Ist Biodiesel aus Rapsöl eine erneuerbare Energie?

5 Antworten

Um es kurz zu fassen: Grundsätzlich gilt ein Treibstoff wie Biodiesel, der aus 100% erneuerbaren Rohstoffen wie Pflanzen hergestellt wird, als erneuerbarer Kraftstoff und nicht als fossile, da die Rohstoffe nachwachsen können. Jedoch stellt sich in der Praxis die Herausforderung, diesen Treibstoff in großem Maßstab bereitzustellen. Ein aktuelles Beispiel ist E10-Benzin, bei dem lediglich 10% des Treibstoffs aus pflanzlichem Ethanol bestehen. Dies bedeutet, dass 90% des Kraftstoffs aus fossilen Quellen stammen, während nur 10% erneuerbar sind.

Wir können uns aber auch noch die konkreten Gründe anschauen, wieso Biokraftstoffe nicht in der breiten Masse vertreten sind, wenn sie doch als erneuerbar gelten.

Der Hauptgrund für den begrenzten Einsatz erneuerbarer Treibstoffzusätze wie Ethanol in konventionellen Kraftstoffen liegt in den Herausforderungen der Produktion und Logistik. Der Anbau von Rohstoffen für Biokraftstoffe erfordert erhebliche Landflächen. Würde man versuchen, den gesamten Treibstoffbedarf durch Biokraftstoffe zu decken, würden unsere verfügbaren Landflächen bei weitem nicht ausreichen. Dies kann zu einem Anstieg der Monokulturen führen, die wiederum die biologische Vielfalt bedrohen und die Bodenqualität verringern.

In dieser Grafik können wir den gigantischen Energiebedarf des Verkehrs in Deutschland erkennen:

Bild zum Beitrag

Quelle: DLR

Zudem steht der Anbau von Energiepflanzen oft in direkter Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln. Dies kann nicht nur die Lebensmittelpreise erhöhen, sondern auch zu Ernährungssicherheitsproblemen in einigen Regionen führen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Effizienz von Verbrennungsmotoren. Ein Großteil der Energie, die durch das Verbrennen von Treibstoffen erzeugt wird – bis zu 70% – geht in Form von Wärme verloren, anstatt in nützliche kinetische Energie umgewandelt zu werden.

Um das Problem mit der Effizienz zu veranschaulichen, dient diese Grafik:

Bild zum Beitrag

Quelle: BMUV

Dies bedeutet, dass trotz der Verwendung von erneuerbaren Biokraftstoffen ein erheblicher Teil ihrer Energie nicht zur Fortbewegung des Fahrzeugs beiträgt.

Als nächstes möchte ich noch eine Statistik vom DLR zeigen, damit wir eine Idee bekommen wie viel Erneuerbare Kraftstoffe aber auch z. B. Strom aktiv im Verkehrssektor beteiligt sind und natürlich der Trend:

Bild zum Beitrag

Quelle: DLR

Der Anteil an Biodiesel mit 100% erneuerbaren Rohstoffen hat dennoch zugenommen wie wir auch auf der letzten Grafik sehen können, steht allerdings in keiner Dimension zur vorher gezeigten Grafik mit dem absoluten Energiehunger des Verkehrssektors.

Ältere Motoren können durch einen höheren Ethanolanteil im Benzin (E 10) beschädigt werden oder ineffizienter arbeiten. Daher wird die Beimischung von Ethanol oft auf einen bestimmten Prozentsatz begrenzt, um die Kompatibilität mit einer breiten Palette von Fahrzeugen sicherzustellen.

Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der CO2-Einsparung durch Biokraftstoffe. Trotz der CO2-Aufnahme während des Pflanzenwachstums können der Anbau, die Ernte und die Verarbeitung dieser Pflanzen in Kraftstoff Energie aus fossilen Quellen erfordern, was die Netto-CO2-Einsparungen verringert.

Schließlich sind auch die wirtschaftlichen Aspekte zu berücksichtigen. Fossile Brennstoffe sind oft billiger in der Produktion und im Vertrieb als Biokraftstoffe, was die breite Akzeptanz und Verwendung von Biokraftstoffen in vielen Ländern behindert.

Trotz dieser Herausforderungen bieten Biokraftstoffe das Potenzial, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den CO2-Fußabdruck des Verkehrssektors zu reduzieren. Allerdings geht der Trend eher Richtung E-Mobilität, wobei keine Pflanzen angebaut werden müssen und weniger Energie verloren geht bei der Herstellung und bei dem Betrieb, was man auch schön auf der oben gezeigten Grafik vom BMUV sehen kann.

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im ethischen und wissenschaftlichen Sinne mit Sicherheit nicht, denn erstmal wird die Ressource Land(Verbrauch), Nahrungs(quelle), Zweckentfremdung, Folgewirkung (alles mögliche..) (aus)genutzt .. im Grunde totaler Schwachsinn im Sinne von beabsichtigten Maßnahmen zur weiteren Vermeidung der steten Zunahme des Klimawandels, Klimaziele usw .. nur die Grünen labern sowas in der Richtung, weil sie selbst die dicken Kisten fahren statt Fahrrad - Logisch, können das ja auch locker bezahlen von ihren Geldern - die Frage könnte genausogut lauten, brauchen wir mehr Fleischproduzenten, Rindviecher usw.., die mit Raps potentiell gefüttert werden, wo doch mittlerweile längst bekannt, daß allein der Methanausstoß das Klima verändert usw. , vom gesundheitlichen Aspekt mal ganz abgesehen

Ja, wenn die voríge Vegetation nicht durch zb Brandrodung vernichtet wurde. Allerdings bin ich mir nicht sicher inwiefern Erosion, Düngermittel und Pestizideinsatz auf die Umweltbilanz sich auswirkt.


Rheinflip  12.09.2023, 17:46

In Deutschland wird weniger Regenwald für Raps gerodet. Aber auch dann wäre es grundsätzlich erneuerbar

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GrandVoyager  12.09.2023, 19:05
@Rheinflip

Grundsätzlich ist vieles möglich, wenn es tatsächlich auch gemacht wird.

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Rheinflip  12.09.2023, 19:21
@GrandVoyager

Um das jetzt mal konkret zu machen: wo wird denn in Deutschland für Biodiesel Regenwald abgebrannt? Die furchtbaren Rodungen und Plünderung des Amazonas Geschehen in erster Linie für die Futtermittel für tierische Produkte

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Ja, wächst ja nach. Ich finde es extrem umweltschädlich und naturschutzwidrig, aber das ist eine andere Frage.

klar wächst ja nach! Aber auf dessen Feldern kann du halt keine Lebensmittel mehr anbauen!