Immobilienmakler - lohnt sich das?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

es ist immer wieder interessant wie viele (Einige der Schreiber hier) doch den Maklerberuf nur Oberflächlich kennen! Ich würde sagen ihr schaut zuviel gestellte Sendungen auf VOX, Kabel und RTL!

Wer die Ausbildung zum Immobilienkaufmann hinter sich hat, kennt sicherlich die Aussage: "Vermietung für die Fixkosten - Verkauf macht den Gewinn". Und genauso ist es im Normalfall auch. Von den Vermietungen wird keiner Reich - es macht tw. mehr Arbeit als eine Immobilie zu verkaufen und man muss sich zudem auch noch mit dem ganzen Ansprüchen der Mieter / Vermieter auseinandersetzen.

Nehmen wir mal das Beispiel einer 300 Euro (KM) Wohnung:

600 Euro Provision zzgl. MwSt.

  • Telefon, Aquise,Vor Ort Aufnahme, Fotos, Anschreiben, Mietvertragserstellung etc. ca. ca. 150,00 Euro
  • Anzeigenschaltung Internet und Print (Gewerbeanzeigen kosten viel mehr als private) ca. 100-150,00 Euro (in Großstädten weitaus mehr)
  • Sprit, ggf. Mitarbeiterkosten etc. 50 Euro Pauschal
  • im Schnitt benötigt man 5-7 Besichtigungen bis zur Vermietung + MIetvertragstermin d.h. 7x 45 MInuten (Anfahrt, BEsichtigung, Abfahrt)

Maximal 250-300 Euro VOR Steuern (nicht Umsatzsteuer) - wer hier meint der Makler würde sich die Taschen voll (Ausnahme von den Pfeifen die meinen Umsatz wäre gleich Gewinn) machen, hat vom kaufmännischen wirklich 0,00% Ahnung! Und nur weil ne Wohnung auch mal weitaus mehr Provision kostet - heisst es nicht das die Kosten deswegen nicht auch höher sein könnten! Hochwertieg Wohnungen bedürfen manchesmal auch weitreichendere Werbemaßnahmen etc.

Nun zu deiner Frage:

JA es lohnt sich und sebstverständlich kannst du einen Makler beauftragen - indem Moment wo du ihn kontaktierst und ihn bittest nach etwas geeigneten Ausschau zu halten - machst du nichts anderes! Sage ihm was du suchst, welches Umfeld und bis zu welchem Preis. Er sucht oder hat gar im Bestand einige Objekte - sortiert sie nach deinen Wünschen aus; schaut ob Du ins Umfeld passt; kümmert sich darum das der MIetvertrag aktuell und rechtens ist; haftet mit seiner Beraterhaftplicht (im übrigen für JEDEN Maklerscheinträger in Deutschland eine gesetzlich festgelegte Pflichtversicherung) und sorgt für eine Einigung zwischen Vermieter und Mieter. Achte einfach nur darauf, dass der Makler entweder schon zig Jahre am Markt ist; BWL studiert oder eine Ausbildung als Immobilienkaufmann (früher Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft) absolviert hat und eine Maklererlaubnis sowie eine Berufshaftpflicht vorweisen kann (gibt viele die haben nicht einmal das). Abgesehen davon kannst du nach Besichtigung einer Wohnung auch immer mit dem Makler etwas verhandeln - trau Dich! Ich kann es Dir nur empfehlen! Im übrigen kannst du doch auch Hausverwaltungen kontaktieren - die dürfen nicht einmal Provision verlangen.

MfG

PS: Ich schreibe hier lediglich aus meinen persönlichen wie auch beruflichen Erfahrungswerten der letzten 10 Jahre Selbstständigkeit als Immobilienkaufmann, Ausbilder und Immobilienmakler mit 5 Büros und 19 Angestellten. Das ist keine Rechtsberatung!

Was mir noch eingefallen ist, frage bei einem RELOCATIONSERVICE nach. Das ist ein Service der bei verschiedenen Maklern nach geeigneten Immobilien anfragt und alles koordiniert. Ich weiss aber nicht was das (zusätzlich zur Prov.) kostet. Ich habe als Makler aber öfters damit zu tun, da diese für Angestellte z. B. von Bosch etc (die versetzt werden oder vom Ausland sind) nach Wohnungen suchen.

Depart33  02.01.2012, 19:07

ein Relocationservice kann richtig ins Geld gehen - da ist meist der Makler noch nen witz gegen

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Manche hatten Ahnung und haben es richtig erwähnt...es sind im Höchstfall 2,38 Monatskaltmieten (wichtig, ohne NK) inkl. der MwSt. Ob es sich "lohnt" ist eigentlich falsch gefragt. Im Normalfall hat jeder Makler "seine" Immobilien im Auftrag zur Vermittlung und dann sicherlich nicht gleich 10 die dann für Dich in Frage kämen. Einen Makler beauftragen mit der Suche nach einer Mietwohnung ist da eher selten, da es bei Deiner gesuchten Grösse nicht viel an Provision zu verdienen geben würde. Der Aufwand wäre für den Makler zu gross um noch andere Makler anzurufen um dort nach geeigneten Objekten anzufragen um dann noch die Provision teilen zu müssen. Gerade in Städten wie Köln gehen die wohl ohne grossen Aufwand weg wie warme Semmeln, wie man so schön sagt. Geh in die grossen Immobilienportale, stelle Anfragen zu allen Interessanten Objekten und versuche dann die Besichtigungen auf einen Tag zu legen. Eine gute Zeitspanne wäre wohl eine Besichtigung pro Stunde. Und wenn Du sogar eine Immobilie findest die privat angeboten wird dann kostet es Dich auch nichts ;-) nur Deine Zeit und Sprit.

schau doch mal bei Immobilienscout 24 nach, dort werden Wohnungen mit Grundrisszeichnungen und teilweise mit Bildern der einzelnen Räume gezeigt.

Gerade in Großstädten oder auch wenn nur sehr wenig Zeit hat und am neuen Arbeitsort eine Wohnung sucht, führt ein Weg am Immobilien Makler kaum vorbrbei. Nachfolgend ein paar Tipps wieviel ein Makler kosten kann und darf und mit welchen Gebühren man rechnen muss. Auch ein paar Tipps wann ein Makler Geld von Ihnen verlangen kann. Vom Gesetzgeber gibt es ein genaues Regelwerk, das die Rechten und Pflichten bei der Wohnungsvermittlung festlegt. Die maximale Makler Gebühr beträgt zwei Kalt Monatsmieten plus Mehrwertsteuer, derzeit 19%. Die Maklergebühren werden nur im Erfolgsfall, das heißt bei Abschluß eines Mietvertrages fällig. Das Gesetz für Wohnungsvermittlung gilt nur für professionel tätige Makler. Einmalige Dienste für Freunde, Verwandte und Bekannte werden nicht gesetzlich geschützlich geschützt und es gelten die Vereinbarungen die für diese Vermittlung gezielt abgestimmt wurden. Für die Vermittlung von Sozialwohnungen dürfen keine Maklergebühren genommen werden. Wie allgemein üblich gilt bereits ein mündlicher Vertrag für die Vermittlung und der Makler kann auch ohne schriftlichen Auftrag seine Gebühren verlangen. Wenn Sie mehrere Makler beauftragt haben, kann es sein, dass sie mehrfach die gleiche Wohnung angeboten bekommen. Im Falle eines Mietvetrages müssen Sie alle Makler bezahlen, außer Sie haben den Makler darauf hin gewiesen, dass Sie die Wohnung bereits kennen. Wenn der Makler Kosten außer der Makler Courtage geltend machen möchte, so muß dies in einem gesonderten Vetrag geschehen. Makler Kosten außer der normalen Vermittlungsgebühr sind im Vermittlungsauftrag nicht zulässig.

Depart33  02.01.2012, 19:46

kleine Verbesserung....zusätzliche Maklerkosten sind im Vermittlungsauftrag sehr wohl zulässig - jedoch darf ein "Suchauftrag" nicht mehr als 25 Euro kosten und muss im Erfolgsfall mit der Provsion verrechnet werden! Desweiteren gibt es KEINE Gebühren! Gebühren dürfen nur Kommunen und Anstalten des öffentlichen Rechts erheben. Es handelt sich bei Maklern jedoch um nichts öffentliches und somit gibt es nur Provision oder halt Kostenerstattung! Wenn ein Makler wirklich so dumm ist und in seinem Vertrag das Wort Gebühren erwähnt - ist der ganze Vertrag unzulässig und NICHTIG!

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