Ist das deutsche Schulsystem mit der Dreiteilung (Hauptschule, Gymnasium, Realschule) nicht ungerecht und abwertend?
Hey,
ihr kennt ja bestimmt alle das dreiteilige, deutsche Schulsystem. Real, Haupt, Gymi. Nach der Vierten wird man schon "gesplittet". D.h es wird schon im sehr jungen Alter der Kinder entschieden, wie viel sie später lernen werden. Klar kann ein Hauptschüler aufsteigen, aber es ist nicht sehr einfach, da er die gesamte Stofftiefe nachholen muss, es wird für ihn eine Herausforderung. Das Gleiche gilt für Realschüler, nur lernt man da etwas vertiefter als an der Hauptschule. Auch werden meiner Meinung nach Schüler durch das dreiteilige Schulsystem stark entmutigt. Viele Hauptschulen werden in einigen Großstadtvierteln nicht mehr finanziert und einfach links liegen gelassen. Die Lehrer haben eigentlich überhaupt keine Lust mehr zu unterrichten und die Kinder rutschen sozial den Bach runter und man wundert sich, warum sich dann viele schlecht benehmen. Und dann verlieren viele Hauptschüler auch die Motivation zu lernen. So ist es auch an einigen Realschulen. Die Gymnasiasten haben aber das Recht mehr zu lernen, als die anderen. Es entstehen von dort aus viele Vorurteile gegen Hauptschüler. Wer kennt nicht diese "Witze": "Bestimmt so ein dämlicher Hauptschüler" oder ähnlich.
Es wird so dargestellt, dass Gymnasiasten ja so viel schlauer sind, als Haupt oder Realschüler. Ich aber glaube nicht an sowas, wie Schlauheit, Begabung oder Intelligenz. Für mich hat jeder Mensch das gleiche Potential. Aber es wird gebremst durch die Norm unserer Gesellschaft, z.B. durch solche Entmutigungen durch ein Dreischulensystem. Jeder Mensch kann extrem viel erreichen. Man muss sie nur fördern und fordern und sie nicht links liegen lassen. Das passiert aber leider mit vielen Schulen.
Meiner Meinung nach verfliegt diese Ansicht, dass alle Menschen das gleiche Potential haben mit dem deutschen Schulsystem. Es wird ja automatisch so dargestellt, dass Gymnasiasten am meisten Potential haben und dass die Haupt,-Realschüler weniger Intelligent sind und dadurch versuchen die Haupt und Realschüler gar nicht erst sich zu bessern. Ich spreche nicht von allen, aber es trifft eben nun mal zu.
Ich finde das sehr ungerecht. Allein, dass nicht jeder Mensch in Deutschland das Recht hat das Selbe zu lernen und dass einigen das Wissen nicht zugetraut wird. Was ist mit Hauptschülern, die sozusagen erst nach der 6. Klasse ein Bewusstsein fürs Lernen entwickeln aber durch den unterschiedlichen Lehrplan viel nachholen müssen, um es aufs Gymnasium zu schaffen?
Ich bin für ein einheitliches Schulsystem in Deutschland und für ein einheitliches Abitur, sowie einen einheitlichen Lernplan in jedem Bundesland, damit auch jeder später im Studium die selbe Chance hat und nicht einer es leichter hat, nur weil er z.B. in Bayern Abitur gemacht hat, wo es ja angeblich am lehrreichsten sein soll. Sowas ist doch nicht fair. Menschen haben alle das selbe Recht was zu lernen und von selben Grundstein aus und man muss ihnen Zeit lassen und nicht nach der 4. Klasse aussortieren. Danke
8 Antworten
Nunja, in vielen Fällen sind ja Gymnasiasten viel schlauer als Hauptschüler. :-)
Uns´d seien wir mal ehrlich, die Mehrzahl der hauptschüler sieht man später (oder wenn sie bei Zeiten aus der Hauptschule rausgeschmissen wurden, auch schon früher) mit Bieflasche in der Fußgängerzone rumhängen.
Dass man nach der 4. klasse bereits diese Entscheidung treffen muss, ist blöd, stimmt.
Da ist man noch das kindliche Rumrennen 9in der Pause und Co. gewöhnt, das dann abrupt aufhört.
Aber ob es jetzt sinnvoll ist, deshalb alle Kinder in einem großen Sauhaufen zusammenzuwerfen, weiß ich auch nicht.
Ganz ehrlich, kann ich den ganzen Gesamtschulkram und anderen Mist nicht ausstehen;
Gymnasium, Realschule und Co. sind dazu da, um einerseits direkt die Intelligenz und das Können des Schülers nach aussen hin zu zeigen;
andererseits ebena uch um die Kinder spzifischer und intensiver unterrichten zu können.
Für nen Hauptschüler reichts vielleicht zu wissen dass der Korken oben schwimmt, ein Gymnasiast würde das lieber auch gern mathematisch beweisen dass das immer so ist.
Und es ist halt so, dass mit dem geringeren Können der Hauptschüler auch eher ein "Mitten im Leben" Umfeld einhergeht.
und Tatsache ist ja auch:
Du wurdest nach der Grundschule ja nicht gezwungen, auf die hauptschule zu gehen; es war sprichwörtlich eine "Empfehlung" da die lehrer so dein Können einschätzen.
Du hättest auch einfach aufs Gymnasium gehen können und wärst dort halt wieder runter gegangen wenn du merkst, du kapierst nichts oder es ist zu schwer für dich.
Glaubs mir, von den rund 40 Leuten in meiner klasse am Anfang sind auch locker mind. 20 wieder runtergegangen im Laufe der Jahre, ist also mitnichten etwas Ungewöhnliches :-)
Ich finde man sollte nach jedem Jahr ( kurz vor den Sommerferien oder so ) an einer Haupt/real Schule so einen unangekündigten Test machen damit man sieht wie schlau die Person ist und sich steigern kann
Aber wie viel man weiß hat doch nichts mit Schlauheit zu tun und ist abhängig vom Lehrplan. Also wäre dieser Test nicht aussagekräftig. Wie gesagt, ich glaube nicht an sowas, wie Schlauheit.
Selbstverständlich ist das deutsche - dreigliedrige - Schulsystem HOCHGRADIG ungerecht, unsozial, diskriminierend / abwertend und vor allem pädagogisch völlig unsinnig !
Aber wir Deutschen lieben nun mal die Klassengesellschaft, die Einteilung in sogenannte (!) soziale Schichten etc., etc. - und daran dürfte sich auch in den nächsten 100 Jahren nichts ändern...
pk
Ich sehe das echt genauso ... Viele Leute stempeln Real-und Hauptschüler als asozial und dumm ab.... Das stimmt aber gar nicht ...sondern die Leute die auf die z.b die Hauptschule gehen sind meistens eher faul oder hatten einfach die falschen Lehrer in der Grundschule !! Ich bin selber auf der Realschule und vorher auf dem Gymnasium und bin da gar nicht klar gekommen !! Manche (nicht alle) Gymnasiasten entwickeln eine gewisse Arroganz (wirklich nicht alle... Das sind nur Ausnahmen) eine paar (wie meine Schwester) denken sie wären deshalb was besseres ... Weil sie ja angeblich schlauer sind... Und bezeichnen dann Haupt-und Realschüler also dumm und asozial...aber stellen wir uns doch die Frage ...was ist eigentlich asozial... Asozial ... Ist doch so ziemlich das Gegenteil von sozial oder ? Und sozial ist doch z.b Nächstenliebe...oder wenn man viel mit anderen macht...
nein, ich finde das sehr gut, gleichmacherei ist total schlecht
wenn alle zusammen lernen, bremsen die schwachen die starken zu sehr
es sollte noch mehr selektiert werden, mit elitenförderungen etc
aber das hat hier halt den ns-touch
doch, kann man, funktioniert seit jahren sehr gut
außerdem muss man auch bissel auf die gesellschaft als ganzes gucken
es wäre für uns insgesamt schlechter, absolut jedem die gleichen chancen einzuräumen
außerdem hat jeder die gleichen chancen, in der grundschule
dann wird selektiert
selektion ist eine sehr, sehr gute sache, macht die natur auch
Nach der Vierten, wo die meisten Kinder sich mehr für Spiele und Spaß interessieren, als für Schule ?? Nein, es ist keine gute Sache, wenn du die schlechten auf einen Haufen wirfst und die guten auf einen Haufen. Ja, die Natur selektiert. Aber wenn die Natur selektiert, dann gibt es nur Leben und Tod. D.h entweder du lebst und bist verwertbar, oder du stirbst und bist unfähig. Du unterstützt dieses Prinzip? Ich finde es schlimm! Außerdem gibt es beispielsweise in Finnland ein einheitliches Schulsystem und Finnland ist das führende Land im PISA-Test. Deutschland war nicht mal unter den besten 5. Das was du machst, ist weggucken. Weggucken von denen, die zu schlecht sind.
ich finde es immer noch gut
die ewige gleichmacherei und alles am schlechtesten zu orientieren, damit der am besten auch noch abi macht, ist nicht gut
hier das vid mag ich zb sehr
Bei einem einheitlichen Schulsystem orientiert man sich nicht am Schlechtesten. Im Gegenteil, man gibt jedem die Chance beim gleichen Punkt anzufangen, bei konstanten, gleichen Bedingungen das Beste aus sich selbst zu machen. Wer lernt, der lernt, wer nicht, der wird keinen guten Abschluss erreichen. Aber jeder hat trotzdem die Chance das Selbe zu lernen. Bei einem geteilten Schulsystem ist das nicht möglich. Bei einem geteilten Schulsystem kannst ist es schwerer aufzusteigen. Jeder Mensch hat die gleiche Chance verdient. Alles andere ist ungerecht.
Nein, es entspricht leider nicht der Wahrheit, dass jeder in der Grundschule die gleichen Chancen hat. Die Selektion erfolgt nämlich mitnichten nur nach Leistung und Wissen, sondern oft auch nach dem sozialen Background der Kinder. Da werden dann schon mal im Übertrittszeugnis die Noten von Akademikerkindern geschönt, damit sie den Sprung aufs Gymnasium schaffen. Kindern mit Migrationshintergrund und von Alleinerziehenden dagegen wird gerne mal die schlechtere Note ins Übertrittszeugnis gegeben. Was daran gerecht sein soll, erschließt sich mir jedoch nicht.
Ja, aber das ist doch wie Atommüllentsorgung. Du steckst einfach die in deinen Augen schlechten Schüler in die Ecke, bis es immer mehr werden und interessierst dich nur für die "Guten". Was ist mit den Anderen? Diese Selektion finde ich einfach unfair. Und am Ende sagt man dann "Müll" der Gesellschaft. Nein, nur Produkt des Bildungssystems. Menschen sind keine fabrizierten Produkte, die man nach Qualität ordnen kann.