Ist das eine Konzentrationsschwäche oder einfach nur Langeweile?
Hallo,
also ich hab Dyskalkulie. Im 6. Schuljahr diagnostiziert. War meine ganze schulische Laufbahn in Therapie.
Dennoch habe ich ein geisteswissenschaftliches Fach studiert und dieses mit dem Master in Regelstudienzeit mit 1,4 abgeschlossen.
Im Job ist mir allerdings aufgefallen, dass ich oft Aufgaben, die mir nicht so Spaß mache sehr sehr langsam bearbeite. Ich lass mich schnell ablenken. Ist das eher normal oder hat dieses Verhalten mit der Rechenschwäche zu tun?
Genauso habe ich immer ein langsameres Lesetempo. Ich lese zwar gerne und auch viel, aber ich kann jetzt nicht stundenlang lesen, wie manche es können. Aber manche überfliegen auch Passagen in Texten und Geschichten, sowie meine Mutter. Deshalb sind sie schon schnell. Das mache ich nicht, ich lese sehr genau und deshalb dauert es so lange. Außerdem habe ich gelesen, dass auch eine LRS mit einer RS zusammenhängen kann. In der Schule hatte ich in Deutsch alle Noten von 1 - 4. Rechtschreibung war nie so mein Ding, aber im Studium habe ich es dann gelernt, weil ich einfach viele Texte produzieren musste.
Kann das damit zusammenhängen?
1 Antwort
Was mit was zusammenhängt, ist, denke ich, mit einem erfolgreich absolvierten Master und in einem guten Job eher unwichtig. Denn es dient nicht mehr der Lösung eines Problems, sondern nur noch als Ausrede.
Jeder von uns hat Stärken und Schwächen. Der Trick dabei ist, die Schwächen irgendwie auszugleichen. Manche Dinge kann man üben, um sich darin zu verbessern. Was du beschreibst, klingt nach einer Konzentrationsschwäche, die aber vor allem dann auftritt, wenn du die Aufgabe langweilig findest. Das ist normal, und da kannst du dich selbst zusammenreißen. Jede Wette war auch nicht alles im Studium interessant, trotzdem hast du es gelernt, weil du musstest. Das kannst du also. Wenn du dich wirklich bewusst konzentrierst. Du hast ja auch die Rechtschreibung gelernt, als du musstest. Hut ab.
Die Lesegeschwindigkeit kann man wohl auch trainieren. Ich lese allerdings ebenfalls eher langsam und genau. Ich mag Sprache und achte auch auf Formulierungen und Details. Das mag beim Lesen eine Schwäche sein, beim Schreiben ist es eine Stärke. Eindeutig. Also würde ich das nie als Schwäche bezeichnen, sondern immer als Stärke. Verstehst du, was ich meine? Lerne deine eigenen Fähigkeiten kennen, verbessere dich, wo es geht, sieh die positiven Seiten und nutze sie. Wie gesagt, jeder hat Stärken und Schwächen.