Ist die Bezeichnung "Heidnisch" eigentlich diskriminierend?
Inzwischen sind ja selbst Weihnachtsmärkte rassistisch
8 Antworten
Sicher.
Alles Gruppieren, das Menschen von anderen unterscheidet, ist diskriminierend. Das ist ja der Sinn. Zum einen heißt discrimen aus dem Lateinischen "Unterschied". Und zum anderen möchte man ja Menschen bestimmte Attribute zusprechen, wenn man sie eingruppiert.
Heute wird Diskriminierung negativ gesehen. Auch das Wort ist negativ besetzt. Die heutige Zeit möchte (vielleicht aus Harmoniebedürftigkeit?) mehr das Gemeinsame sehen und darauf verzichten, auf Unterschiede aufmerksam zu machen.
Meinst du beleidigend? Kommt drauf an.
Das Wort konnte früher eine negative Konnotation haben:
In den Quellen dieser Epochen ist die Verwendung aufgrund des religiösen Exklusivitätsanspruches häufig abwertend (pejorativ)
Aber auch heute:
Die negative Konnotation des Begriffs Heidentum findet sich noch im heutigen Sprachgebrauch.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heidentum
Ähnliches Problem beim Kafir (Plural Kuffar): der Ungläubige
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Die islamische Organisation Nahdlatul Ulama fordert Muslime auf, das Wort kafir nicht mehr für Nicht-Muslime zu verwenden, da der Begriff eine herabsetzende Konnotation hat.
Heidnisch heißt so viel wie "nicht zu einer (monotheistischen) Religion" gehörend. Wenn das rassistisch ist, dann wäre die Aussage, dass Du kein Australier bist, genau so rassistisch.
"Heiden" sind das Volk, das von Gott noch nicht berufen war.
Aber auch die "Heiden" werden Gottes Herrlichkeit erkennen (Röm.11,25).
Keiner sollte diese Menschen "einstufen" (Mt.7,1).
Diskriminierend nicht, aber es kann beleidigend sein, da es durchaus jahrhundertelang eine negative Konnotation aufwies/aufweist.