Wie oft muss ein Katholik am Tag beten?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vorschriften gibt es da meines Wissens nicht. Am besten morgens und abends. Vor dem Essen. Mittags eventuell noch den Angelus. Es gibt auch die Möglichkeit, den ganzen Tag mit Gebet zu begleiten durch das Stundengebet/Brevier sowie den Rosenkranz. Das kann jeder selbst entscheiden. Zumindest einmal am Tag würde ich für das unverzichtbare Minimum halten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Für die Häufigkeit des Betens kann es keine formale Zahl geben. »Beten«, das ist Reden zu Gott in Danken und Loben, in Klagen und Bitten; »Beten«, das ist schweigendes Hören auf Gottes Gegenwart; »Beten«, das ist ein Sich-Versenken bis auf den eigenen Seelengrund, wo Gott wohnt. Beten braucht Zeit. Beten ist unendlich vielgestaltig. Manchmal ist ein Vaterunser genau das Richtige, manchmal kann es nur stockendes Stammeln geben. Und sofern nicht gerade im Moment die schiere Not das Beten lehrt, so ist Gebet durchaus auf »Lust zu beten« angewiesen. In diesem Sinne hat der schließlich recht berühmt gewordene evangelische Pfarrer Jörg Zink (1922‒2016) einmal über das Beten gesagt:

»Was uns das Beten immer wieder schwermacht, ist, dass wir auf unsere eigenen Gedanken und unsere eigene Redekunst angewiesen sind. Dass uns etwas einfallen muss und wir zu müden oder zu langsam sind, um unsere Sätze in der gebotenen Schnelligkeit zu formulieren. Das Gebet der Christen beginnt aber nicht mit dem Reden, sondern mit dem Hören. Beten kann einer in dem Maße, in dem er fähig ist, ein Wort zu hören, zu bewahren, in sich zu bewegen und wieder nachzusprechen. Beten ist nichts für Redegewandte, sondern für Hörfähige.«

Um des ökumenischen Gleichgewichtes willen: Ein sehr schöner, sehr origineller Beitrag zum Beten stammt von dem unlängst verstorbenen katholischen Religionspädagogen

Hubertus HALBFAS: Der Sprung in den Brunnen. Eine Gebetsschule (Neuausgabe). Ostfildern: Patmos Verlag 22022. ‒ ISBN: 978-3-8436-0754-4
(+ div. frühere Auflagen)

Es bleibt jedoch dabei: Da Beten ein Reden und Schweigen des eigenen Herzens ist, kann es dafür niemals eine Zahl geben. Das widerspräche dem Wesen des Betens auf das Ärgste. Es wird lange Phasen in Deinem Leben geben, in denen Du gar nicht betest. Und vielleicht wirst Du einmal einen ganzen Tag im Gebet verbringen...

Achim

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium

Das darf sich jeder mündige Bürger selbst aussuchen. Bei vielen steht "kath" nur noch auf der virtuellen Steuerkarte, alles andere haben sie längst vergessen. Und weil es weder Götter noch Geister noch Vampire etc. gibt, ist es sowieso egal wenn es dir mit viel, wenig und null beten gut geht.

Frag lieber, wie oft ein Katholik beten DARF!

Es ist schließlich ein Vorrecht,

dass wir kleinen sündhaften Menschen mit dem großen guten GOTT sprechen dürfen

und keinesfalls selbstverständlich.

Das kommt ganz drauf an welcher Spiritualität du zu geneigt bist Es gibt da ganz verschiedene Richtungen in der K.Kirche .

  • Ich persönlich lebe da nach der alten Klosterformel.

Ora et Labora =Arbeiten und beten.

Das heisst ich versuche mir immerwährend der Gegenwart Gottes ,bewusst zu sein.

➡️Es gibt viele Formen des katholischen Gebetes :Und bei mir selbst ändert das immer wieder mal .Es gibt hier keine Klaren Vorschriften, ausser natürlich in der Liturgie (Gottesdienst) Hauptsache du betest überhaupt:

Manchmal findet man eigene Worte ,manchmal eben auch nicht,dann sind formale Gebete eine gute Sache zur Hand zu nehmen:

https://www.katholisch-kalkar.de/impulse-gebete/gebete

https://youcat.org/de/credopedia/katholische-gebete/#:~:text=mit%20Gott%20ein.-,%E2%80%9C,nicht%20sein%2C%20ohne%20zu%20beten.

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule