Ist die goldene Regel "Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor" überholt?

9 Antworten

Da sind aber zwei sehr verschiedene, ja gegensätzliche Sachen vermischt worden.

Die Goldene Regel sagt: "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst." Es gibt sie mit sinngemäß gleicher Aussage in vielen Kulturen der Welt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel

Ob der römische Rat, Frieden durch Kriegsvorbereitung zu sichern, damit vereinbar ist? Und ob er überhaupt vernünftig ist? Ich hege da mehr Zweifel als Zustimmung.

Aleks632  22.10.2019, 11:47

Wenn du Frieden willst den zeig das es gefährlich werden könnte dich anzugreifen.

Wenn du dich als leichte Beute präsentierst endest du auch so.

In diesen Sinne macht dieser alter Römischer Spruch sehr wohl sinn.

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Franz1957  22.10.2019, 12:23
@Aleks632
zeig das es gefährlich werden könnte dich anzugreifen.

Und was hat das mit Frieden zu tun? Nichts.

Frieden ist, wenn keiner mehr auf die Idee kommt, den anderen anzugreifen.

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Aleks632  22.10.2019, 14:46
@Franz1957
Und was hat das mit Frieden zu tun? 

Wenn die anderen Länder den jewaligen Staat nicht als leichte Beute ansehen weil dieser eben immer stets bereit ist, hast du auch Frieden ganz einfach.

Frieden ist, wenn keiner mehr auf die Idee kommt, den anderen anzugreifen.

Genau darum geht es ja in diesen alten Römischen Spruch.

Kurzgesagt wenn ein Staat Vorbereitet ist kommt auch keiner auf die Idee in anzugreifen.

,,Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor".

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Franz1957  22.10.2019, 19:21
@Aleks632
Genau darum geht es ja in diesen alten Römischen Spruch.

Nein. Bei dem Spruch geht es nur darum, daß man die Umsetzung der Idee zu erschweren hofft. Die Idee als solche ist damit aber nicht aus der Welt.

Deshalb ist die Auswirkung dieser Haltung ja auch nicht, daß alle irgendwann fertig bewaffnet und fortan "friedlich" waren, sondern daß sie sich bis heute in einem ununterbrochenen Rüstungswettlauf befinden - was aus der Sicht der Waffenhändler natürlich das Allerbeste ist.

Man braucht nur mal zurückzuverfolgen, wie besorgt die nuklear bewaffneten Supermächte ununterbrochen waren (und, wie ich meine, immer noch sind), daß einer von ihnen durch Ausschaltung der Vergeltungskapazität des Anderen erstschlagsfähig werden könnte.

Daß sie den Erstschlag bei sich bietender Gelegenheit dann auch auszuführen bereit wären, daran haben zumindest einige amerikanischen Militärs keinen Zweifel gelassen.

Die einzig intelligente Schlußfolgerung daraus war, gemeinsam aus dem System des Wahnsinns zu verabschieden und abzurüsten. Leider ist der Weg der Abrüstung unterbrochen worden, von Leuten, die sich im Wahnsinn anscheinend wohler fühlen.

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Nein, das würde ich so nicht unterschreiben.

Sondern erst wenn es die realistische Möglichkeit für einen kriegerischen Angriff eines Agressors gibt, sollte man bezogen auf den jeweiligen potenziellen Agressor analysieren, welche Ziele er durch einen Angriff erreichen will. Dann sollten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, die dem potenziellen Agressor glaubhaft demonstrieren, dass er diese Ziele nicht erreichen kann. Diese Maßnahmen sollten einen erkennbar defensiven Charakter haben, um keine Bedrohungsängste bei anderen auszulösen, was zu Rüstungsspiralen führen könnte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidaktisches Studium, Bundestagskandidatur, NGO

Das gilt nach wie vor. Insbesondere, wenn man als relative Minderheit (auf der globale Skala) an schwer vermittelbare Konzepte wie die Menschenrechte westlicher Prägung glaubt, sollte man auch in der Lage sein diese Rechte verteidigen zu können, oder anderen Gemeinschaften, die an diese Rechte glauben oder sie erhalten wollen beizustehen.

Speziell Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten immens davon profitiert sich hinter der NATO (sprich den USA) zu verstecken.

In Europa herrscht gerade Mal 74 Jahre Frieden. Bedenkt man den Krieg in Jugoslawien nicht und den Kosovo und die Kriege in denen Europäische Soldaten kämpfen wie zB in Afghanistan.

Aber Europa war bis in den Anfang der 90er noch geteilt, in der Zeit herrschte der Kalte Krieg zwischen Ost und West. Jetzt haben wir wirtschaftliche und militärische Spannungen mit Russland. Wir haben Bündnisse, weil wir gemeinsame Feinde haben, die wir entweder wirtschaftlich oder durch Militärbündnisse versuchen zu dominieren.

Das Sprichwort/Weisheit ist damit eher bestätigt als widerlegt.

Seit wann ist Frieden in Europa?

Wievie Kriege hat Europa exportiert durch Provokation, Waffenhandel und direkte Einmischung?

Und das Prinzip ist alles andere als überholt. Jeder, der der europäischen Barberei nicht militärisch gewachsen ist wird mit Krieg überzogen.