Ist das die richtige Vorhergehensweise? Durcharbeitung Therapie?


18.09.2021, 19:39

Zur Nachfrage:

Und zu verzeihen hatte sie auch mal geraten. Meine Frage: Stimmt das so oder sind die Ratschläge falsch?

Reigel  16.09.2021, 16:22

Ich empfinde die Beschreibung als zu oberflächlich und ungenau. Könntest du es präzisieren?

Mango822 
Fragesteller
 18.09.2021, 19:35

Die Thera sagt: Verarbeitung ist, sich die Anteile von einem selbst und der anderen Person anzuschauen, damit es in Zukunft nicht wieder passiert und dann packt man es beiseite.

6 Antworten

Hat dir das "Anschauen und beiseite packen" denn geholfen?
Ich schließe mich der Antwort von @Chinama an. Wenn in der Therapie nicht VIEL MEHR stattfindet als du beschrieben hast, dann muss man zum Therapeutenwechsel raten.
Eine Verhaltenstherapie ist meines Wissens, und nach meiner eigenen Erfahrung, sowieso ungeeignet, um ein Trauma aufzuarbeiten.
Für die Behandlung traumatisierter Menschen brauchen Therapeuten eine Zusatzausbildung. Sie heißen dann "Traumatherapeuten". Bei einem gewöhnlichen Therapeuten kann man auch etwas erreichen, aber sobald es um traumarelevante Themen geht, braucht der Therapeut das Wissen, das nur in der Zusatzausbildung vermittelt wird. Das weiß ich von meiner Traumatherapeutin.

Deine Schuld kann dir nur Gott vergeben.

Und wenn du nicht bereit bist, zu vergeben (er will dabei helfen), dann wird Gott dir nicht vergeben.

HALLO78366  15.09.2021, 18:05

Es geht wohl mehr darum sich selbst zu vergeben, wenn man ein Traumata überhaupt vergeben kann, schließlich verarbeitet man es eigentlich.

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Jesusaves  16.09.2021, 17:23
@HALLO78366

Ich glaube, ein Traumata hängt mit Unversöhnlichkeit zusammen wie auch viele andere psychische Störungen.

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"Schuld-Anteile".... ein ungünstiges Wort....

wenn du die Verantwortung dafür übernimmst, dass du am falschen Ort, zur falschen Zeit warst und du nicht besser handeln konntest als du gehandelt hast... dann ist das Trauma verarbeitet und verliert seine Bedrohung.

Mango822 
Fragesteller
 15.09.2021, 18:55

Sie hat nur Anteile gesagt, aber sie meint Verantwortung bzw Schuld damit.

wenn du die Verantwortung dafür übernimmst, dass du am falschen Ort, zur falschen Zeit warst und du nicht besser handeln konntest als du gehandelt hast... dann ist das Trauma verarbeitet und verliert seine Bedrohung.

Wie macht man das?

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kreuzundquerxxx  15.09.2021, 19:05
@Mango822

Sei wohlwollend und mitfühlend mit dir und deinem damaligen Unvermögen und dem daraus entstandenen Unrecht/Unheil.

Vergib dir selbst und versöhne dich mit den Taten der anderen Person.

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Ich hoffe, dass du die Interventionen deiner Therapeutin unbewusst so wenig effektiv beschrieben hast. Ansonsten stehen mir die Haare zu Berge...

Bevor man als Therapeut mit den Begriffen Täter, Schuld, Opfer, Verzeihen, Bedauern, Bereuen oder Verurteilen arbeitet, sollte unbedingt geklärt sein, welche psychischen Prozesse der Klient mit diesen Begriffen verbindet. Ohne das gründlich zu hinterfragen sind das lediglich unbrauchbare Slogans.

Auch dieses "sich anschauen" einer Situation sollte erst erfolgen, wenn der Klient in seiner Selbstliebe so weit fortgeschritten ist, dass er sich überhaupt verzeihen kann, statt sich erneut selbst zu verurteilen.

Leopatra  19.09.2021, 04:43

Ergänzung: Nach meinem Verständnis erfolgt die Aufarbeitung von Traumata nicht in einer Verhaltenstherapie.

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Wenn du ein Trauma erlitten hast, bist du nicht schuld daran. Ein Trauma zu verarbeiten braucht sehr viel Zeit.

Ich wünsche dir alles Gute.