Inwiefern “braucht”der Glaube Wissenschaft?

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Biblischer Glaube und Wissenschaft müssen kein Widerspruch sein. Es gibt auch Naturwissenschaftler, die an Gott glauben, wie beispielsweise Prof. John Carson Lennox, Prof. Werner Gitt, Dr. Walter Veit, Dr. Markus Blietz u. a. Die Studiengemeinschaft Wort und Wissen ist beispielsweise ein wissenschaftlicher gemeinnütziger Verein, in der Wissenschaftler sich austauschen und mitarbeiten. Thematische Schwerpunkte der Arbeit bilden Grundlagenforschung und Bildungsarbeit im Spannungsfeld "Naturwissenschaft und christlicher Glaube": http://www.wort-und-wissen.de

Sehr interessant sind auch folgende Zitate berühmter Naturwissenschaftler (diese Liste könnte man mit Aussagen anderer bekannter Wissenschaftler erweitern):

"Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen." Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie

"Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. - Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen." Sir Arthur Stanley Eddington (1882-1946), englischer Astronom und Physiker

"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott." Werner Heisenberg (1901-1976), deutscher Physiker

chrisbyrd  05.12.2018, 14:49

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Hallo Jugo7712,

Glaube beruft sich in meiner Vorstellung auf

  • eine persönliche Wahrnehmung von Gott,
  • eine Imagination von etwas, was wir für Gott halten,
  • auf Überlieferungen, die uns einen Glauben vorgeben.

Diese drei Quellen können auch vermischt sein - und mögen so manche Überlieferung selbst erzeugt haben.

Wenn wir Glauben, ist Wissenschaft außen vor: wir sind uns mehr oder weniger gewiss oder erachten die Überlieferung für wahr.

Sobald wir anfangen, etwas wissen zu wollen (z.B. warum ein Glaubensinhalt so sein kann), verlassen wir den Glauben. Wenn wir etwas gefunden haben, das unserer Frage nahe kommt oder sie beantwortet, sind wir uns gewiss.

Gerade Glaubensinhalte haben Vorstellungen von Menschen aus frühen Zeiten mit Göttlichkeit - ggf- auch künstlicher Göttlichkeit - neben wissenschaftliche Erkennnisse gestellt. So gehen Glaubensinhalte von einer Schöpfung in wenigen Tagen aus - die Wissenschaft lehrt uns etwas anderes. Glaubensinhalte sprechen von einer großen Flut, die alles vernichtet hat - wissenschaftlich ist das nicht plausibel. Es entsteht ein Streit zwischen Glauben, der einen Anspruch auf Wahrheit erhebt - und Wissenschaft, die mit plausiblen Hypothesen und Beweisen Wahrheiten darlegt.

Insofern können wir schließen, dass Glaube keine Wissenschaft braucht und auch keine will. Wissenschaft entfernt sich vom Glauben. Die Naturwissenschaft ist dabei eindeutig und sofort eingängig. Geisteswissenschaften wie Philosophie, die nur mit Plausibilität und Logik arbeiten, haben es da schon etwas schwerer. Und letztlich macht ein Glaube an Wissenschaft - ob Natur- oder Geistes- - keinen Sinn. Etwas (noch) nicht wissen, bedeutet immer Hypothese und Vermutung.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ja, natürlich...

Religiöse schriften sind nämlich weder Biologie, Chemie oder Physik bücher..

Sie beschreiben einen anderen Teil des Lebens.

Im Koran wirst du keine anleitung/ Erklärung zu einer Chemischen Reaktion finden oder Physikalische Gesetzte...

Umgekehrt wirst du in Mathematik Buch auch nichts zum Umgang mit Menschen finden bzw. wie du einen Sinn im leben findest...

Beides widerspricht sich in keinsterweise.

Francis Bacon (1561-1626) sowie Galileo Galilei (1564-1642) gelten als Begründer der wissenschaftlichen Methode, die die empirische Beobachtung über die Logik stellte.

Beide hielten an der Wahrheit der beiden Bücher Gottes fest, des "Buches der Natur" sowie an der Bibel, dem schriftlichen Wort Gottes. Um zu einem besseren Gottesverständnis zu kommen, war es notwendig, beide Bücher zu studieren.

Jesus sagte: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes (Matth. 22, 29) und legte uns zwei Bücher vor, damit wir uns vor Irrtum schützen können.

Das Studium der Natur ist wichtig für unseren Glauben, indem dieses Studium zur würdigen Betrachtung Gottes Allmacht führt.

Galileo Galilei schrieb ähnlich: Die Heilige Schrift und die Natur haben ihren Ursprung gleichermaßen im göttlichen Wort. Erstere ist diktiert vom Heiligen Geist, Letztere führt die Befehle Gottes höchst aufmerksam aus." (in: Letter of the Grand Duchesse Christina of Tuscany. 1615)

Woher ich das weiß:Recherche

Es gibt zwar wissenschaftliche Hinweise auf die Existenz eines höheren Wesens. Aber der Glaube würde auch ohne Wissenschaft existieren:

“Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht. ... Durch Glauben begreifen wir, daß die Systeme der Dinge durch Gottes Wort geordnet wurden, so daß das, was gesehen wird, aus Dingen geworden ist, die nicht in Erscheinung treten“ (Hebr. 11:1-3)

LG ...