Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Normalen Schulen?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Schlecht, weil 42%
Gut, weil 33%
Andere Meinung 25%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Andere Meinung

Bei körperlichen Beeinträchtigungen sollte schon sichergestellt werden, dass diese Menschen in normale Schulen kommen. Bei Menschen mit starken geistlichen Einschränkungen, wäre eine Spezialklasse eher sinnvoll (auch wenn das viele Eltern nicht wahrhaben wollen.)

Andere Meinung

War der Versuch meiner Volksschullehrerin. Leider mies umgesetzt - genau wie das Montessori-Konzept - erstens haben die "Integrationskinder" oder "I-Kinder", wie sie sie nicht besonders nett nannte, sowieso mit unserer zweiten Lehrerin separat im Nebenraum gearbeitet und zweitens waren sie eh immer nur unter sich (wir hatten nur drei). Abgesehen davon, dass meine Lehrerin nicht mit dem Verhalten geistig beeinträchtigter Menschen umgehen kann. Sie hat ständig gedroht, sie zum Direktor zu schicken... bis Sarah mal rief "Dann geh ich halt zum Direktor, du alte Schachtel!" :D

Wie gesagt, die Frage ist, ob das was bringt, da geistig beeinträchtigte Kinder oft viel lieber unter sich sind. Was körperliche Beeinträchtigungen angeht - klar kann man die Kinder damit in "normale" Schulen schicken, wenn diese barrierefrei und passend eingerichtet sind etc.

Man muss unterscheiden zwischen Menschen mit körperlicher Behinderung und Menschen mit massiven Lern- oder Konzentrationsschwächen. Eine körperliche Behinderung darf kein Grund sein, einen Schüler nicht aufzunehmen. Da muss man eben Lösungen finden, wie ein Rollstuhl ins Zimmer gebracht werden kann oder wie der Schüler auf's Klo geht.

Bei Seh- und Hörbehinderungen weiss ich nicht, wie die in einer Regelklasse optimal gefördert werden können. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch dies mit einer Schulung der betroffenen Lehrpersonen möglich ist.

Bei massiven Lern- und Konzentrationsschwächen sehe ich nicht, wie dies sinnvoll gemacht werden soll. Ich habe dies als Lehrer erlebt und sah nur, dass das keine Lehrperson wirklich brauchbar hingekriegt hat. Am meisten haben die schwachen Schüler darunter gelitten. Die haben nämlich jeden Tag gesehen, dass sie die Dümmsten sind. Und wenn sie es mal nicht gesehen haben, haben die anderen Schüler es ihnen schon gesagt.

Zwei relativ schwache Schüler (bei weitem nicht die allerschwächsten) konnte ich mal in einer Zweiergruppe betreuen. Ich brauchte sechs Monate, um denen klar zu machen, dass sie die Mathe schon verstehen können. Sie hatten nur aus irgendeinem Grund acht Jahre lang zu hören gekriegt, sie seien dumm. Als sie endlich verstanden, dass sie gar nicht dumm sind, haben wir in zwei Wochen den ganzen Stoff von acht Jahren nachgeholt und sie konnten wieder in die normale Klasse integriert werden. Das hätte ich aber niemals geschafft, wenn sie ständig andere Schüler um sich herum gehabt hätten.

Schlecht, weil

Ich sehe große Schwierigkeiten, differenzierten Unterricht zu machen. Die Bedürfnisse sind so verschieden, da wird ein Lehrer alleine nicht klarkommen. Ergo muss er sich auf einen Mittelweg einigen, was nur wenigen entgegenkommt.

Schlecht, weil

Die Abschaffung der Förderschulen war ein großer Fehler! Die beste Schulform wurde einfach abgewickelt und Schüler und Lehrer bleiben auf der Strecke.

Sonderschulen hatten fantastisch gut ausgebildete Lehrer, waren finanziell gut ausgestattet und hatten genügend Ressourcen für jeden Schüler. Aber das war natürlich nicht billig, da kam das Urteil aus Brüssel gerade recht. Denn nun hatte man ja einen guten Grund Geld zu sparen: Inklusion!

Heute, Jahre später:

  • Überforderte Lehrer, die weder den nichtbehinderten, noch den Behinderten gerecht werden können .
  • Fehlende Ressourcen jetzt für alle.
  • Schüler, die nicht mehr die individuelle Förderung erhalten wie früher, teilweise nur durchgeschleppt werden.
Neun13  23.01.2024, 17:14

Hallo Eisenzeit Förderschulen sind zum Glück noch nicht abgeschafft (ich bin selbst noch auf einer sprach förder schule) .

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