Im Islam Bankkaufmann?

6 Antworten

Das Geben und Nehmen von Zinsen ist im Islam streng verboten und gehört zu den größten Sünden (kabāʾir).
Solange bei einem Kredit Zinsen gezahlt werden müssen, ist der Kredit verboten.
Dabei spielt es keine Rolle, was mit dem Kredit finanziert werden soll: Investitionen, Handel, Industrie, wichtige Immobilien wie Eigenheim und Grundstück oder private Wünsche wie Konsum- und Luxusgüter.
Was jedoch den Ratenkauf bzw. den Finanzkauf betrifft, der daraus besteht, dass man für eine Ware aufgrund der monatlichen Ratenzahlung einen höheren Preis zahlt als ihr ursprünglicher Preis bei Barzahlung, so handelt es sich nicht um ein Zinsgeschäft.

aus:

https://newmuslimguide.com/de/your-financial-transactions/512

ich verstehe es so, dass --auch wenn du dich nur zum Handlanger von Zinsgeschäften machst-- du dies nicht tun darfst.

Also:

Wenn etwas 1000.- € kostet, und du darauf 200.-€ Zinsen erheben müsstest, wäre es eine Sünde...

Wenn hingegen etwas 1000.-€ kostet, und du als Bänker dem Kunden die 1000.-€ gibst, und gleichzeitig vereinbarst, dass er den um 200.- € höheren Preis durch Ratenzahlung an dich ( die Bank) zu zahlen hat, so ist es erlaubt...es darf nur nicht als "Zins" benannt werden

Nein, kann nicht verboten sein. Es gibt ja auch Muslime, die mit solchen Geschäften Geld verdienen. Selbst in stark islamisch geprägten Ländern bekommt man Kredite und muss Zinsen bezahlen.

Die tun nur so, als würden sie keine Zinsen verlangen. Zum Beispiel wird Geld vermietet. Im Endeffekt ist es ein verlogenes System, denn es kommt aufs Gleiche raus.

"Da sich der Islam als göttliches Regelwerk sieht, dessen wichtigstes Heilsmittel in der Erfüllung der göttlichen Vorschriften besteht, ist die Einhaltung des Zinsverbots zentraler Bestandteil der Religion. Infolge dessen sind alle zinstragenden Geschäfte verboten. Hingegen sind alle Erträge akzeptabel, welche auf einem Handel oder einer Investition in ein bestimmtes Produkt beruhen. Zugelassen sind also Handelsfinanzierungen, Risikokapitalvergaben, Vermietungen, Leasing und der Rohstoffhandel. Die gebräuchlichste Investitionsform ist allerdings der Kauf von Aktien privater und öffentlicher Unternehmen; denn Dividenden gelten nicht als Zinsen, weil die Aktionäre keinen Rechtsanspruch darauf besitzen und Dividenden einen erlaubten Gewinn darstellen.

Im Islam gibt es eine Vielzahl von Rechtskniffen (Hiyal; arabisch حيلة / hīla; pl. حيل / hiyal), um die Schari'a-Bestimmungen zu umgehen. Umgehungen dieser Art finden sich in der islamischen Rechtspraxis häufig; sie sind eines der Mittel, die finanziellen Aktivitäten scheinbar schari'a-konform zu gestalten."

https://de.wikipedia.org/wiki/Zinsverbot#Islam

das Zinsverbot im Islam und Talmud-Judentum ist reiner Etikettenschwindel. Es werden keine Zinsen erhoben, sondern nur Gebühren. Du glaubst ja wohl selber nicht, dass dir ne saudische Bank kostenlos was pumpt, aus purer christlicher Nächstenliebe. Die sind Milliardäre, weil sie knallhart Geschäfte betreiben.

Gibt es in islamischen Ländern keine Banken oder sind in den Banken dann nur Katholiken oder andere Religionen vertreten?

Ist auch ne Frage weil ich bisher sowas noch nie gehört habe.

imz123  31.10.2018, 15:00

Dort gibt es Islamic banking. Das basiert nicht auf Zinsgeschäft

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TroIIinger  31.10.2018, 16:50
@imz123

Natürlich basiert das auch Zinsgeschäft, die nennen das nur anders. Da kann man zum Beispiel Geld mieten. Man zahlt eine Miete und muss das Geld nach der vereinbarten Mietdauer zurück geben. Um das zu vereinfachen, werden die Zahlungen in gleiche Teile geteilt. Dann zahlt man monatlich einen festen Betrag und wenn man fertig ist, hat man etwas mehr bezahlt, als man gemietet hat. Im Prinzip Kredit mit Zins, wird nur nicht so genannt.

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