In Japan permanent leben mit kreativ-Job?

5 Antworten

Wenn du nach Japan auswandern willst, ist deine beste Chance, erstmal mit Working-Holiday-Visum rüberzumachen und Lehrer zu werden. Dafür brauchst du keinerlei Qualifikationen, außer westlich auszusehen. Englisch-Lehrer kann schwer werden, wenn du keine Verwandschaft mit Englisch als Muttersprache hast, allerdings werden sie dir hinterherrennen, wenn sie eine Stelle für einen Deutschlehrer haben.

Mit so einer Stelle bekommst du erstmal ein Arbeitsvisum. Kurz gesagt: Zeit. Außerdem verbessert sich dein Japanisch. Danach kannst du immer noch nach Stellen als Grafikdesigner oder Bühnenbildner gucken oder dich selbstständig machen.

Für letzteres musst du zuvor jedoch unbedingt ein Arbeitsvisum gehabt haben. Und du musst ein bestimmtes Einkommen nachweisen, was du wirklich von japanischen Kunden erhälst.

Du hast aber auch eine Chance bei ausländischen Firmen in Japan. Japanische Firmen selbst hingegen bevorzugen eher Japaner.

Möglich ist es aber auf jeden Fall. Ich kenne einige, die in Japan sesshaft geworden sind. Und zwar ohne das häufig prophezeite Ehevisum (das man übrigens wesentlich schwerer bekommt, als es immer dargestellt wird). Die Ausländer die ich hier kenne arbeiten in allen möglichen Gebieten. In der IT-Branche als Programmierer oder Server-Administrator. Ein anderer hat einen Job im Rathaus und zwei weitere haben es als Dozent an eine Uni geschafft.

Einen Freiberufler in der Künstlerbranche kenn ich übrigens auch. Er hat auch mal ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert, wie er nach Japan gekommen ist:

https://youtu.be/_dX6QtO2u6c

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
M1603  14.07.2021, 23:23

Mal abgesehen davon, dass Leute, die keine Lehrqualifikation haben, wohl kaum einen Job als Deutschlehrer bekommen würden, der mehr als 3000¥/h und mehr als 3 Unterrichtseinheiten/Woche bringt und erst recht keine Arbeitserlaubnis. Stellen an Unis und Sprachschulen, die was von sich halten (soll es ja auch in Japan geben) sind ohne Qualifikation nicht zu erreichen. Das ist also kein Tipp, der funktionieren wird und wenn doch, dann wäre das eine große Ausnahme. Aber bitte, bitte, fördert doch sowas nicht. In Japan gibt es schon genug Möchtegernlehrer.

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Kawaraban  15.07.2021, 06:33
@M1603

Und wie kommst du zu dieser Aussage? Zumal die erste Hälfte deiner Behauptung sich ja nicht mit deiner Behauptung deckt, es gebe bereits genug Möchtgernlehrer in Japan.

Das ist eine ganz populäre Methode, nach Japan auszuwandern und alles andere als eine Ausnahme. Erfahrung brauchst du vielleicht an der Uni, aber nicht an einer Sprachschule hier. Ich kenne mehr als genug Leute, die diesen Weg gegangen sind und hätte slebst auch die Möglichkeit dazu gehabt.

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Zuallererst: Jobs im künstlerischen Bereich sind genau wie in Deutschland häufig prekär. Das hat die Pandemie ja auch gerade erst wunderbar gezeigt; (auch) in Japan sind diverse Kunstschaffende arbeitslos und Etablissements geschlossen worden, oder mussten per Crowdfunding gerettet werden. In Deutschland wird man in so einem Fall als Betroffener wenigstens durch Sozialleistungen aufgefangen (aber auch das nicht so ganz ohne weiteres); in Japan steht man im selben Fall selbst als Japaner vor einem Scherbenhaufen, den man selbst zusammenfegen muss, und für Ausländer heißt es dann eben schnell: Visum weg. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man sein Hobby zum Beruf machen will, wie es in diesem Bereich ja meist der Fall ist. So sehr ich selbst gerne Musik, darstellende Künste, Film etc. konsumiere und den Schaffenden dahinter für ihre Arbeit dankbar bin, so sehr würde ich (weltweit) junge Leute eher vor Berufen in dieser Sparte warnen. Da du zwei sehr verschiedene Berufe genannt hast, nehme ich an, dass du noch vor dem Eintritt in die Berufsbildung stehst, deshalb mein Tipp: überlege es dir gut.

Das erste Arbeitsvisum zu bekommen, ist keine große Sache; eine große Sache ist ggf. es zu halten. Insbesondere als Freischaffender hat man in Japan das Problem, sein Visum regelmäßig erneuern zu müssen und muss dafür immer wieder Belege darüber bringen, dass man auch im kommenden Jahr in der Lage sein wird, seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Abhängig Beschäftigte müssen halt nur alle 5 Jahre ihren dann noch bestehenden Arbeitsvertrag vorlegen und die Visumsverlängerung ist gegessen.

Die Jobchancen an sich schätze ich hingegen als gar nicht mal so schlecht ein, solange du bereit bist, für wenig Geld zu arbeiten. Selbst Praktika in der Manga-/Anime-Branche werden schon von Ausländern gemacht. Gerade die Kunst-Branche lebt ja von neuen Ideen und Innovationen und ist schon deshalb recht offen für Ausländer.

Falls es dich interessiert und du schon künstlerisch aktiv bist, es gibt ein Künstler-Stipendium in Japan.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

"Alles was man nicht braucht, darf nicht im Land bleiben" ;) In der Regel sollte der Bedarf an Bühnenbildnern aus Übersee doch sehr gering sein. Grafik-Designer gibt es auch zu Hauf (ist übrigens einer der schlecht bezahltesten Jobs in Japan, aufgrund der vielen verfügbaren Arbeitskräfte)

Ich kann zwar nicht für Japan sprechen, aber für Indien. Dort musst du nachweisen, weshalb du eine Qualifikation hast, die ein "lokal" nicht hat. Das ist schon schwierig genug.

Ich meine in Japan ist da sehr ähnlich geregelt.

Du brauchst definitiv sehr gute Kontakte!

Sehr geringe Chance.

Meistens sind das selbständige, das wird aber nichts, weil du einen Arbeitgeber brauchst der für dich bürgt.

Japanischen Staatsbürger heiraten ist der einfachste weg für eine Staatsbürgerschaft. Für 99% der einzige.

Eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung ist auch schwer zu Bekommen. Das bekommst du eigentlich nur wenn du höchst qualifiziert bist(wortwörtlicher Raketenwissenschaftler oder so)

M1603  14.07.2021, 23:16

Für eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis muss man im Grunde nur mindestens zehn Jahre durchgängig mit einem der Arbeitsvisa in Japan gearbeitet haben. Dazu muss man nicht zwangsweise hochqualifiziert sein.

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jort93  15.07.2021, 00:32
@M1603

Ich war der Meinung dass sich viele der Arbeitsvisas nicht verlängern lassen.
Aber, die haben ja extrem viel in den letzten paar Jahren geändert.

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M1603  15.07.2021, 00:53
@jort93

Warum sollten sich die nicht verlängern lassen? Das ist in Japan sogar relativ einfach. Sofern man angestellt ist, reichen da ein paar Zettel und die Sache ist gegessen. Selbstständige werden da ein bisschen mehr Aufwand haben, aber generell sind Visaangelegenheiten in Japan (insbesondere als Europäer) ziemlich unproblematisch.

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