Ist das Sütterlin und wenn ja was steht da?
Ich habe auf dem Dachboden von Oma einen Karton mit Fotos gefunden. Kann das jemand von euch lesen?
3 Antworten
Das ist Sütterlin oder deutsche Schreibschrift.
Könnte ich auch lesen, wenn das Bild deutlicher wäre.
So, hier müsste es größer sein: https://abload.de/image.php?img=suttysfoy.jpg
Nr. 1 scheint lateinische Schrift zu sein. Es liest sich angesichts der schlechten Qualität des Bildes wie „Im Garten(?), Dezember 1940“.
Nr. 2:
Elisabeth
zum Andenken
an das Kriegsjahr 1941
15.11.41
W. Brand (?)
Nr. 3:
Elisabeth
zum Andenken an schöne
Stunden gewidmet
W. Brand (?)
Ende Sept. / Kriegsjahr 1941
Du weißt leider gar nicht, was Sütterlin ist.
Es handelt sich tatsächlich um lateinische Schreibschrift.
Nr. 1 scheint eine Mischschrift zu sein. Bis auf das z ist es m.E. lateinische Schrift. Man sieht deutlich lateinisches e und r. Mehr Material zur Handschrift wäre zum Vergleich natürlich besser.
Mulan hat wohl letztlich recht: Es ist wohl eine Mischschrift. Zum Beispiel das "trag" im "Beitrag" ganz oben besteht aus den 4 Sütterlinbuchstaben für "trag".
Teste mal hier, indem du „Elisabeth“ und „Beitrag“ dort eingibst und die Schriften dort ausprobierst. Dann wirst du es im Vergleich sehen.
http://www.deutsche-handschrift.de/adsschreiben.php#schriftfeld
Gut Mulan, wirst du wohl recht haben. Man kann aber auch Beitrag herauslesen.
Kann man. Macht nur keinen Sinn und ist falsch. Die Schreibweise gibt es nicht her. Allein schon an den Unterlängrn erkennbar. Das h am Schluss ist sonnenklar. Das E am Anfang auch. Ein b sieht völlig anders aus. …
Nein, das ist Kurrent, Nr. 2 z.B. Elisabeth zum Andenken an das Kriegsjahr 1941
Naja, es ist nicht Sütterlin, aber es basiert im wesentlichen darauf. Auch Sütterlins Schulausgangsschrift ist eine Kurrentschrift, eine Laufschrift. Kurrentschrift ist ein Oberbegriff. Deshalb spricht man auch je nach Zeitalter von der Kurrentschrift um 1900 oder von der Kurrentschrift des 16., 17., 18. Jh. oder 19. Jh. usw. Und deutsche Kurrentschrift bis hin zur Gestalt des späten 19. Jh. findet man sogar auch außerhalb Deutschlands und des deutschsprachigen Raumes, wie in Skandinavien, Island und Grönland, d.h. für die jeweiligen Landessprachen. Bis in die 1880er Jahre etwa tat man das offiziell, bis ins 20. Jh. hinein noch im privaten Bereich. … eigentliches Sütterlin hatten vor allem die Schüler geschrieben, welche aber nach und nach ihren eigenen Schreibstil entwickelten, zumal ab 1934/35 eine von Sütterlin adaptierte „Deutsche Schrift“ (unter wesentlicher Übernahme einer bayerischen Form von 1933 namens „Volksschrift“) fürs Ganze Reich verordnet worden ist, welche nur 6 Jahre später eh wieder aus dem Verkehr gezogen und durch eine lateinische Schreibschrift Namens „Deutsche Normalschrift“ ersetzt worden ist.
Du hast wohl alles perfekt übersetzt, grandios. Es ist allerdings eben kein lateinisch, sondern altdeutsche Sütterlinschrift.