Ist der Mindestlohn moderne Sklaverei?

7 Antworten

Nein; es ist ja keiner gezwungen im Mindestlohnsektor zu arbeiten. Es ist eher der Versuch durch staatliche Regulierung Tätigkeiten, die einfach nicht mehr wert sind, für Menschen, die sonst wenig können einigermaßen auskömmlich zu machen.

Insgesamt finde ich den Abstand zu H4 zu gering, wäre also für eine deutliche Erhöhung, aber mir ist auch klar, dass dann eben doch sehr viele Mindestlohnjobs in Deutschland verschwinden würden und es in anderen Bereichen (z.B. Lebensmittelproduktion) zu Preiserhöhungen käme, die ohne protektionistische Maßnahmen zu mehr Billigimporten führen würde (und damit auch zu mehr Insolvenzen deutscher Firmen).

In manchen Branchen wären Preiserhöhungen sicherlich einfacher durchsetzbar (Hotels, Gaststätten, Paketfahrer...) weil es keine ausländische Alternative gibt.

1640 brutto + Hälfte der Krankenversicherung + evtl. Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Das finde ich jetzt nicht so wenig.

Den Mindestlohn haben aber hauptsächlich Ungelernte.

Er ist zu niedrig. Mein Vorschlag dazu: in einem Unternehmen darf die absolute Spitzenvergütung des Managements nur das 20fache des des gezahlten Minimallohns sein. Bei gleichzeitiger totaler Gehaltstransparenz. Das würde auf wundersame Weise die untersten Lohnzahlungen erhöhen.

Oblige  04.08.2020, 00:13

Ich weiß nicht, ob du schon einmal bei einem Konzern mit Tarifvertrag gearbeitet hast. Die Gewerkschaften handeln fürstliche Gehälter für ungelernte Kräfte aus und das Resultat ist, dass in der Firma nur noch Mitarbeiter mit Hochschulabschluss arbeiten.

Selbst die Sekretariatsstellen werden von externen Dienstleistern besetzt.

Gehaltdifferenzierung ist wichtig.

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Nein nicht ganz. Der Mindestlohn hier ist eigentlich noch ok, aber das richtige Problem liegt daran dass Konzerne ihn aushebeln können und weitere Maßnahmen ergreifen.

Das er nicht überall für alle Branchen gilt, kommt oftmals schon Ausbeutung gleich. Also insofern würde dieser Vergleich passen.