Ist es bei euch so, dass das Essen von eurer Mutter besser schmeckt, als das Essen von anderen Frauen?

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Meine geliebte Mama lebt nicht mehr, sodass ich schon lange selbst und alleine koche! Aber das grundlegende Kochen habe ich alles meiner Mama zu verdanken. Sie hat mich auch immer dazu ermutigt und sich gefreut, wenn ich ihr schon von früher Kindheit an in der Küche beim Kochen geholfen habe und mir schon sehr früh die wichtigen kleinen Handgriffe und wie man die einzelnen Gerichte wie etwa die verschiedensten Gemüsegarten oder Salate jede Art oder einen guten Braten zubereitet, beigebracht! Mama war eine sehr gute Köchin. Dies hat sie zu einem Großteil von Tante Marie, der Schwester ihrer Mutter, gelernt, die um die 1920er Jahre bei Herrschaten in Stuttgart Köchin war und wirklich alle Tricks und Kniffe übers Kochen kannte und natürlich deshalb eine hervorragende Köchin war.

Dass Mama ihrerseits sehr gut kochen konnte, habe ich zum ersten Mal so richtig wahrgenommen, als ich im Alter von 17 Jahren bei meiner Freundin Gudu zu Besuch war und mich ihre Mutter Herlinde zum Essen eingeladen hatte. Auch danach war ich noch viele Jahre bei Herlinde als Gast zum Essen, da meine Freundin wie meine Schwester war und ich in ihrer Familie wie zu Hause war. Aber leider konnte Herlinde zu meinem Leidwesen gar nicht gut kochen! Dabei stammte sie von einem Bauernhof ab und war Vollhausfrau, hatte also genug Zeit, gutes Essen zuzubereiten. Aber offensichtlich hat sie das nie richtig gelernt. Ihre Soßen schmeckten immer total fad und gleich, da sie, im Gegensatz zu Mama, nur ganze zwei Gewürze verwendete: Salz und Pfeffer! Nicht einmal Paprika hatte sie als Gewürz in ihrer Küche. Sondern nur Pfeffer! Mir schmeckte das Essen bei Herlinde nie, aber, wie mein späterer Mann zu solchem Essen immer sagte: Der Hunger hat's runtergedrückt!

Als dann Gudu zu mir nach Hause kam und wir nach der Schule in der Küche waren und ich zusammen mit Mama kochte, staunte Gudu, wie schnell Mama, wo sie doch keine Hausfau, sondern vielbeschäftigte Gescchäftsfau war, in so kurzer Zeit ein so leckeres Essen auf den Tisch zaubern konnte. Während ich damals schon richtig gut kochen konnte, wusste Gudu noch nicht einmal, wie man Zwiebeln putzt und klein schneidet!

Als ich dann nach dem Abitur zum Studium nach München kam, zogen Gudu und ich zusammen und ich war es dann immer, die sehr lecker kochte und für unsere Besuche backte. Gudu war sogar so unbedarft, daß sie regelrecht das Wasser anbrennen ließ. Sie war nicht einmal zum Gemüse kleinschneiden zu gebrauchen. Sie stellte sich an wie der erste Mensch! Und das auch noch nach meheren Jahren, als wir schon 24 waren!

Als ich dann mit 25 geheiratet hatte, musste ich mit meinem damaligen Mann in der Küche mithalten! Seine Mutter, eine Vollhausfau und Mutter von sechs Kindern, war, wie Mama, eine hervorragende Köchin und hat ihre Söhne zum Mitkochen in der Küche erzogen, sodass mein Mann bei unserer Hochzeit auch gut kochen konnte. Uns beiden war gutes und gesundes Essen, wie auch unseren Müttern, sehr wichtig und so habe ich früh angefangen, mir gute einschlägige Kochbücher zuzulegen, die mich im Kochen weiterbrachten und mir gute Anstöße für eigene Rezepte und deren Verbesserung gaben. Aus dieser Zeit stammt z.B. auch mein immer weiter verbessertes Rezept meiner schwäbischen Maultaschen. Die Maultaschen wurden so gut, dass sie sogar besser waren als Mamas langjährige Maulaschen, da ich fürs Fleisch nicht nur Rinderhack, sondern zur Hälfte auch noch Bratwurstbrät und dann außer den Zwiebeln auch noch ein ganzes Pfund kleingehacken Spinat, Lauch und Petersilie und als Gewürze Majoran, Muskatnuss, Pfeffer und Knoblauch verwendete und dies in der Pfanne zuerst andünste.

Auch mein schwäbischer Kartofelsalat, mit Gemüsebrühe und Kräuteressig und einer Prise Zucker angemacht, schmeckte bald besser als der von Mama und war tatsächlich sogar noch besser, als der unschlagbar gute Kartoffelsalat von Oma Schmidt aus meiner Kindheit! Und das soll etwas heißen! Die Leidenschaft und Begeisterung fürs Kochen habe ich von Mama. Und, es ist wahr, ich bin schon lange eine noch bessere Köchin als Mama! Ich lege mir seit vielen, vielen Jahren auch immer wieder das eine oder andere gute Kochbuch zu und baue immer davon etwas in meine eigenen Gerichte ein und koche sie natürlich auch nach. Das hinterlässt Spuren!

So bin ich schon vor vielen Jahren von der schwäbischen mehllastigen Küche völlig abgekommen und koche weitgehend nach der klassischen Mittelmeerküche, angefangen bei Italien über die leckere Türkei und Griechenland bis Spanien. Auch Mama war schon lange Jahre vom klassisch schwäbischen Mehlstampfgemüse abgekommen und bereitete Gemüse stets nur mit etwas Wasser und Olivenöl zu, das sie von ihren italienischen Kunden erhielt. Ich selbst verwende schon lange nur noch bestes Kreta-Olivenöl.

Das Kochen, ja, das habe ich von Mama gelernt! Und Gudu kann heute noch nicht richtig kochen und stellt sich beim Kochen immer noch oft an wie de erste Mensch! Aber das ist mir egal, denn Essen, das schlechter ist als das meine, esse ich inzwischen nicht mehr, das tue ich mir nicht mehr an! Und wenn ich eingeladen bin, so wähle ich nur eine solche Besuchszeit, die nicht in den Mittagstisch fällt. Und meinen selbst gebackenen wunderbaren Low-carb-Apfelkuchen, den alle so lieben, den bringe ich dann immer mit!

Woher ich das weiß:Hobby

Das ist eine subjektive Wahrnehmung (in der Regel).

Die von der Mutter gekochten Mahlzeiten ist man von klein auf gewohnt.

Manche Leute bekamen von klein auf vorgesagt/ eingetrichtert "Mama´s Essen schmeckt viel besser als das Essen von anderen Leuten" (um das Ego der Mutter zu schützen, oder um das Kind davon abzuhalten lieber woanders zu essen/ andere Nahrungsmittel zu konsumieren die die Mutter nicht befürwortet). Folge: Wenn nun beispielsweise der gleiche Eintopf durch eine andere Person zubereitet wurde, dann "schmeckt es nicht so wie bei Mutter". Selbst wenn es nach dem gleichen Rezept zubereitet werden würde. Die innere Loyalität überlagert dann die Beurteilung.

In der Regel gewöhnt man sich im Laufe der Zeit aber daran (abseits vom Elternhaus), das es unzählige Gerichte gibt, und diese auf unterschiedlichste Weise zubereitet werden können. Man gewöhnt sich daran das man nicht alles mögen muss, das man ruhig Vorlieben haben kann. Es gibt so viele Geschmacksnuancen, Vorlieben... Der ursprüngliche innerliche Vergleich "zu Muttis Kochkünsten" wird mit der Zeit schwächer wenn man sich darauf einlässt.

Denn: Niemand steht in Konkurrenz zu Mutters Kochkünsten.

Nicht mal der künftige Partner/ die künftige Partnerin/ die künftigen Schwiegerkinder oder Enkelkinder. Sie müssen das Kochen von Mutter/ Schwiegermutter/ Oma nicht imitieren. Wir sind Menschen, keine Replikatoren.

Ehrlich gesagt, ich machs nicht daran fest "wer" kocht, sondern ob es mir an jenem Tag grade schmeckt. Denn auch meine persönliche Geschmackswahrnehmung und Vorliebe für irgendwas kann variieren je nach aktuellem körperlichen Befinden.

Edit: Warte mal.... doch es gibt da ein einzelnes Beispiel (wenn auch im umgekehrten Sinne als das was du eigentlich fragen willst): Spinat.

Ich wuchs damit auf das Spinat eine grüne, kleingehäckselte breiige Masse ist. Spinat schmeckt "grün", Spinat erinnert an das Gras im Auffangbehälter nachdem der Rasen gemäht wurde. Spinat schmeckt langweilig. Das war meine grundsätzliche Erfahrung in meinem Elternhaus während ich aufwuchs.

Diese Erfahrung übertrug ich über Jahrzehnte hinweg auf viele Situationen in denen ich hätte Spinat essen können. Egal ob im Restaurant oder bei Freunden, im Elternhaus vom aktuellen Partner..... ich lehnte ab - denn in meiner Erinnerung war festgebrannt: Spinat schmeckt grün und langweilig und sieht so aus/ riecht so wie kleingehäckseltes Gras.

Dadurch verpasste ich sicher so einige interessante Geschmackserlebnisse.

Erst mit über 20 Jahren habe ich freiwillig Spinat gegessen.... Im Elternhaus meines damaligen Partners. Innerlich sträubte ich mich und nach aussen hin sagte ich auch direkt "Nee, ich möchte das nicht. Ich mag Spinat nicht, das war schon in meiner Kindheit so". Und dann..... gabs ein neues Geschmackserlebnis. Jene Mahlzeit zeigte mir "Es muss nicht immer automatisch so schmecken wie bei Mutti/ wie in der Kindheit - Es kann auch anders sein".

Meine Mutter kann vieles (zB Karriere), aber Kochen (und Haushalt insgesamt) gehören definitiv nicht zu ihren Superkräften.

Am Herd war die eine echte Katastrophe - aber dadurch wurde ich auch früh selbstständig (anders hätte ich wohl nicht überlebt😉). Im Nachhinein also was positives.

Meine Mutter kann gut kochen, aber es gibt Frauen, die können besser kochen (und auch solche, die schlechter kochen). Kommt auch aufs Gericht an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Chronische Erkrankung, wodurch ich auf Ernährung achten muss

Lol 😊 Die Mama ist immer die beste oder 😊

Aber unter uns, mir hat das Essen von meiner Oma am besten geschmeckt 😊