Ist ein Appell an einen Wissenschaflichen Konsens ein logischer Fehlschluss oder ein Axiom?
Laut dem rechten youtuber Feroz kahn soll ein Appell an z.B. den wissenschaflichen Konsens zum Thema Klimawandel zum einen ein Appell to Authority als auch ein Appell to Pupularity sein. Wie würdet ihr ihn debunken?
3 Antworten
Es ist ganz einfach.... man muss sich den wissenschaftlichen Prozess anschauen. Und der geht wiefolgt:
1. Falsifizierbare Hypothese aufstellen.
2. Hypothese falsifizieren
3. Lernen und Hypothese anpassen.
4. Gehe zu 2.
Sprich: Es gibt keinen besseren Prozess zum Erkenntnisgewinn. Und wenn man sich auf etwas berufen kann, dann die Wissenschaft.
Ja, es ist ein Authoritätsargument. ABER wir leben in der Realität. Und da gibt es nichts Besseres, als dem wissenschaftlichen Prozess zu folgen.
Ein einfacher Appell an den wissenschaftlichen Konsens ist zunächst gar kein logischer Fehlschluss. Erst dann wenn z.B. wissenschafltiche Artikel beim Peer Review abgelehnt würden weil sie dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen und nicht weil in ihnen schlicht fachliche Fehler gefunden würden wäre dies ein Appeal to Authority.
Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung, die über den wissenschaftlichen Konsens hinaus in der Öffentlichkeit geführt wird ist immer ein Appeal to Popularity, denn es fehlt dieser Öffentlichkeit schlicht vollständig die Möglichkeit dieser Auseinandersetzung zu folgen. Wenn eine Aussenseitermeinung sich am Ende als richtig heraus stellen würde, würde das über den wissenschaftlichen Prozess geschehen und nicht durch das Austragen der Debatte in der Öffentlichkeit.
Oder kurz: Feroz selbst begeht den Fehlschluß des Appeal to Popularity.
So funktioniert ein Appeal to populatity nicht.
Das ist ein Appeal to populatity:
P: Das was die Mehrheit sagt ist richtig
P: Die Mehrheit isst Fleisch
C: Fleisch essen ist richtig
P: Das was die Mehrheit sagt ist richtig
P: Die Mehrheit der Wissenschaftler ist sich einig, dass der Klimawandel Menschengemacht ist
C: Dass der Klimawandel Menschengemacht ist, ist richtig
Selbe struktur, selbe Fallacie
Nein, ein Appeal to Popularity kann eben auch sein eine Diskussion über wissenschaftliche Aspekte des Klimawandels in der Öffentlichkeit zu führen mit dem Ziel der Öffentlichkeit das zu erzählen was sie gerne hören will, nämlich "Immer weiter so". Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind nämlich in der Öffentlichkeit nicht gerade populär. Schließlich fordert das Angehen dagegen ja das man an seinem eigenen Verhalten etwas ändert.
Nebenbei fällt die wissenschaftliche Behauptung dass der Klimawandel eben nicht vom Menschen wesentlich mit verursacht wird einen Beweis nach dem Sagan Standard und eben nicht eine Diskussion in der Öffentlichkeit.
Kommt darauf an.
Ein Appell an einen wissenschaftlichen Konsens ist nicht notwendigerweise ein logischer Fehlschluss oder ein Axiom. Er kann je nach Kontext und Anwendung eher als Argumentationsstrategie betrachtet werden.
Ein Appell an einen wissenschaftlichen Konsens kann ein logischer Fehlschluss sein, wenn er allein als Argument verwendet wird, ohne weitere zusammenhängende Erklärungen oder Belege. Es wäre ein Beispiel für den "Argumentum ad Populum", wenn der Appell ausschließlich darauf basiert, dass eine Mehrheit von Experten einer bestimmten Meinung ist.
Ein Axiom ist eine grundlegende Annahme oder Aussage, die als wahr akzeptiert wird, ohne dass sie bewiesen werden muss, ähnlich dem Dogma. Ein Appell an den wissenschaftlichen Konsens darf durchaus auf bestimmten Axiomen basieren, die im jeweiligen Fachgebiet anerkannt sind. Zum Beispiel kann in der Wissenschaft die Methode des Peer-Reviews als axiomatisch angesehen werden, da sie ein grundlegendes Prinzip ist, auf dem die wissenschaftliche Forschung und der wissenschaftliche Konsens zwingend beruhen.
"Feroz selbst begeht den Fehlschluß des Appeal to Popularity."
das verstehe ich jetzt nicht ganz. Wieso begeht er selbst einen? Er wird ja niemals an die Wissenschaft appellieren