der Uni), wollte ich kein unnötiges Risiko oder Verärgerung seinerseits in Kauf nehmen und habe mich entschieden, die Fragen so ernst zu nehmen, wie die ganze Untersuchung.
Ja, das dünkt mich das Beste! Die meisten Ärzte wollen tatsächlich helfen, auch wenn sie sich gelegentlich etwas doof anstellen. 😊🌈
Na ja, ich glaube man muss ein Händchen dafür entwickeln, wann man einfach kooperiert und wann man etwas hinterfragt.
Genau so ist es! Wenn der Arzt sagt: „Machen sie mal den Mund auf!“ fragt kaum jemand: „Wieso?“ Wenn der Arzt sagt: „Machen sie mal den Kopfstand!“ fragen wahrscheinlich manche: „Wieso?“ Man muss als Patient lernen das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen.
Ja, mit dem Minimentaltest liegst du richtig. Auch bei rein neurologischen Behandlungen führe ich persönlich den Test durch.
Kommt die Antwort korrekt, schnell und sicher hake ich es ab.
Dauert es lange bis eine Antwort gibt, mache ich mir einen Notiz.
Allerdings kläre ich meine Patienten danach auf, damit sie wissen, was es damit auf sich hat bzw. das ich sie damit nicht ärgern will.
Hey,
warum er dich das gefragt hat, kann ich dir nicht sagen. Solche Fragen werden gestellt, um festzustellen, ob du zeitlich/örtlich/situativ und zur Person orientiert bist. Ich kann mir vorstellen, dass dies vielleicht ein Standardprocedere des Neurologen ist.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
LG Markus
finde ich nicht ungewöhnlich
solche Fähigkeiten wie erinnern und sich orientieren gehören zur normalen Hirnleistung und müssen geprüft werden
Mit diesen Fragen wird das Bewusstsein geprüft: "örtlich, zeitlich und zur Person orientiert - ja oder nein?"
Schwindel kann Einstieg in die Bewusstlosigkeit sein und entsprechend auch eine Bewusstseinstrübung vorliegen.
Diese Prüfung nimmt jedes Fachgebiet der Medizin vor, da Bewusstsein eine Vitalfunktion ist.
Ok, beim Kardiologen und Internisten wurde ich das noch nie gefragt.
Ich weiss ja nicht wieviele Ärzte du wie oft mit Schwindel aufsuchst Aber es ist ordnungsgemässes Vorgehen.
Ach, du beziehst die Fragen nur auf Schwindel. Das war leicht missverständlich. So wie du es schreibst, hört es sich an, als würdest du es egal bei welchen Beschwerden überall gefragt.
Das sind typische Testfragen, um den psychischen Zustand der Patienten festzustellen. Ob klar denkend oder nicht so klar denkend (welchen Tag und welches Datum haben wir denn heute, welchen Monat haben wir - wo sind sie gerade, wo wohnen sie, wie ist ihre Adresse usw.) - um Verwirrungszustände/Orientierundslosigkeit zu erkennen, und um Vergeßlichkeit festzustellen - alles Dinge, die neurologischen oder psychischen Ursprungs sein könnten.
Ja, das ist "typisch", das sind typische Fragen - das ist "normal", keine Sorge.
Welches Datum wir an einem Tag haben, weiß ich oft nicht, und das ohne geistig verwirrt zu sein.
Ja sicher, er hat etwas abgehakt und gar nicht weiter nachgefragt.