ist es eine Sünde als Katholik*in bisexuel und/oder asexuel zu sein?

12 Antworten

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Etwas "sein" ist niemals eine Sünde. Du wirst auch nicht bestraft, wenn du Kleptomane bist.

Erst aus der Tat entsteht falsches, sündiges, strafbares Verhalten.

Am besten du fragst deinen Pfarrer oder Bischoff...

Das meiste wurde schon gesagt, die Orientierung ist auch nach katholischer Lehre keine Sünde. Es kommt immer auf die Handlung an, nicht auf die Orientierung. Menschen die eine bestimmte Orientierung haben aber nicht danach handeln dürfen unterliegen einer "Prüfung".

Mal im Einzelnen: Keinen Sex haben zu wollen (Asexuell) ist definitiv keine Sünde, es bleiben als Problem nur homosexuelle Handlungen bei Bis. Und wenn du Asexuell/Biromanrtisch bist bist du auch aus dem Schneider.

Aber um es genau zu wissen hilft ein kurzer Blick in den aktuellen katholischen Erwachsenen-Katechismus:

"... Unzureichende Kenntnis über die Ursachen der Homosexualität haben in der Vergangenheit zur Verfolgung und Verurteilung homosexueller Menschen geführt. Auf der Grundlage heutiger Einsicht über die Entstehung der homosexuellen Verfaßtheit verbietet sich jede Diffamierung homosexuell veranlagter Menschen. In sittlicher Hinsicht ist es für homosexuell veranlagte Menschen wichtig, daß sie sich bemühen, sich nicht von ihrer Sexualität beherrschen zu lassen, sondern sie bewußt humanen Wertvorstellungen und Zielsetzungen einzuordnen. Dabei müssen sie vor allem andere in ihrer Personwürde achten und dürfen sie nicht als Mittel zur eigenen Triebbefriedigung mißbrauchen. Sie müssen vermeiden, durch ihr Verhalten Anstoß zu erregen und andere zu verführen. Sie "sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen" (KKK 2358). 

In der Gesellschaft ist es allen Menschen aufgegeben, homosexuell veranlagten Menschen Verständnis entgegenzubringen. Diffamierung und Herabsetzung treibt sie in eine unerträgliche Situation und erschwert ihnen die Kommunikation. Die Christen sind aufgerufen, homosexuellen Menschen pastorale Hilfe anzubieten. Eine kirchliche Anerkennung als Institution können gleichgeschlechtliche Partner nicht erlangen. ..."

Kurzfassung: Auch Schwul ist OK aber möglichst nicht ausleben und keine Heirat vorm Altar. Ärgerlich sind eher ein paar Vorurteile die da im Text durchschimmern aber das ist ein ganz anderes Thema. Protestanten ticken da etwas anders (unter anderem darum bin ich vor längerer Zeit von katholisch zu protestantisch konvertiert ;) )

https://www.dbk.de/themen/katechismus/

Das kann keine Sünde sein, weil es keine Sünde gibt. Eine sexuelle Orientierung die sich aus der Veranlagung ergibt, kann keine Sünde sein.

Für mich ist das, was man als Sünde bezeichnet, eher ein Vergehen. Nehmen wir als Beispiel die pädophilen Priester die sich an Jugendlichen vergehen, so sind das für mich keine Sünden, sondern ein Verbrechen schlechthin.

Verbrechen deshalb, weil man dieses Verhalten steuern kann, es also bewusst macht., es aber auch sein lassen kann.

Ein bisexueller oder asexueller Mensch kann nichts für seine Veranlagung.

Nein, weil Gott sie ja schließlich so geschaffen hat (Falls man an Gott glaubt) und was Gott erschaffen hat ist gut usw usw usw

In der Bibel steht einiges. Die Frage ist doch, wie es interpretiert und ausgelegt wird. Selbst gläubige Katholiken, die ich kenne lehnen manches in der Bibel ab und bezeichnen es als "Kind seiner Zeit". Es gibt z.B. auch sehr viele berühmte Personen, die Antisemit waren. Würden wir deren Arbeit und Erfindungen alle boykottieren, würde nichts übrig bleiben. Antisemitismus war damals weit verbreitet. Fraglich inwiefern man die Leute dafür heute verurteilen kann.