Ist der Beruf des Lehrer anstrengend?

9 Antworten

Ich entnehme eine Word Datei von mir...

Zu Hause:

Ich bin Lehrer und kann Dir nur erzählen, wie mein Tag aussieht und dann kannst Du mal schauen, ob er anstrengend oder nicht ist. Ich stehe um 6 Uhr morgens auf. Gehe sofort in die Dusche und putze mir die Zähne. Danach mache ich mit meiner Frau das Frühstück fertig. Ich ziehe mich an, wecke meine Kinder und helfe denen bei dem Zähnen putzen und etc. Wir essen gemeinsam und reden über den Tag. Ich gehe danach in meine Arbeitszimmer und nehme mein Notebook und checke meine Emails. Nehme meine Pilotentasche und leg mein Notebook rein. Kontrolliere noch einmal, ob ich das Notenbuch und die Arbeiten/ Test mit habe. Stell mein Koffer in den Flur. Gehe wieder in die Küche und mache mir und meinen Kindern das Frühstück für die Schule bzw. für den Kindergarten. Putze ich Küche mit meiner Frau. Meine Frau und ich ziehen unsere Kinder an, sie bringt sie in den Kindergarten und ich fahre zur Schule. Meine Frau fährt später auch zu ihrer Schule.

In der Schule:

Ich gehe ins Lehrerzimmer und grüße jeden Lehrer und Schüler. Im Lehrerzimmer trinke ich eine Tasse Kaffee und rede nebenbei über verschiedene Dinge. Vor dem klingeln bin ich kurz im Kopierraum und kopiere mir einige Kleinigkeiten, die für den Unterricht wichtig sind.

Beim Klingeln gehe ich in meine Klasse, in den Physikraum oder in den Informatikraum. Meistens habe ich die ersten beiden Stunden Physik und bereite die Experimente vor. Sag zu den Schülern: „Guten Morgen“.

Meistens in Mathematik gebe ich den Schülern einige Arbeitsblätter oder Aufgaben im Buch auf und lasse sie arbeiten. 20 min bevor es klingelt lösen wir gemeinsam die Aufgaben auf der Tafel oder ich habe denen die Lösungen auf den Tageslichtschreiber gelegt. Bei neuen Themen lass ich mir immer Zeit und habe zu jedem Thema ein Beispielblatt. Ich zeige es denen Schritt für Schritt auf dem Notebook, da ich meistens Präsentationen dazu anfertige. Am ende schreibe ich mir immer auf, wer die Hausaufgaben nicht hat, d.h. 6. Diejenigen, die gut in der Stunde mitgemacht haben bekommen ein + oder eine 1-2.

In Informatik rede ich meistens die ersten 10 min, solange die Rechner hochfahren. Die Schüler bekommen eine Aufgabe. Meistens reden wir auch drüber. Am ende der Stunde (5 min davor) bitte ich die Schüler alles in einem öffentlichem Schülerordner abzuspeichern, da ich es mir in der Stunde auf ein USB- Stick ziehe und zu Hause bewerte.

In den Pause tätige ich Telefonate mit Eltern oder Behörden aus. Sonst sitze ich im Lehrerzimmer und rede mit den Kollegen oder beantworte einige Emails.

Nach der Schule fahre ich Nachhause und koche ab und zu etwas. Dabei bereite ich den Stoff für den nächsten Tag vor. Meistens mache ich es schon am Wochenende. Nach dieser Tätigkeit korrigiere ich einige Aufgaben und etc. Manchmal bis 22 Uhr. Um 14:40 Uhr, wenn ich kein Unterricht habe hole ich meine Kinder vom Kindergarten ab. Manchmal muss ich nach der Schule an die Universität und ein paar Seminare führen.

Sonst spiele ich mit meinen Kindern. Jeden Montag gehe ich zum Schwimmtraining, da ich Trainer bin und Trainiere die Teenager eine Stunde lang und danach gehe ich selbst eine Stunde lang schwimmen.

robinbarry  20.02.2010, 23:27

Lehrer ,wer`s glaubt......

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jaaaa...machs nicht. ich seh das an meinen lehreren in der schule, die werden auseinandergenommen, verar..tt und sind die absolute zielscheibe. wir sind aber auch eine chaotenklasse aber es ist gymnasium...

Es kommt auf das Fach an. Fächer wie Mathe (wenn es um Potenzen oder Geometrie bspw. geht) oder Deutsch, sind viel, viel, viiieel anstrengender als Musik oder Sport oder auch Bio denke ich mal. Bei den Arbeiten musst du total viel korrigieren. Aber es kommt natürlich auch darauf an, auf was für einer Schule du unterrichtest, aber das ist ja eigentlich klar ;-)

Die ersten drei Jahre sind verdammt hart. Für jede Stunde, die du führst, musst du 2 Stunden Vorbereitungszeit einrechnen. Das heißt, wenn du 25 Stunden Unterricht hast, ergibt das 50 Stunden Vorbereitungszeit plus die 25 Stunden Unterricht. Aus diesem Grund musst du in den Ferien viel vorarbeiten. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit den Eltern und anderen Instanzen. Aus diesem Grund zerbrechen auch viele an dieser Stelle und wechseln den Beruf. 

Nach ein paar Jahren kannst du natürlich vieles aus der Schublade nehmen. Dazu kommt die gewonnene Erfahrung und die verbesserte Routine. Dann wird es einfacher. 

Doch irgendwann veraltet dein Material, der Lehrplan oder die Lehrmittel ändern sich, so dass du wieder aufrüsten musst. Am meisten Arbeit machen naturwissenschaftlichen Fächern. Wenn du da den Kindern etwas bieten willst zum Beispiel mit Experimenten, wird es sehr schnell sehr aufwendig. Musik zu unterrichten, finde ich persönlich am schwierigsten, sofern man nicht einfach nur eine CD nimmt und mit den Kindern mitsingt. Einfacher ist da Mathematik, da werden nach der Einführung meistens Aufgaben aus dem Buch gelöst. Es ist auch einfacher zu korrigieren. Da es entweder richtig oder falsch ist. Bei Aufsätzen ist das komplizierter.

Verdammt anstrengend und krass unterbezahlt. Mind. ca. 10 Überstunden pro Woche die natürlich NICHT bezahlt werden. Dazu gerade im Winter permanent krank, weil man mehr Keime abbekommt als im Krankenhaus. Dazu bist du der Depp für alle und alle sagen, dass du mehr arbeiten sollst, weil du eh immer frei hättest. Unter 60 Stunden die Woche kommst du nicht. Bezahlt werden aber nur 42. Du willst also Lehrer werden? Mach lieber was anderes...

Du kannst dir nix anderes vorstellen... dann könntest du das Zeug zum Lehrer haben. Aber sag nicht, man hätte dich nicht gewarnt.