Ist diese Aussage so richtig?
Je größer der edle Unterschied zwischen Metall und Metallion ist, desto heftiger ist die Reaktion.
Je größer der edle Unterschied zwischen Metall und Metallion ist, desto stärker ist die Reaktion.
Stimmt diese Aussage? (gibt es einen Unterschied zwischen den fettgedruckten Wörtern)
3 Antworten
Ich kenne zwar edle Wahrheiten (sogar vier davon), aber „edle Unterschiede“ sind mir nicht bekannt.
Metalle nennt man „edel“, wenn ihr Standardreduktionspotential groß ist. Das bedeutet in der Praxis ungefähr dasselbe wie hohe Ionisierungsenergie oder niedrige Elektronegativität. Lithium oder Kalium sind sehr unedel, Gold und Platin sehr edel. Silber und Kupfer sind weniger edel, Eisen noch weniger, und Aluminium ist schon sehr unedel. Umgelegt auf die Elektronegativität sind unedle Metalle sehr elektropositiv, haben also niedrige EN-Werte um 1.
Bei Nichtmetallen verwendet man das Wort „edel“ nicht, aber die Elektronegativität kann man immer noch verwenden. Sehr reaktionsfähige Nichtmetalle haben EN-Werte von 3 bis 4.
Wenn man jetzt ein sehr unedles (reaktionsfreudiges, elektropositives) Metall mit einem sehr reaktisonsfreudigen (elektronegativen) Nichtmetall reagieren läßt, dann liefert die Reaktion viel Energie, und das Produkt ist sehr stabil. Z.B. Magnesium mit O₂ verbrennen, das gibt das sehr stabile MgO. Gold kann man dagegen nicht so einfach verbrennen, und wenn man irgendwie über Umwege Goldoxid hergestellt hat, dann hat es wieder eine Tendenz, in Gold und O₂ zu zerfallen.
Eine Reaktion, die viel Energie freisetzt, nennt man oft „heftig“, besonders dann, wenn sie auch noch rasch abläuft (was oft aber nicht immer der Fall ist). Reaktionen knen aber nicht „stark“ sein; man könnte höchstens sagen, daß die chemische Bindung zwischen Metall und Nichtmetall stark ist (wenn das Metall sehr elektropositiv und das Nichtmetall sehr elektronegativ ist).
Es gibt nicht den Vergleich zwischen Metall und mehr oder weniger edlem Ion dieses Metalls.
Um aus einem Metall ein Elektron abzuspalten ist eine Energie, die sogenannte Ionisierungsenergie notwendig. Sie wird in eV (Elektro(nen)volt) oder in J (Joule) gemessen. Dabei ist 1 eV = 1,6 • 10⁻¹⁹ J.
An einem „unedlen“ und einem „edlen“ Metall sollen Dir als Beispiele Ionisierungsenergien gezeigt werden:
Na: 5,1 eV
Au: 9,2 eV
Das Na ist also viel leichter in das Ion zu überführen. Je nach Reaktionspartner läuft die Reaktion viel heftiger ab als bei der Reaktion von Gold.
Ja... In dem Zusammenhang würd ich es jetzt eher nicht behaupten, aber allgemein die Wörter ja...