Ist der Kapitalismus Schuld am Klimawandel?

18 Antworten

Der Sozialismus hat sich allerdings auch nicht sehr für Umweltschutz interessiert. Ganz im Gegenteil lagen noch in den 90ern die schmutzigsten Orte dieser Welt in kommunistischen/sozialistischen Ländern oder ehemaligen solchen Ländern. Und ein Großteil der CO2-Einsparung Deutschlands in den 90ern wurde durch die Abwicklung oder Modernisierung der maroden ostdeutschen Kombinate erzielt.

Fehlendes Profitdenken kann nämlich auch zu einer höheren Umweltbelastung führen. Nicht gewinnorientierte Unternehmen müssen sich keine Gedanken um Effizienzen machen. Denen ist Egal, wieviel Energie sie aufwenden müssen, um eine gewisse Menge an Produkten zu erzeugen. Ich arbeite in einem Industrieunternehmen und muss regelmäßig vorlegen, wieviel Energie, wieviel Strom, wieviel Gas etc (und daher auch wieviel Kosten) für unsere Produktion benötigt wurde. Und wehe dass übersteigt gewisse Grenzen.

Wichtig ist hierbei, die Kosten des Ressourcenverbrauches oder der Umweltverschmutzung realistisch darzustellen und den Verursachern zuzurechnen. Solange andere den preis für Umweltbelastung zahlen, funktioniert das nicht.

Ich denke nicht, dass ein wirtschaftliches System schuld an dem Klimawandel ist. Probleme bestehen vielmehr in der politischen Umsetzung. Kohle, und Kraftstoffe müssen so teuer sein, dass sie sich nur in Ausnahmesituationen wirtschaftlich rechnen. Die Bahn muss so zuverlässig, pünktlich, komfortabel und preiswert sein, dass es nciht die Frage ist warum man Bus/Bahn nehmen sollte, sondern man sich fragt warum man das Auto nehmen sollte und ob man überhaupt ein Auto braucht. Auch E-Autos lösen auch nicht alle Probleme der Umweltbelastung, Reifenabrieb ist einer der stärksten Einträge von Plastikpartikeln in die Umwelt, und Reifen gehören ehr zu den "ungesünderen" Kunststoffen. Lokale Märkte müssen durch höhere Transportkosten gefördert werden, dann kann der kleine Bäcker auch wieder konkurenzfähig werden. Der Klimawandel ist ehr das Ergebnis unnötigen Überkonsums aka Soja, Mangos, Ölheizungen, Kinder jeden Tag zur Schule fahren, Autobahn mit 180+, mangelnde Müllentsorgungssysteme, mangelnde Plastiktrennung/-vereinheitlichung....

FathomGearloose  27.11.2019, 19:49

Weniger Menschen = bessere Umwelt

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Machtnix53  27.11.2019, 20:46
@FathomGearloose

Weniger gierige Menschen = bessere Umwelt.

oder gleichbedeutend:

Weniger reiche Menschen = bessere Umwelt.

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Der Kapitalismus - oder besser: eine Marktwirtschaft - orientiert sich immer an Angebot und Nachfrage.

Menschen haben unendliche Bedürfnisse in einer endlichen Welt. Der Markt sorgt dafür, dass diese möglichst billig befriedigt werden.

Das Problem ist, dass externe Kosten dabei nicht in den Preis miteinfließen. RWE zahlt nicht für die Schäden, die das CO2 verursacht, genau so wenig wie Saudi Amarco oder ExxonMobil oder Gazprom.

Daher sollte es (zumindest nach der Ansicht einiger Menschen, zu denen auch ich gehöre) eine CO2-Steuer in Höhe des verursachten Schadens geben. Somit würde der Verursacher des Schadens (der Konzern bzw. indirekt der Konsument) selbst für diesen zahlen und ihn nicht der Allgemeinheit überlassen.

Das würde in der Folge auch dazu führen, dass Braunkohlestrom auf dem Markt nicht mehr konkurrenzfähig wäre und durch billigere (und umweltfreundlichere) Alternativen ersetzt werden würde.

Insgesamt braucht man also mehr staatliche Eingriffe, aber keine komplette Abkehr von der sozialen Marktwirtschaft.

Ich denke, man sollte sozialistische und kapitalistische Systeme vereinen.

Du hast es erfasst: Nur, was Profit bringt, wird gemacht.

Das ist aber das Schöne im Kapitalismus: Man kann vieles über Geld regeln. Wenn die Politik z. B. eine (entsprechend große) CO2-/Methansteuer einführen würde, würde die Wirtschaft ganz schnell grün werden, weil Erdgas, Kohle, Massentierhaltung etc. dann keinen Profit mehr bringt und es lukrativer ist, in Nachhaltigkeit zu investieren.

Ratlose273  27.11.2019, 19:15

Macht aber keiner, eine CH4 Steuer einführen.

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LimoZitrone4K  27.11.2019, 19:19
@Ratlose273

Weshalb denn nicht? Wenn eine Regierung den Klimawandel hemmen möchte, dann wird sie beide Steuern einführen, da das Halten von Tieren sehr klimaschädlich ist.

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voayager  27.11.2019, 19:23

würde - würde - würde, dabei bleibt es denn aber auchund wenn schon CO2-Steuer, dann auf Kosten der sogenannten kleinen Leute, die dafür dann den Buckel hinhalten müssen.

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Machtnix53  29.11.2019, 18:33
Das ist aber das Schöne im Kapitalismus: Man kann vieles über Geld regeln.

Das gilt aber nur für die Kleinverdiener, die sparsam und vernünftig sein müssen. Die anderen sind auch noch stolz darauf, sich Verschwendung leisten zu können.

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LimoZitrone4K  29.11.2019, 18:44
@Machtnix53

Nein, auch für den Mittelstand ist das bedeutsam. Es gibt nur wenige Reiche, denen das egal sein wird bzw. kann man ne Vermögenssteuer einführen.

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Machtnix53  29.11.2019, 20:01
@LimoZitrone4K

Warum verkaufen sich denn die SUVs so gut? Und wenn es ein E-Auto sein muss, dann ein Tesla-Sportpanzer? Sparsamkeit und Vernunft sehen anders aus.

Es ist ihnen nichtmal egal, die Verschwendung soll ihren Status zeigen.

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LimoZitrone4K  29.11.2019, 20:13
@Machtnix53

SUV ist ja nicht mit Verschwendung gleichzusetzen. Außerdem: Wenn SUV doppelt oder dreimal soviel kosten würden, würden die nicht so oft gekauft werden.

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Natürlich trägt der Kapitalismus eine immense Schuld am Klimawandel. Hierzu ein paar Beispiele, die es verdeutlichen:

  • Energiekonzerne setzen auch massiv auf Braunkohle, weil diese billig abgebaut werden kann, nämlich im bloßen Tagebau. Dabei ist gerade diese Kohleverstromung umweltschädlich
  • Massentierhaltung gleichfalls aus Profitgründen
  • industrialisierte Landwirtschaft
  • Autowahn, Fetischisierung des Individualverkehrs
  • übermäßige Fernreisen mit Flugzeugen
  • Kreuzfahrten für Wohlhabende und Reiche
  • Abfackeln von Wäldern zwecks Anbau von Ölpalmen, Sojabohnen und Rinderzucht
  • Trockenlegung von Mooren und Sümpfen zwecks Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen u.o. Torfabbau
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun
PWolff  27.11.2019, 19:31

Nichtkapitalistische Systeme können Umweltverschmutzung aber auch ganz gut. Der "real existierende Sozialismus" hat nach allem was ich weiß wesentlich mehr zur Umweltschädigung beigetragen als der Rest der Welt - bezogen auf die Wirtschaftsleistung und das Wohlergehen des Bevölkerungsdurchschnitts.

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samm1917  27.11.2019, 19:39
@PWolff

Kuba ist das einzige Land der Welt das seinen ökologischen Fussabdruck einhält.

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voayager  27.11.2019, 19:39
@PWolff

Nun, das lag auch daran, dass die Wirtschaftsleistung auf Grund des weltweiten Kapitalismus eben doch nicht so hoch war, wie gewünscht. Dann verstand es die Honecker Führung nicht, den Sozialismus richtig anzuwenden. Dieser Mann war halt ein geborener Stümper. Ungeachtet dessen, erweist sich Kuba als recht vorbildlich in Sachen Umweltschutz, - also geht doch !

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PWolff  27.11.2019, 19:55
@voayager

Erstaunlich. Leider (sowohl für die Umwelt als auch für die Statistik) ein Einzelfall.

Und auch mit einem BIP pro Kopf, das ca. 1/3 unter dem des Weltdurchschnitts liegt (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/418579/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-pro-kopf-in-kuba/ , https://de.statista.com/statistik/daten/studie/159806/umfrage/bip-bruttoinlandsprodukt-pro-kopf-weltweit/ )

(Dann bleibt noch die Frage, ob Sozialismus überhaupt "richtig angewendet" werden kann oder systemimmanente prinzipielle Probleme hat. Vielleicht Kibbuzim?)

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whabifan  27.11.2019, 19:39

Genau das gleiche kann man von sozialistischen Staaten behaupten. Dort muss auch die Bevölkerung ernährt werden. Dort wird auch Flugzeug geflogen. Zwischen deiner Auflistung und dem Kapitalismus besteht nicht mal eine Kausalität. Dementsprechend ist der Inhalt deines Posts als Unsinn zu erachten.

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voayager  27.11.2019, 19:40
@whabifan

unsinnig ist vielmehr dein Kommentar, alter Giftzahn und Giftzwerg in einem

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whabifan  27.11.2019, 19:43
@voayager

Deine völlige Inkompetenz zum Diskurs, gemischt mit deiner furchtbaren Arroganz ist begrüssenswert. Denn eine solch realitätsferne Person kann glücklicherweise niemand ernst nehmen.

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voayager  27.11.2019, 19:49
@whabifan

Behaupten kannst du viel, wenn der Tag lang ist, als wenn das was bedeuten würde. Es wird nicht dadurch glaubhaft, indem du tapfer auf die Tube drücvkst, tapferer Bundesbürger, der es nicht verträgt, dass man ihm seinen geliebten Kapitalismus madig macht. Ja-ja, ihr Kleinbürgerlein seit schon so eine Marke für sich, einfach nur anachronistisch und Spottgestalten an sich. Balzac und Horvath, als auch Brecht persiflierten euch treffend. Auch mir bereitet es immer mal wieder Spaß, Leute wie dich aufzuspießen.

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whabifan  27.11.2019, 19:54
@voayager

So...jetzt wird es richtig wirr. Auf den nächsten Kommentar bin ich jetzt aber wirklich gespannt!

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voayager  27.11.2019, 19:57
@whabifan

Wenn du fertig bist mit deinem Gequake, sagste mir aber Bescheid. Gell du bist so lieb.

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whabifan  27.11.2019, 19:57
@voayager

Ich will ehrlich gesagt noch mehr von dir lesen. Bitte! Ansonsten verstehe ich den Punkt mit dem "Gequake" nicht ganz. Ich sag ja kein Wort, ich schildere nur meine Gefühle:)

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Gina1230  27.11.2019, 19:53

Es ist der sorglose Umgang des Menschen mit der Natur und der ist unabhängig von Kapitalismus/Kommunismus.

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voayager  27.11.2019, 19:55
@Gina1230

Eben nicht, schließlich geht es allermeist um Geld und das ist bereits keine systemneutrale Angelegenheit, den nda geht es ins Eingemachte

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Gina1230  27.11.2019, 20:08
@voayager

Du könntest mit einer Winterjacke und einer Regenjacke mind. 20 Jahre lang auskommen.

Ein Paar gute Schuhe für den Winter und ein Paar für den Sommer reichen wahrscheinlich auch für ca. 10 Jahre aus, wenn du sie pflegst und bei Bedarf beim Schuster reparieren lässt.

Der Stromverbrauch, den du verursachst nur um hier online zu sein ist genau genommen auch nicht nötig.

Es gibt nichts, was dich daran hindert dein eigenes Verhalten zu ändern.

Und genau das ist der Punkt. Jeder sollte sich überlegen was er für sich selbst ändern kann und nicht mit dem Finger auf andere zeigen oder gar "den Kapitalismus" dafür verantwortlich machen. Dieses Prinzip "Schuld sind immer die anderen und die anderen sollen ihr Verhalten ändern" bringt nichts, wenn du nicht dein eigenes Leben änderst.

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voayager  27.11.2019, 20:30
@Gina1230

Nicht das eine oder andere, gilt es zu fokussieren, sondern das so wohl - als auch. Man muß einerseits den Kapitalismus kritisieren, andererseits alles das tun, was in den eigenen Kräften steht.

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