In welchem Spektralbereich haben Tetrachromaten die zusätzlichen lichtempfindlichen Zellen?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die zusätzlichen Rezeptoren liegen mit ihrem Empfindlichkeitsmaximum zwischen dem Roten und Grünen, und sind dieselben, die bei Männern zu einer Rot-Grün-Schwäche führen. Also nicht unterhalb der normalen Rot-Rezeptoren.

Was du mit dem Verlust an Sehschärfe meinst verstehe ich nicht. Bzw. gibt es da physikalisch natürlich mehrere mögliche Mechanismen. Bei gleichem Öffnungswinkel, kann langwelligeres Licht nicht so stark fokussiert werden wie kurzwelliges Licht. Darüber hinaus ist die Brechzahl der Linse vermutlich auch einer gewissen Dispersion unterworfen, wird also nicht alle Farben perfekt auf der Netzhaut fokussieren, aber wenn ein Mensch minimal kurzsichtig ist, könnte er theoretisch im Roten ggf. sogar besser/schärfer sehen. Praktisch relevant ist das vermutlich nicht.

Und last but not least, die Dichte und damit das Auflösungsvermögen der unterschiedlichen Farbrezeptoren auf der Netzhaut ist nicht für jeden Rezeptor gleich. Mit maximaler Auflösung kann man vor allem Hell-Dunkel-Kontraste sehen. Das macht man sich bei Videokompression zu nutze, wo oft nur für jedes 2. oder 4. Pixel Farbwerte gespeichert werden ohne, dass ein spürbarer Qualitätsverlust eintritt, solange man das Bild in angemessenem Abstand sieht.

Littlethought 
Fragesteller
 04.04.2023, 14:19

Der Mensch hat normalerweise keine Rezeptoren im Bereich oberhalb von 550 nm (gelbgrün). Der rote Farbeindruck ist eine Extrapolation. Die Bildschärfe wird durch die Dispersion begrenzt. Bitte mache dich zuerst mal mit den Grundlagen vertraut, bevor du hier Antworten postest.

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Morfi655  04.04.2023, 14:28
@Littlethought

Ich hab nie behauptet das er da Rezeptoren hat, aber tatsächlich liegt das Empfindlichkeitsmaximum der Rot-Rezeptoren bei ~560 nm und da ist dann auch kein harter Cut zu größeren Wellenlängen. Wenn du schon mal in einen HeNe-Laser geschaut hast, dann hast du sicher einen roten Punkt gesehen, obwohl das Licht exakt 632,8 nm Wellenlänge hat.
Wenn du hier also nur Fragen stellen willst um Leute in die Pfanne zu hauen, obwohl du selbst auch maximal über Halbwissen verfügst, dann lass es bitte einfach.

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Morfi655  04.04.2023, 14:37
@Littlethought

Und das ich jetzt nicht extra recherchiert habe, wo welcher Rezeptor angeregt wird und welcher Farbe das entspricht ist richtig, aber du bist hier in einem Leihenforum.

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Littlethought 
Fragesteller
 04.04.2023, 14:57
@Morfi655

Ich will niemanden "in die Pfanne hauen". Aber ich habe relativ genaue Angaben in meiner Fragestellung gemacht. Das könnte man schon zur Kenntnis nehmen.

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Morfi655  04.04.2023, 15:20
@Littlethought

Ja, von mir aus, aber auch wenn ich (deiner Meinung nach) fälschlicher Weise von Rot-Rezeptoren gesprochen habe, ist es grundsätzlich so, dass die zusätzlichen Rezeptoren in ihrer Empfindlichkeit zwischen den Grünen und Gelb-Grünen liegen, da der Überlapp mit den gelb grünen dann sehr groß ist, hat das bei Männern die Rot-Grün Schwäche zur Folge. Aber es ändert nichts daran, dass man auch bis deutlich über 650 nm noch Licht und damit auch Helligkeit inkl. Farbeindruck wahrnehmen kann. Die Sensitivität wird nur schlechter.

Trotzdem verstehe ich deine Frage eben nach wie vor nicht, also warum die Sehschärfe darunter theoretisch leiden sollte, außer eben der genannten physikalischen Gründe, die eben unterschiedliche Sehleistung bei verschiedenen Farben zur Folge haben. Gehirn und Auge sind ja offenbar auch so in der Lage die verschiedene Bildschärfe in Kombination zu einem brauchbaren Bild umzusetzen. So lange die schlecht abgebildeten Rotanteile nicht das einfallende Spektrum dominieren, gibt es doch redundanten Informationen und die roten und blauen Farbsäume kann das Gehirn ja scheinbar entweder ignorieren oder sie sind nicht relevant.

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Littlethought 
Fragesteller
 04.04.2023, 20:54
@Morfi655

Danke! Diese Antwort von dir würde jetzt passen. Falls die zusätzlichen Rezeptoren aber oberhalb der Wellenlänge des gelben Spektrums liegen würden, (so hatte ich deine vorhergehende Antwort verstanden) müsste das optische Auflösungsvermögen auf Grund der höheren Dispersion des Lichts abnehmen. Es wird unterstellt, dass der Mensch deshalb keine speziell rotempfindlichen Zellen hat. Eine wissenschaftliche Beschreibung diesbezüglich hatte ich im Internet nicht gefunden und habe deshalb "versuchweise" hier diese Frage gestellt. Tiere (vor allem Gliederfüsser) mit mehr als drei Farbrezeptoren haben diese vor allem im kurzwelligerem Teil des Spektrums. Diese haben aber auch ganz anders gebaute Augen und sind somit nicht mit dem Menschen oder allgemeiner mit den Säugetieren vergleichbar. Die optische Auflösung wird aber wahrscheinlich vor allem durch die Stäbchen bestimmt. Diese befinden sich vor allem im Focusbereich. Die Zunahme der Farbunterscheidung bei mehr unterschiedlichen Zäpfchen war hier natürlich nicht gefragt. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Bewegungswahrnehmung außerhalb des Focusbereichs besser ist als im Focusbereich.

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Morfi655  05.04.2023, 11:27
@Littlethought

Na da hast du dir doch im Grunde selbst die Antwort gegeben. Wenn die Schärfe eh primär durch die helligkeitsempfindlichen Rezeptoren bestimmt wird, dann ist die Farbe ja nur Zusatzinfo. Da die aber keine relevante Empfindlichkeit im Roten haben, sollte eine stärkere chromatische Aberration da ja keine wirkliche Rolle spielen. Bleibt aber dabei, dass man bei monochromatisch roter Beleuchtung wahrscheinlich schlechter sieht als bei monochromatisch Grüner. Ob da die farblichen Abbildungsfehler oder die generell geringere Dichte der rot-empfindlichen Zapfen und die minimale Sensitivität der Stäbchen für das Rote der relevante Treiber ist, lässt sich zumindest nicht mit Wikipedia und gesundem Menschenverstand beantworten.
Das die Bewegungswahrnehmung im äußeren Sichtfeld besser ist, ist aber ein reiner Wahrnehmungseffekt und macht evolutionär natürlich auch Sinn. Hat aber nichts mir der Abbildungsleistung des Auges zu tun.

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